Die Kampf - Omas
Tageszeitung Österreich vom 18.September 2006
Drei Überfälle auf alte Frauen allein in der vergangenen Woche. Die körperlichen und psychischen Schäden sind fatal. Nun heißt es:
Wehrt Euch!
Handtaschendiebe müssen zukünftig achtgeben, denn vielleicht ist ihr nächstes Opfer ja eine Kampf-Oma, die sie mit voller Wucht zu Boden schleudert. Im ersten von der EU geförderten Selbstverteidigungskurs wurden nun zehn Frauen im Durchschnittsalter von 65 Jahren professionell ausgebildet. Die älteste Teilnehmerin war 74.
"In Österreich ist die Zahl der Angriffe auf die Generation 50plus viel höher als in den Nachbarländern und es werden immer mehr", sagt die Projektleiterin Doris Hoffmann.
"Ältere Menschen haben Angst und trauen sich im Dunkeln nicht mehr aus ihren vier Wänden", weiß Rosemarie Kurz (70), eine der Initiatorinnen des Projektes in der Steiermark.
Verunsichert. Laut Kurz hatten es ihre Mitkämpferinnen satt, sich immer in der Opferrolle zu fühlen.
Psychologin Rotraud Perner streut dem Projekt Rosen:
"Selbstverteidigungskurse sind für Frauen extrem wichtig. Durch die Ausbildung werden die Damen viel selbstbewusster und haben ein völlig anderes Auftreten."
Das zeigt sich auch beim Interview mit einer älteren Teilnehmerin: "Verbrecher brauchen gar nicht erst auf die Idee kommen, uns anzugreifen. Die erleben sonst ihr blaues Wunder", schmunzelt Kampf-Oma Marianne Höber.
Weitere Infos unter GEFAS-Steiermark
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