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„Vom Jagdschloss Favorite zum Seeschloss Monrepos“ so hieß die von der Ludwigsburger Stadtinformation angebotene Führung.

Im Ludwigsburger Wochenblatt war sie wie folgt beschrieben:
Die Parkanlagen um das Schloss Favorite und das Seehaus – das spätere Monrepos – haben wechselhafte Zeiten gesehen: Falknerei, Hirschzucht, Fasanerie, eingefasster See, Inseln, Kirche und Oper, jeder der Herzöge und nicht zuletzt König Friedrich haben diesen Parkanlagen ihren persönlichen Stempel aufgedrückt. In dieser Führung, als Spaziergang vom Favorite zu Park Monrepos, lässt Wolfgang Könninger die Vergangenheit wieder lebendig werden und beschwört Erinnerungen an die glänzenden Zeiten des Parks herauf.
Treffpunkt der kostenlosen Führung ist am 26. Juni um 15:30 Uhr beim Kiosk des Haupteingangs Favoritepark.

Fortsetzung unseres Nachmittagausfluges im BlüBa - Floristik und Kunst<

Einige Minuten vor der Führung waren wir am Treffpunkt angekommen. Die dort aufgestellten
Bänke und Tische luden uns zum Verweilen im Schatten unter lauschigen Bäumen ein.
Auch eine kleine Herde Rehe und Hirsche stolzierten ganz in der Nähe zur Begrüßung umher
und bettelten bei den Parkbesuchern nach Futter.
So nach und nach hatten sich immer mehr Leute, die sich ebenfalls für die Führung interessierten, eingefunden. Herr Könninger traf um 15.3o Uhr ein und nun begann seine Führung.

Auf den wenigen Metern vom Kiosk bis zum Jagdschloss erfuhren wir schon sehr viele interessante Geschichten aus früheren Zeiten. Wir hörten so "Einiges" über die damaligen Bauherren (Herzog Eberhard Ludwig, Herzog Carl Eugen und Friedrich II.); wie die Landschaft rund um das Schloss und die Stadt damals ausgesehen und wie sie sich durch die verschiedensten Zeitepochen gewandelt hat. Herr Könninger erzählte uns in sehr lebendiger Weise wie es dazu kam, dass aus dem ehemaligen „Erlachhof“ das Residenzschloss wurde und wie und weshalb man das Schloss Stück für Stück erweitert und umgebaut hatte. Er berichtete auch, weshalb das Residenzschloss dem Herzog nicht genügte und er sich entschloss, noch ein weiteres Prunkstück bauen zu lassen: "das heutige Jagdschloss Favorite". Es kann täglich mit einer Führung besichtigt werden.

Vom Jagdschloss aus führt ein ca. 4,5 km langer Spazierweg quer durch den Wildpark direkt bis zum Seeschloss Monrepos. Wir gingen diesen Weg entlang und trafen dabei auf alte Zeitzeugen, wie z.Bsp. einer steinernen Bank mit dem Hinweis, wie viel Fuß es noch bis zum Monrepos sind. Auch Rehe begegneten uns noch einmal. Wer Glück hat, dem können auch Hasen, Wildschweine und Murmeltiere begegnen.
Über den damaligen Wildbestand und die Tierhaltung – es gab sogar auch einmal Kängurus im Park und weiße Hirsche – hat uns Herr Könninger auch berichtet. Dazu las er uns frühere Reiseberichte über den Wildpark vor, denen wir ganz angespannt lauschten.

Auch an einer ehemaligen Falknerei führte unser Weg vorbei. Damals wurde genau vorgeschrieben, wie lang und breit diese Gebäude sein mußten.
Wir hörten u.a. eine Anekdote über den Falkner, der alles, was er zum Leben brauchte, in den umzäunten Park gebracht bekam. Als er eines Tages einen Friseur bestellt hatte und dieser bis in den Abendstunden nicht auftauchte, ging man auf die Suche nach ihm. Man fand ihn schließlich in einer Baumkrone wieder, wo er sich verängstigt von den weißen Hirschen gejagt, hinauf geflüchtet hatte. Seit dieser Zeit durfte kein Unbefugter mehr den Park betreten und der Falkner musste sich
ab dato alles selbst aus der Stadt holen!


Nach etwa der Hälfte der Strecke war der Park zu Ende und wir verfolgten den Weg weiter bis
zum Seeschloss. Zwischendurch stoppten wir nochmals kurz, um einen Blick auf den entfernt liegenden „Hohen Asperg mit Schubartturm“ zu werfen. Auf dem hohen Asperg, den man gut
von der Autobahn sehen kann, befindet sich heute ein Gefängnis-Krankenhaus.

Herr Könninger erzählte uns die traurige Geschichte von den damals dort 10 Jahre lang
inhaftierten Dichter Schubart und wie es dazu kam, dass er inhaftiert wurde. Er hatte viele Bitt-
briefe geschrieben und um seine Begnadigung gefleht – doch der Herzog blieb unerbärmlich.
Jedoch für Schubart's drei Kinder hat der Herzog großzügig gesorgt und ließ ihnen eine gute Erziehung zukommen. Erst als Schubart ein mehrere Seiten langes Zornesgedicht schrieb
hatte man ihn begnadigt. Er wurde anschließend Direktor der Stuttgarter Oper und lebte
danach nur noch 3 Jahre.

Nun war es nicht mehr weit bis zum Seeschloss und um 17:30 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht. "Monrepos" (mein kleines Versailles) mit seinem davor liegenden künstlichen See und den drei kleinen Inseln in der Mitte.
Am See kann man in den Sommermonaten Ruderboote mieten, Enten und Schwäne beobachten und im Winter, wenn der See dick zugefroren ist, Schlittschuh laufen. Leider darf man die Inseln nicht betreten. Jedoch haben auch sie ihre eigenen Geschichten
Auf einer der Inseln befindet sich heute noch die Ruine einer damaligen kleinen Kirche, deren Kirchturmspitze gut sichtbar ist. Die anderen beiden Inseln sind mittlerweile von Büschen und Bäumen zugewachsen

Links und rechts des Schlosses stehen zwei Kavalliershäus’chen. Um das Seeschloss herum gibt es einen großen Park, ideal geeignet für Konzerte oder sonstigen Freilichtaufführungen.

Daneben befindet sich der Gutshof Monrepos mit einem Weingut und mehreren Pferdestallungen. Mehrmals im Jahr finden dort Reitturniere statt. Auch ein Golfplatz ist vorhanden. Übernachtungsmöglichkeiten der gehobenen Klasse hat man im danebenliegenden Schlosshotel Monrepos und wer gut speisen möchte, kehrt dort ebenfalls ein. Vor dem Hotel gibt es auch eine große Freiterrasse unter lauschigen Bäumen.

Einmal im Jahr findet am Seeschloss ein Klassisches Open Air-Konzert mit Barockfeuerwerk statt, das immer sehr gut besucht wird. So auch in diesem Jahr am 24. Juli 2004.

Herr Könninger erzählte uns auch hier sehr viel über die Entstehung und den damaligen Zweck vom heutigen Seeschloss Monrepos ( ehemaliges Jagdschloss) und eine wahre Geschichte über eine ganz besondere Freilicht-Opernaufführung vor dem Schloss, wo Könige und Kaiser zu Besuch waren. Diese Aufführung fand nur einmal statt, da bei der Handlung die vorher mühsam erbauten Kulissen, die auf einem kleinen Hügel standen abgebrannt wurden, während die Herrschaften aus sicherer Entfernung im Schloss dabei zu sahen.

Damit war unsere Führung beendet. Wir waren alle sehr beeindruckt und alles was wir hörten, war sehr informativ. Mit einem kleinen Dankeschön, verbunden mit einem Trinkgeld, weil ja die Führung kostenlos war, verabschiedeten wir uns von Herrn Könninger. Er hat die alten Zeiten wirklich wieder lebendig werden lassen.

Caruso hatte zwischenzeitlich sein in der Nähe geparktes Auto geholt und fuhr "ramgad" und "mich" (Laura4) freundlicherweise zu unseren Autos, die wir in der Nähe vom BlüBa geparkt hatten, zurück. Es war eine Wohltat, denn nun mußten wir nicht noch einmal die 4,5 km zurücklaufen. Und die Hitze hatte uns doch ganz schön müde gemacht. Vielen Dank Caruso, Du hast uns einen großen Gefallen getan!

Alles in allem war dies ein gewinnender Samstagnachmittag. Uns „Vieren“ hat es sehr gut gefallen, zumal wir sehr viel Schönes gesehen und erlebt und so ganz nebenbei unsere Bildung erweitert haben. Bei solchen Veranstaltungen lernen sich die Regio-Mitglieder auch näher kennen und es entsteht so manche Idee für Veranstaltungen, die man mal wieder gemeinsam unternehmen könnte.


Ich würde mir wünschen, dass beim nächsten Mal noch mehr Mitglieder aus unserer Regio-Gruppe teilnehmen.


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