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Wen macht die Banane krumm

Wen macht die Banane krumm – Kolonialwarengeschichten

Es ist ein Buch, das in seiner ersten Auflage vor 20 Jahren, im Jahre 1989 in Deutschland erschienen ist und ich denke es ist noch immer in vielen Punkten lesenswert, weil es als interessante Materialiensammlung das Auge des Lesers auf viele leicht vergessene Details lenkt.

Es ist ein sehr breiter Schlag gegen die Kolonialwaren und leider gibt es auch in einigen Faellen, wie bei Kapitel ‚Brot‘ den einen oder anderen Ausrutscher, wenn es um die historischen Fakten geht. Dafuer ist die Stellungnahme in anderen Bereichen sehr deutlich und nimmt kein Blatt vor den Mund. Hier einige Kostproben:

„Hungersnoete brechen nicht aus, sie werden vom Weizenhandel veranstaltet.“ Bertolt Brecht

„1954 wurde in den USA ein Gesetz mit dem wunderbaren Namen „Food for Peace“ erlassen, das man am besten mit „Hilfe zur Abhaengigkeit“ [dies ist zwar keine Uebersetzung, sondern eine Interpretation, aber sie trifft es sehr genau, wie wir sehen werden] uebersetzen sollte. Einer der Initiatoren des Gesetzes war der demokratische Senator Humphrey: ‚Ich habe gehoert, dass Leute von unseren Nahrungsmitteln abhaengig werden koennen. Ich weiss, dass es als schlechte Nachricht galt. Fuer mich war das eine gute Nachricht, denn bevor jemand irgendetwas unternehmen kann, muss er erst einmal essen. Und wenn wir nach einem Weg suchen, wie man andere dazu bringen kann, sich an uns anzulehnen, von uns abhaengig zu werden, im Sinne einer Zusammenarbeit mit uns, dann scheint mir Abhaengigkeit von Nahrungsmitteln ausgezeichnet zu sein.“

„Im typischen Reisland Japan wurden unter der amerikanischen Besatzung Schulspeisungen mit Broetchen und Milch durchgefuehrt und auf eine gezielte Veraenderung der Ernaehrungsgewohnheiten gedraengt. ‚Japanische Schulkinder, die in US-gespendeten Schulspeisungsprogrammen Milch und Brot schaetzen gelernt haben, halfen seither mit, dass Japan unser bester Dollarzahler fuer Landwirtschaftsprodukte wurde. Die Menschen, denen wir heute helfen, werden morgen unsere beste Kundschaft sein...‘ Senator McGovern“

Man kann solche Verfehlungen der sogenannten Hilfsprogramme wirklich nicht besser blossstellen, als durch die Originalzitate der politischen Initiatoren.

Die Autoren greifen auch sehr delikate Themen, wie politische Hintergründe der Bananenpolitik, der USA oder das globale Problem ‚Zucker‘ und die Rolle der EU auf.

Wer immer sich etwas intensiver mit vielen Produkten, die so selbstverstaendlich in unserem Alltag geworden sind und ihrer Geschichte beschaeftigen moechte, dem sei dieses Buch sehr ans Herz gelegt.

November 2009

Autor: denis2010

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