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The First People of the Cape


Alan Mountain, hat mit seinem in 2003 erschienen Buch den Versuch unternommen eine aktuelle Zusammenfassung des leider immer noch sehr lueckenhaften Wissens ueber die urspruenglichen Bewohner der Kaphalbinsel darzustellen.

Man muss ihm ein grosses Lob aussprechen, fuer die wunderschoenen Reproduktionen der historischen Aquarelle sowie der Kupfer- und Stahlstiche, die einen sehr lebendigen Einblick in das Leben der Ureinwohner geben. Man darf dabei natuerlich nie vergessen, dass die meisten dieser Darstellungen erst 200 Jahre oder sogar noch spaeter angefertigt wurden, dass soll nicht ihren Wert mindern, sondern nur klar machen, dass wir aus den ersten Jahrzehnten so gut wie keine bildliche Darstellung zum Leben und zur Kultur der Ureinwohner haben. Die erwaehnten Berichte der fruehen Kolonisten sind aber hier eine grosse Hilfe, weil sie uns doch viele Fragen beantworten.

Aber wie immer wo viel Licht ist, da ist auch Schatten; und zu den Schattenseiten des Buches gehoerten einige Dinge, die man etwas klarer haette darstellen koennen.

So zeigte er uns die sehr interessanten Fischfallen von Noorkappers Point – Waelle aus Steinen im flachen Kuestenwasser. Bei Flut werden die Fische in den Bereich innerhalb der Waelle gespuehlt und mit einsetzen der Ebbe, koennen die Fische dann oft nicht mehr zurueck ins offene Meer und man kann sie recht leicht fangen. Was er vergiesst anzumerken, ist, dass sich im Zuge des ansteigenden Meeresspiegels in den letzten 20.000 Jahren die Kuestenlinie Suedafrikas darmatisch verschoben hat. In Konsequenz bedeutet dass, das die erwaehnte Fischfalle nur ein Bauwerk aus der juengeren Vergangheit darstellen kann, denn alle aelteren Fischfallen sind heute unter Wasser. Der Anstieg des Meeresspiegels betrug in den letzten 20.000 Jahren fast 120 m und auch in den letzten 10.000 Jahren waren es noch immer 50m – dies zeigt, wie sehr sich die Kuestenlinie veraendert hat.

In den gleichen Zusammenhang gehoeren die fuer Archaeologen so interessanten ‚Muellhalden‘ der frueheren Strandbewohnen – die dort gefundenen Muschelschalen und anderen Dinge geben einen sehr genauen Aufschluss ueber die Lebensweise dieser Menschen, aber auch hier hat der steigenden Meeresspiegel alle aelteren Spuren unter Wasser begraben. Man sollte erwarten, dass auf solche Dinge hingewiesen wird.

Ein letzter kleiner Punkt ist die Zuordnung der Fischfallen zur Kultur der Khoikhoi. Hier wird einem nomadischen Hirtenvolk ploetzlich eine Lebensweise an der Kueste, die auf der Nahrungsgewinnung aus dem Meer als Hauptquelle basiert, zugeordnet. Es gab einen grossen Unterschied zwischen den sogenannten Wilton Menschen, die hier schon lange vor dem Eintreffen der Khoikhoi gelebt haben und die sich auf die Nahrungsgewinnung an der Kueste spezialisiert hatten und den nomadischen Khoikhoi, die erst wesentlich spaeter auf der Kaphalbinsel mit ihren Schaf- und Ziegenherden eintreffen.

Es ist richtig, das van Riebeeck die Wilton Menschen als Strandlopers bezeichnet hat und sie als Khoikhoi ohne Viehherden eingestuft hatte, aber heute wissen wir, dass wir es mit zwei unterschiedlichen Voelkern zu tun hatten.

Da diese Erkenntnis nichts Neues ist, sollte man sie in einer sonst so interessanten Monographie erwarten koennen.

Alles in allem ein sehr schoenes und lesenswertes kleines Buch, dass bisher leider nur in Englisch vorliegt.

The first People of the Cape

Dieses Buch wird vorgestellt von Denis - "denis2010"

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