Gerald Caplan The Betray of Africa – Verschwoerung gegen Afrika
Caplan hat ein kleines und sehr gutes Buch zu diesem komplexen Thema vorgelegt, dass uns mit seiner Botschaft mehr als einmal wachruetteln wird. Nicht umsonst findet man dort Zitate wie: „Man kann in der hintersten Ecke Afrikas eine kalte Coke oder ein Guinness kriegen, es sollte also moeglich sein, Medikamente dorthin zu liefern.“ Bono, Saenger von U2.
„Wir Bewohner der westlichen Welt sind weniger Hilfe aus Afrikas Notlage als vielmehr ein betraechtlicher Teil des Problems und das schon seit Jahrhunderten.“ Dies ist nicht der Tonfall, denn der unbedarfte Leser erwartet, aber mit dem er umgehen lernen muss, denn Caplan nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund und er legt den Finger in die Wunden, die Afrika in den letzten Jahrhunderten zugefuegt worden sind.
Er spricht auch sehr heikle Themen, wie den Voelkermord in Ruanda an und auch hier erwartet den Leser keine einfache Medizin: „Weisse katholische Missionare und weisse belgische Kolonialherren waren zum groessten Teil verantwortlich fuer die schrecklichen ethnischen Trennungen, unter denen Ruanda bis heute zu leiden hat.“
Er erinnert uns an die Dinge, die am Ende der frazoesischen Kolonialherrschaft in Guinea geschahen: „Auf ihrem Rueckzug aus Guinea zerstoerten franzoesische Kolonialbeamte jeden Schreibtisch, jede Akte und jedes Telefon in den Regierungsgebaeuden oder nahmen mit, was sie tragen konnten; sie stahlen sogar die Gluehbirnen.“
Caplan zeigt in seinem kleinen Buch auf sehr eindringliche Weise, wie es zu vielen Missstaenden in Afrika kommen konnte und wer dabei welche Rolle gespielt hat.
Ich denke jeder der sich wirklich mit dem Thema Afrika als ganzes beschaeftigen moechte wird als ersten Einstieg nicht an diesem Buch vorbeikommen. Es liegt seit 2008 auch in einer deutschen Uebersetzung vor.
Denis – Maerz 2009
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