Oberkirchner Sandstein am 19.04.2009
12 Teilnehmer unsere Gruppe trafen sich am Bergamtsweg pünktlich um 14 Uhr. Es war ein sonniges (17 Grad) Wetter mit leichter Luftbewegung. Also ideal für so eine Führung.
Herr Wilfried Block, unser Gästeführer, hatte nun eine Gruppe von 25 Teilnehmern beisammen und es konnte losgehen.
2006 gab es hier ein Bildhauer-Symphosium, das in diesem Jahr wieder im August stattfinden soll. 2006 fanden sich bei der Veranstaltung 14.000 Besucher ein.
Tipp auch für dieses Jahr. Kommt nachmittgas, den morgens arbeiten die Künstler mit der Flex und dann ist alles weiss und verstaubt.
Dieses Kunstwerk wurde uns erklärt und mir bleibt nur in Erinnerung, das es 14.500 € kosten soll.
Das soll etwas Besonderes sein, denn es haben zwei Künstler mitgewirkt. Wir tauften es "Den Wurm".
Hier in der blauen Linie (nachts beleuchtet) werden alle Künstler verewigt die an den Bildhauertagen teilnehmen und ein Kunstwerk schaffen.
Das ehemalige Trafohäuschen ist heute ien Museum. Um die Jahrhundertwende wurde hierder vom Georgsschacht in Stadthagen abgegebene Strom in die Haushalte verteilt. Damit gehörte Obernkirchen zu den ersten Städten mit Stromversorgung.
Nach einer kurzen Fahrt zum Bückeberg beginnen wir den Fußmarsch zum Steinbruch.
Der Bückeberg ist ein Höhenzug von Auetal bis fast nach Heeßen. Hier wird der Obernkirchener Sandstein gewonnen.
Das sind natürlich keine Dionspuren, sondern die Reifenabdrücke des schweren Geräts des Steinbruchs. Heute wird der Abtransport maschinell durchgeführt. Früher verwendet man Rollen und Taue, sowie Karren den Transport nach Minden. Von dort ging es per Schiff über die Weser nach Bremen. Von dort wurde der Stein in alle Welt verkauft.
Oftmals wurde ihm deshalb auch die bezeichnung Bremer Sandstein zuteil, was natürlich nicht stimmte.
Hier wird nur noch abgebaut, wenn Reparaturen an Bauten vergangener Jahre durchgeführt werden und der dunkle Stein benötigt wird.
Hier erfahren wir etwas über die Mächtigkeit. Nicht von Menschen, sonder von der Schichtstärke (nennt man Mächtigkeit) des Sandsteins in dieser Region.
Die Mächtigkeit liegt bei 12 bis 15m und im Westen sind es immerhin noch 2 - 3m
Beliebt ist der Obernkirchener Sandstein deshalb, weil er aus ca. 94% Quarz und ca. 6 Kieselsäre besteht. Selbst bei extrem hoher Rauchentwiclung und särehaltiger Luft ist der Stein kaum angreifbar. Außerdem gehört er wegen seiner geringen Wasseraufnahme zu den frostsicheren nach Klasse 1 an. Klasse 1 besagt, das bei 25-maligem Frostwechsel keine Schädigung des Steines nachweisbar ist.
Wir marschieren Richtung Schlucht und zu dem aktuellen Steinbruch.
Da wir uns nicht so verhalten dürfen, wie die Menschen nach dem Sensationsfund im Jahre 2008, begehen wir nur offiziell ausgeschriebene Wege.
Übrigens:
Bereits im Jahre 1062 wurde der Mindener Dom mit Obernkirchener Sandstein erweitert. Das Querhaus und der dreistellige Chor wurde mit dem Material gebaut.
Da wir (wie viele Menschen vor uns)des lesen kundig sind und uns auch an die Informationen auf den Schildern halten, die da besagen "Betreten verboten" - nehmen wir den Weg auf den Hügel am Steinbruch gelassen hin.
1657: Das Amsterdamer Rathaus wird mit Obernkirchner Sandstein gebaut
1863: Fertigstellung des Kölner Doms mit Stein aus Obernkirchen
Nun geht es wieder ein Stück bergab. Da das Gelände trocken ist, kein Problem.
Hier liegen gebrochene Steine und warten auf ihre Bestimmung.
Bis zu 50% des Materials gilt als Schutt, weil es nich verwerte werden kann. Die künstlichen Hügel im Hintergrund erhöhen die Bergkette um schätzungsweise um 2m.
Wir umwanderten den Steinbruch und kommen an die erst kürzlich aufgestellte Infotafel. Auch ist ein Schutzzaum aufgestellt worden, um den Wanderern Respekt einzuflössen, nicht die weltweit einzigartige Fundstätte (2008) der Dinospuren zu betreten.
Leitwolf (Norbert)sagte: "Das ist ja toll, deswegen bin ich heute mitgekommen, um das hier zu sehen!"
Ich glaube, diese Bilder muß man nicht kommentieren. Einfach nur wirken lassen.
Nachdem wir die Abdrücke bestaunt haben, gab es DINOEIER in den Farben rot - grün - blau und anderen Schattierungen.
Natürlich ist die Gruppe gleich darauf gestoßen, das es sich um plumpe Fälschungen handeln muß, denn die waren ja noch verpackt und das Mindesthaltbarkeitsdatum lag in der Zukunft.
Dennoch zeigte Reimo uns, was man mit Dinoeiern machen kann. Ob er das mit echten machen würde, wage ich zu bezweifeln.
Wir wanderten dann wieder eine gute halbe Stunde und fuhren zu Walters Gasthaus.
Obi und auch ich, sind nicht unbedingt Kuchenfans und haben uns für eine Riesencurrywurst entschieden. Aber, was ist das für eine Zusammenstellung, Curry und Kaffee.
Hier konnten wir die Sonne noch am späten nachmittag genießen und uns unterhalten und sehr große Kuchenstücke bestaunen. Natürlich wurde der Kuchen nicht nur angeschaut, der wurde schon verputzt, denn wandern macht bekanntlich hungrig.
Was macht man am Schluss eines schönes Ausfluges? Man(n) verabschiedet sich, Frauen machen das aber auch so.
Und zu guter letzt - Tschüss, bis zum nächsten mal.
Fotos: Fotograefin
Text: rgbschaumburg
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