Sonnenbrand behandeln: Erste Hilfe für gereizte Haut
Ein paar Stunden im Garten, ein Spaziergang bei strahlendem Himmel oder ein Tag am See – manchmal merkt man erst zu Hause, dass die Sonne zu intensiv war. Die Haut ist gerötet, warm und empfindlich. Ein Sonnenbrand ist mehr als nur eine vorübergehende Reizung: Er bedeutet eine Schädigung der Hautzellen und erhöht langfristig das Risiko für Hautkrebs. Deshalb lohnt es sich, die Haut sofort zu entlasten und typische Fehler in der Behandlung zu vermeiden.
Direkt handeln
Sobald sich die Haut bemerkbar macht, ist der wichtigste Schritt: raus aus der Sonne. Das gilt bereits dann, wenn sie spannt oder heiß wird. Kühlung hilft nun sofort, die Hitze der Haut zu lindern. Am besten eignen sich ein feuchtes Tuch oder sanfte Güsse. Beides sollte nicht zu sein. Eis oder stark kaltes Wasser sind ungeeignet, weil sie durch den starken Temperaturkontrast zu Irritationen führen können und damit eher schaden als helfen.
Tipp: Durch das Verbrennen der Haut entsteht ein Flüssigkeitsverlust, der häufig nicht bedacht wird. Achte darauf, genügend zu trinken, um diesen auszugleichen.
Pflege mit Feuchtigkeit
Feuchtigkeit ist nun das zentrale Element: Leichte Lotionen oder After-Sun-Pflegelotionen - beides ohne Duftstoffe - spenden genau das, was die gereizte Haut braucht. Besonders angenehm ist es, Lotionen im Kühlschrank aufzubewahren, denn dadurch wirken sie zusätzlich kühlend und beruhigend. Fettcremes hingegen sind in der akuten Phase weniger geeignet, weil sie die Haut erwärmen und die Regeneration behindern können.
Ein Klassiker zur Linderung der Symptome ist Aloe vera. Sie spendet intensiv Feuchtigkeit und wirkt angenehm kühlend auf der Haut. Frisches Aloe-vera-Gel aus der Pflanze kann ebenso verwendet werden wie fertige Produkte, sofern sie möglichst frei von Duft- und Zusatzstoffen sind.
Zudem existieren Cremes mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Hydrokortison. Sie sollen Sonnenbrand abmildern, jedoch ist ein klarer Vorteil gegenüber Produkten ohne diesen Zusatz nicht belegt. Auch sind sie nicht für Kinder oder verletzte Haut geeignet.
Hausmittel aus dem Reich der Mythen
Über die Jahrzehnte haben sich viele vermeintliche Hausmittel etabliert. Sie wirken harmlos, können aber unter Umständen kontraproduktiv sein.
Quarkwickel etwa kühlen zwar, enthalten aber Milcheiweiß, das gereizte Haut zusätzlich austrocknen oder irritieren kann. Wie auch Quark kann Buttermilch zu Problemen führen, vor allem dann, wenn die betroffenen Stellen danach nicht gründlich davon gereinigt werden, um Infektionen zu vermeiden. Besser eignet sich beispielsweise abgekühlter schwarzer Tee.
Auch Öl ist keine guten Idee. Es bildet einen Film auf der Haut und hält die Hitze noch mehr in derselben. Das behindert die Abkühlung, weshalb Du darauf verzichten solltest.
Franzbranntwein hat eine kühlende Wirkung, weil der Alkohol rasch verdunstet, und soll durchblutungsfördernd wirken. Allerdings trocknet er die Haut stark aus und kann sie reizen, insbesondere bei Sonnenbrand. Daher ist er für die Behandlung dieser Hautschädigung nicht geeignet.
Wann ärztliche Hilfe nötig ist
Wenn große Hautflächen betroffen sind, sich Blasen bilden oder die Schmerzen sehr stark sind, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit oder Kreislaufprobleme sind Warnsignale, die nicht ignoriert werden sollten. Besonders bei Kindern, älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem ist ein schneller Arztbesuch wichtig.
Vorbeugung ist der beste Schutz
Ein Sonnenbrand hinterlässt bleibende Schäden in den Hautzellen und erhöht das Hautkrebsrisiko. Deshalb ist konsequenter Sonnenschutz wichtig: Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und Aufenthalte im Schatten während der Mittagsstunden.
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