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Der Feierabend-Scouttest: Erinnerungsbegleiter.de

Jüngere und ältere Frau, © gilles lougassi - Fotolia.com

Der Feierabend-Scouttest: Erinnerungsbegleiter.de

„Meine Mutter erkannte mich seit Monaten nur als ihre Mutter ‐ Nach dem Rückblick in ihre Kindheit, erkennt sie mich wieder als ihre Tochter“ (Eine Testerin der Seite Erinnerungsbegleiter.de)

Vor einigen Wochen luden wir zum Scouttest ein. Zu testen gab es den Erinnerungsbegleiter.de - eine Website, die eine Sammlung an Musikstücken und Bildern bedeutsamer Momente nach Jahrzehnten unterteilt bereitstellt, um Angehörigen und Pflegenden von demenziell Erkrankten zu ermöglichen, zusammen mit den Kranken in den frühen Erinnerungen zu stöbern.

Sechs Tester haben teilgenommen, davon fünf Frauen, das Durchschnittsalter lag bei 53 Jahren, das Alter der Demenzpatienten zwischen 78 und 94 Jahren. Zu diesen stand die Mehrheit der Tester in einem familiären oder freundschaftlichen Verhältnis und sie nutzten den Erinnerungsbegleiter auch in diesem privaten Umfeld.

Die Reaktionen unserer Scouts waren fast durchweg positiv:
Nicht nur, dass die Nutzung des Erinnerungsbegleiters überhaupt Reaktionen bei den dementen Personen auslöste und somit die Kommunikation zu ihnen förderte, so stellten vier von fünf der Teilnehmer eine positive Auswirkung des Erinnerungsbegleiters auf die demente Person fest. Zwei Teilnehmerinnen konnten sich sogar darüber freuen mit Hilfe des Erinnerungsbegleiters wieder korrekt wahrgenommen zu werden:

„Meine Mutter erkannte mich immer als ihre Mutter. Seit der Fotorückschau auf ihre Kindheit und Ursprungsfamilie konnte sie mich wieder als Tochter zuordnen.“


Die Teilnehmer freuten sich auch, dass sie Zuwendung zielgerichteter zukommen lassen konnten:

„Meine Zuwendungen wurden angenehm akzeptiert.“
„Die Fotoschau war positiv.“
„Sie fühlte sich sicherer.“


Von zwei Teilnehmerinnen wurde besonders betont, dass der Erinnerungsbegleiter wertvolle Hinweise zum Umgang mit dementen Personen biete:

„Als Angehöriger besitzt man kein Fachwissen zum Umgang mit dementen Personen und kann sich hier wertvolle Hilfe holen.“


Mit dem Aufbau der Seite kamen unsere Scouts zurecht und die Bedienung sei auch während der Betreuung relativ einfach möglich.

Fazit des Scouttests war, dass die Teilnehmenden so zufrieden waren, dass fünf von sechs den Erinnerungsbegleiter ihrem besten Freund empfehlen würden.

Die Pflege von dementen Angehörigen erfordert nicht nur Zeit und Kraft, sondern auch viel Geduld, wenn die einst vertrauten Menschen einen nicht mehr erkennen oder scheinbar auf nichts reagieren. Bei dementen Menschen funktioniert das Kurzzeitgedächtnis nicht mehr, und selbst für nahestehende Personen ist es häufig schwierig, zu ihnen durchzudringen. Doch bieten lang zurückliegende, fest verankerte Erinnerungen aus der Jugendzeit oft eine Chance, Zugang zu den Kranken zu finden.

Auf diesen Umstand bezogen sich die Entwickler des Institut für Innovation, Transfer und Beratung (Bingen) und das Institut für Mediengestaltung der Fachhochschule Mainz bei der Entwicklung der Internetseite Erinnerungsbegleiter.de. Dabei handelt es sich um eine Website, die mit zahlreichen Musikstücken und Bildern der vergangenen Jahrzehnte bestückt ist. Hier finden sich Musikstücke wie „Griechischer Wein“, Bilder der Mondlandung oder des Warschauer Kniefalls - bedeutsame Momentaufnahmen, mit denen diejenigen, die diese Ereignisse zu ihrer Zeit hautnah miterlebten, viele wertvolle Erinnerungen verknüpfen. Diese Erinnerungsstücke sollen die von Demenz betroffenen Personen gemeinsam mit den pflegenden Angehörigen anschauen oder anhören. Die Kranken werden damit in die Welt ihrer früheren Erinnerungen versetzt und der Austausch über die Lebenserfahrungen angeregt. Dadurch wird nicht nur die Kommunikation zum dementiell Erkrankten gefördert, sondern auch seine Lebensgeschichte merklich gewürdigt.

Doch der Erinnerungsbegleiter kann noch mehr: So besteht auch die Möglichkeit, die frühere Wohnstube des Demenzpatienten nachzubauen. Dafür wird ein Zimmer gezeigt, bei dem sich Möbel, Tapeten und Textilien einfach auswechseln lassen. Zusätzlich dazu erlaubt der Erinnerungsbegleiter, die Reaktionen des Demenzpatienten fortwährend zu protokollieren, um das Befinden besser überblicken zu können.

Wenn Du Dir die Seite anschauen möchtest, klicke hier.
Eine Sammlung an Inhalten für bestimmte Jahrzehnte ist auch ohne Anmeldung auf Erinnerungsbegleiter.de jederzeit kostenfrei zugänglich. Der Zugang zu allen Inhalten und der Möglichkeit die Sitzungen zu speichern, um so die Erinnerungen für weitere Gespräche festzuhalten, kostet 25 Euro für eine einjährige Registrierung.

Wenn Du selbst in näherem Kontakt zu einer oder mehreren dementen Personen stehst und den Erinnerungsbegleiter kostenlos testen möchtest, so bewirb Dich hier.

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