obi hatte vor geraumer Zeit für diese Veranstaltung geworben, weil er die Apelerner Laienspielgruppe mit dem Stück "Und ewig rauschen die Gelder" gesehen hat. Er war begeistert und trug die Veranstaltung bei uns ein.
Aus Erfahrung wussten wir, das die Karten für die Veranstaltungen sehr schnell vergriffen sind und deshalb nahm obi 15 Karten in Beschlag.
Die waren dann auch innerhalb zwei Tagen weg. Am Ende nahmen 15 Hilfskommissare unserer Gruppe teil.
Die Anfahrt wurde per NAVI durchgeführt und Jürgen, als auch ich waren erstaunt, das wir an der Autobahnausfahrt nach links abbiegen mußten. Unseres Wissens liegt Lauenau doch rechts.
Mein NAVI machte am Felsenkeller keine Ansage und geleitete mich bis zum Friedhof und sagte dort: "Sie sind am Ziel!"
Ich empfand das recht makaber und drehte um.
obi war schon drin und hatte alle Eintrittskarten dabei. Heute Abend waren wir die Letzten, aber nicht zu spät.
Das Pächterehepaar Schlupp überreichte uns ein Glas Sekt und führte uns an den vorreservierten Tisch
Chef Schlupp ist völlig entgeistert, als ihm die Gattin offeriert, das ein Kommissar im Hause ist und seine Bücher filzt. Und das bei der Einweihungsfeier bei 75 geladenen Gästen - das findet er unmöglich
Ob das im echten Arbeitsleben auch erlaubt ist, wage ich zu bezweifeln. Bei der Aufführung scheint das aber hilfreich zu sein, wenn im nachhinein eine Besprechung über den Ablauf durchgeführt wird.
Wir folgen dem Fortgang der spannend inszenierten Eröffnungfeier, zu der auch ungeladene Gäste aus der Verwandtschaft des Pächterehepaares Schlupp kamen und für reichlich Stunk sorgten.
Neid, Hass und Intrigen wie im wirklichen Leben kamen hoch, aber auch zahlreiche Techtel-Mechtel zwischen Bediensteten und Verwandten.
Alle waren auf der Suche nach dem versteckten Geld aus einen Casinogewinnes des verstorbenen Vorbesitzers.
Weißbrot passt gut zum ersten Gang und danach wurde die Rinderkraftbrühe mit Maultaschen, Klößchen und Eierstich serviert. Also her damit.
Plötzlich fiel ein lauter Schuss im Brauhaus und die die Hausdame Uschi Wendler stürmte unter lautem Geschrei in unsere speisende Gesellschaft.
Sie rief: "Er ist tot!" Das hatte auch der Oberkommissar des Betrugsdezernates der "SOKO Lauenau" mitbekommen und er kam aus dem Büro des Chefs.
"Wer ist tot", fragte er. "Na Tim Bender, ein Kellner von uns", entgegnete die Hausdame.
Und schon nahm die Tätersuche ihren Lauf. Als angebliche Tatzeugen wurde wir zu Hilfskommissaren und sollten nach besten Kräften bei der Aufklärung behilflich sein.
Nach diversen Befragungen durch den Oberkommissar, der in der Sache wohl zunächst überfordert schien und sich am Krimalhandbuch über angesagte Vorgehensweise infomieren musste, ließ bei uns erhebliche Zweifel aufkommen, das er die Sachlage in den Griff kriegt.
Der Oberkommissar geriet zunehmend stärker unter Druck, weil Verstärkung aus Nienburg unterwegs war und er sich nicht die Blöße geben wollte, seinen ersten Mordfall nicht lösen zu können.
Der war aber auch sehr verzwickt und wir rätselten, wer war denn nun der Mörder.
Wir Hilfkommissare mußten unsere Vermutung schriftlich fixieren und die kam nun zur erkennungsdienstlichen Behandlung in die "Auswertung".
Dann kam das Dessert und der Oberkommissar lief zu Hochform auf. Er brachte seine Recherche gegenüber allen Verdächtigen, die er zusammengrufen hatte, zur Sprache und entlockte so manches Detail, die ihn dann zur Findung des Mörders verhalf.
Wir wissen jetzt, wer der Mörder war.
Tatsächlich waren aber nur 6 Hilfskommissare (von 75) anhand der Indizien zu dem gleichen Schluß, wie der Oberkommissar, gekommen.
Das war ein spannender Abend und wir machten uns um 23.30 Uhr auf den Heimweg.
Bericht: rgbschaumburg
Fotos: fotograefin
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