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Scoutreise mit TOURVITAL nach Indien

Josef vor dem Taj Mahal

Es war an einem regnerischen Nachmittag Ende Oktober, als man mich von Feierabend.de anrief und mir mitteilte, dass ich als „Indien-Scout“ ausgesucht worden war. Ich hatte schon gar nicht mehr an meine Scout-Bewerbung gedacht.

Ich bekam die Reisedaten genannt (vom 5.12. bis 22.12.). Um zu dieser Zeit reisen zu können, musste ich im Büro noch meine Termine abklären, denn vor Weihnachten ist immer eine Menge los. Aber eine solche Gelegenheit lies ich mir dann doch nicht entgehen, egal, welche Termine anstanden. Ich telefonierte mit dem Reiseveranstalter TOUR VITAL und alles war perfekt. Einige Tage später besorgte ich mir mein Visum für Indien in München, was auch kein Problem war.

Dann kaufte ich mir zwei Reiseführer von Indien. Auch bekam ich gute Tipps von Freunden und Kollegen, die bereits in Indien gewesen waren. Ich kaufte mir auch ein Moskitonetz, denn ich las immer von der Malaria-Gefahr. Dazu aber später noch ein paar Worte.

Am Sonntag, den 5.12.2010, ging es dann los. Ich wohne in der Nähe von München und so war die Fahrt zum Flughafen kein Problem. Im Wartebereich lernte ich schon ein älteres Ehepaar kennen, das die gleiche Reise machte und mir viel von ihren anderen Fernreisen erzählte.

Der Flieger war bis auf den letzten Platz voll, aber ich hatte einen Gangplatz und konnte immer wieder aufstehen, ohne jemanden zu stören. Der Flug mit dem Lufthansa-Airbus A340-600 ging pünktlich um 19:45 Uhr los. Wir landeten am nächsten Morgen um 7:45 Ortszeit nach ca. 8 Stunden Flug in Delhi. Die Zeitverschiebung zur deutschen Zeit beträgt + 4,5 Stunden. Am Flughafen wurde unsere Gruppe – insgesamt nur 14 Personen - sehr freundlich vom Reiseleiter und einer weiteren Person mit einem weithin sichtbaren Schild TOUR VITAL empfangen.

Unser Reiseleiter, er hieß Gopal, sprach sehr gut Deutsch, er war Mitte 40 und ein studierter Historiker, er kannte von einigen Reisen auch Deutschland. Gleich zu Beginn erklärte er, er sei Hindu und er gehöre der 2. Kaste an, was für einen Inder sehr wichtig ist, denn die Kastenzugehörigkeit bestimmt sein ganzes Leben.

Am Flughafen erfuhren wir, dass die Maschine des begleitende Arztes wegen Schneemassen in Bonn nicht starten konnte und einen Tag später käme, was dann auch eintraf.

Wir fuhren mit unserem Bus Marke TATA, ca. 40 Plätze, einem indischen Chauffeur (er war Moslem und gehörte keiner Kaste an!) und einem sehr netten Beifahrer aus Nepal los. Der Bus war für unsere Gruppe eigentlich zu groß, somit hatte jeder mehr als eine Sitzreihe für sich. Der Bus war für indische Verhältnisse ein Luxusgefährt mit Klimaanlage und viel Beinfreiheit.

Zunächst ging es in Delhi zu einem Hotel, wo es ein Frühstück gab und wir die ersten Erfahrun-gen mit dem Essen in Indien machten.

Gopal erklärte von Beginn an alles sehr genau und wichtige Dinge wiederholte er öfters, damit auch bei allen Teilnehmern seine Informationen ankamen.


Somit begann das Erlebnis Rajasthan und wir alle waren sehr gespannt, was uns erwarten würde.

Ich lasse im Folgenden vor allem die Bilder sprechen, die Texte stammen aus meinem Reisetagebuch und sind recht kurz gehalten. Es ist unmöglich, all die atemberaubenden Erfahrungen in trockenen Worten wiederzugeben.

Ich starte mit einer Bildergalerie zu den schönsten Stationen. Klicke auf die einzelnen Bilder, um sie zu vergrößern.

Bambora Hotel Karni Fort
Folklore in Karni Fort
Bikaner Junargarh Fort
Delhi
Jaipur
Jaipur
Pink City
jaisalmer
jaisalmer markt
Kamel-Ritt
jodpur
Mandawa
Thar
Agra–Fort (Rotes Fort)
Mandawa

Delhi - Mandawa (250 km)

Erste Eindrücke von Indien: Wunderschöne Landschaft, aber mitunter recht schlechte Straßen...
Mandawa: Prachtvolle Havelis (m 19. Jahrhundert erbaute prachtvolle Häuser, bemalt mit Fresken), oft neue Bemalung und viele Händler.

Mandawa – Bikaner (200 km)

Bikaner: Beindruckend das Junagarah-Fort mit kunstvoller Innendekoration und prächtigen Sälen
Kamelzuchtfarm bei Bikaner: Die größte in Asien
Hotel Lallgarh Palace in Bikaner: Wir erlebten als „Zaungäste“ eine prunkvolle Hochzeit.

Bikaner

Bikaner- Jaisalmer (330 km)

Jaisalmer: Nahe zur Grenze zu Pakistan ist eine Garnisonsstadt, Wüstenstadt und einstige Karawanenstation auf dem Felsen (ca. 60.000 Einwohner). Anders als in den meisten Forts befinden sich dort auch Wohn- und Geschäftshäuser. Prachtvolle Havelis, unser Hotel Rang Mahal, Jain-Tempel mit überaus reicher Ornamentierung.
Wüste Thar: Kamelritt und Folklore.

jaisalmer

Jaisalmer – Jodpur (280 km)

Jodpur: Mehrangarh-Fort, Turban-Binden, unser Hotel Ranbanka Palace (Bruder des Maharaja), Kaufhaus

jodpur

Jodpur – Udaipur (300 km)

Ranakpur Jaintempel ein echtes Highlight! Ein Wunderwerk der Steinmetzkunst, 1.444 Säulen, alle unterschiedlich!
Udaipur (ca. 400.000 Einwohner): Die weißen Paläste, mediterranen Gärten und Seen lassen Udaipur fast wie ein Trugbild in der Wüste erscheinen. Stadtpalast, Jagdish-Tempel, Pichola See oder der Garten Sahelion Ki Bari sind die Höhepunkte.
Bambora: heißt „geschlossener Sack“ - Hotel Karni Fort, ein Hort der Ruhe. Ein Tag zum Ausruhen, Entspannen und zum Eindrücke verarbeiten.

Udaipur

Bambora - Jaipur (430 km)

Jaipur: Pink City, Hauptstadt von Rajasthan, 3,3 Mio. Einwohner. Rosarote Märchenpaläste, eine orientalisch anmutende Altstadt, mit Menschen und Waren überfüllte Basare, Elefanten, Kamele und typische indische Hektik, Verkehr und Gestank, das ist Jaipur. Jaipur ist eine der beeindruckendsten Städte Indiens. Anfang des 18. Jahrhunderts hatte der Maharadscha Sawai Singh II sein Fort Amber verlassen und Jaipur als neue Hauptstadt nach den Regeln eines alten indischen Lehrbuchs der Baukunde schachbrettartig als Reißbrettstadt aufgebaut. Zu Ehren König Edward VII wurden 1876 alle Häuser rosa-orange gestrichen - Pink City.

Die Altstadt ist bis heute nahezu unverändert geblieben, sie steht unter Denkmalschutz. In den Außenbezirken jedoch herrscht das gleiche Erscheinungsbild wie in andere Städten auch: Luftverschmutzung, Lärm und hässliche Zweckbauten.

Das bekannteste Gebäude ist der Palast der Winde - eigentlich ein „Windei“, denn es ist nur eine Fassade mit kleinen Kammern dahinter, damit die Haremsdamen das Treiben auf der Straße unbemerkt beobachten konnten.
Stadtpalast Maharaja-Palast: Leider war das Fotografieren im Stadtpalast nicht erlaubt. Es gab zu sehen: herrliche Kleider, viele Waffen, Schmuck, Ahnengalerien, tolle Gemälde. Beeindruckend war auch die ausgestellte Kleidung des Maharaja Madhu Sing I, der 250 kg wog und eine Gürtelweite von 1,80 m hatte, er starb schon mit 32 Jahren.
Amber-Palast: Ehemalige Hauptstadt, 1727 wurde von Jai Singh II die neue Residenz dann von Amber nach Jaipur verlegt.

Jaipur

Jaipur - Ranthambore (180 km)

Nationalpark Ranthambore – Safari: In der Frühe um 6:30 Uhr ging es bei (für Indien) eisiger Kälte los. Ob wir wohl einen Tiger sehen werden? Es lohnte sich… Das war ein wirklicher Höhepunkt der Reise. Nur ca. 40 % der Safaris bekommen den Tiger (es gibt noch 30) zu Gesicht.

Ranthambore

Ranthambore - Agra (300 km)

Zunächst eine interessante Zugfahrt (ca. 3 Stunden). Da die Straße sehr schlecht war, fuhr der Bus mit unseren Koffern voraus und brauchte für die gleiche Strecke etwa 9 Stunden!

Fathepur Sikri: Ehemalige Hauptstadt des Kaisers Akhbar – eine „Geisterstadt“.

Taj Mahal Der eigentliche Höhepunkt der Reise; diese Gebäude kennt jeder! Wir fuhren schon um 8 Uhr los, denn am Morgen ist noch nicht so viel Betrieb, und heute sollte das Taj wegen eines Staatsbesuches schon um 11 Uhr schließen. Zuerst strenge Sicherheitskontrollen.

Agra–Fort (Rotes Fort): Ein weiterer Höhepunkt. Neben dem Taj Mahal als Prunkbau muslimischer Baukunst stellt das Fort wie kaum ein zweites Bauwerk die uneingeschränkte Machtfülle der Mogulherrscher im 16. und 17. Jahrhundert dar. Gewaltige Ausmaße besitzen schon die umgebenden Doppelmauern, die 2,5 km die Anlage umschließen. Heute wird das Fort noch zu weiten Teilen vom Militär genutzt, aber der Prunk der vergangenen Zeit ist noch deutlcih zu spüren. Agra ist berühmt für die Intarsienarbeiten mit Halbedelsteinen, ein Jahrhunderte altes Handwerk. 10 Arbeiter brauchen über einen Monat, um einen Tisch mit ca. 80 cm Durchmesser zu fertigen. Wir besichtigten einen eindrucksvollen Betrieb, der solche Kunstwerke herstellt.

Delhi: Hauptstadt Indiens, ein Moloch mit offiziell über 14 Millionen Einwohnern – täglich werden es mehr. Letzter Tag, und wir bekamen nur einen Hauch dieser Weltstadt mit.

Delhi – Qutb Minar: Ehemalige Moschee und Prachtbau aus dem 12 Jahrhundert des Sultans Qutb-du-Din-Aibak mit einer 72 m hohen Siegessäule und einer 7 m hohen eisernen Säule, datiert ca. 400 n. Chr. Diese Säule rostet nicht, man hat keine Erklärung hierzu.

Agra

Rückflug am Mittwoch, 22.12.2010

Ankunft in München um 13:35 Uhr, Flugzeit ca. 8 Stunden

Diese Reise war hervorragend organisiert, es gab in den 18 Tagen keine einzige wirklich aufregende Panne, der Reiseleiter war sehr erfahren, sprach gut Deutsch, er hatte alle Situationen fest im Griff. Der Fahrer war ein wirkliches Genie, brenzlige Verkehrsmanöver meisterte er bravourös, auch dank seines Beifahrers, der uns immer mit frischen Wasserflaschen versorgte und den Bus blitzsauber hielt.

Unser begleitender Arzt (er war das erste Mal in Indien) hatte kaum was zu tun, da alle Teilnehmer (Durchschnittsalter ca. 65 Jahre) durchwegs fit waren und sehr beim Essen aufpassten, so dass es „verdauungsmäßig“ wenige Probleme gab.

Die Hotels waren alle sehr gut (4 Sterne) und durchaus empfehlenswert, jedes Hotel hatte seinen eigenen Charakter. Das Essen war immer ausgezeichnet, wenn auch für deutsche Gaumen etwas gewöhnungsbedürftig, das Personal sehr freundlich und hilfsbereit.

Der Reiseführer sammelte zu Beginn das Trinkgeld für die Kofferträger und weitere Personen sowie für die Toiletten ein, so dass wir vor Ort nichts mehr bezahlen mussten, zumal Kleingeld auch nicht immer zur Hand war.

Die Pausen auf der Busfahrt waren ca. alle zwei Stunden eingeplant und es gab dann reichlich Gelegenheit für einen Tee oder auch für einen kleinen Einkauf.Mittags machten wir auch eine ausreichende Pause und hatten Gelegenheit, etwas zu essen und zu trinken.

Währen der Busfahrt gab es reichlich Wasser in Plastikflaschen, die der Beifahrer besorgte und die wir am Ende abrechneten, Flasche 25 Rupien, (ca. 40 Cent), auch besorgte er zwischendurch Bananen und Kekse für die hungrigen Gäste.

Der Verkehr in Indien ist sehr aufregend, es herrscht das Recht des Stärkeren! Kamelfuhrwerke, Radfahrer, Motorradfahrer oder Kleinautos müssen ausweichen, wenn Lastautos oder Busse kommen. Unser Bus war etwas schneller als die LKWs, deshalb musste unser Fahrer auch immer überholen, was stets mit einem lauten und langen Hupen verbunden war. Auch musste er öfters stark abbremsen, weil eine heilige Kuh auf der Straße stand.

Fotos sind meist frei, für Videoaufnahmen wird fast immer kassiert, meist 200 Rupien oder mehr. Im Taj Mahal müssen Videoapparate sogar abgegeben werden oder im Bus verbleiben. Die Digitalkameras haben aber auch eine Videofunktion und so kann man kleine Videofilme trotzdem machen. Genügend Speicherkarten und Ersatzbatterien (Akkus) mitnehmen. Allerdings bieten Händler Speicherkarten für Digitalkameras auch sehr preiswert an.
Vorsicht: sie sind meistens langsamer (kein high speed); beim Kauf vorher ausprobieren.


Noch ein paar praktische Tipps:


  • Ein Moskitonetz ist nicht erforderlich, es sind in den Hotels auch keine Befestigungs-möglichkeiten da, die Räume sind oft sehr hoch, man könnte höchstens eine Schnur spannen und daran das Moskitonetz aufhängen; in allen Hotels aber sind Fliegengitter an den Fenstern angebracht, einige haben auch Mückenschutz in elektrischen Verdampfern.
  • Es gibt in Indien ein Mückenmittel, das sehr preiswert ist und gut wirkt: es heißt Odomos.
  • Ein kleiner Tauchsieder mit einem kleinen Topf könnte von Nutzen sein, um sich einen Tee zu bereiten und Wasser zum Zähneputzen abzukochen; in einigen Hotels war neben Tee- und Nescafe-Beuteln auch ein Wasserkocher vorhanden, was sehr praktisch war.
  • Sehr aufdringlich und kaum abzuwimmeln sind die Souvenir-Verkäufer. Meist sind ihre Preisvorstellungen sehr hoch, man kann sie aber weit herunterhandeln. Ein guter Tipp ist: warten und nicht beim ersten Händler kaufen. Kurz vor der Abfahrt des Busses kommen die Händler dann zum Bus und bieten die Waren deutlich billiger an, bei Abnahme von mehreren Stücken gibt es obendrein noch eines gratis...
  • Für Tempelbesuche sind Tempelsocken empfehlenswert.


Fazit: Eine sehr spannende Reise, die mich begeistert und mir in einer netten Gruppe sehr viel Spaß gemacht hat.

Autor: joker0611

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