Korsage – das etwas andere Kleidungsstück
Seit über 400 Jahren ist dieses Kleidungsstück die kleine Hilfe, die der Trägerin zu einer aufregenden Figur verhilft, indem die Betonung der Vorzüge und das Kaschieren der kleinen Abweichungen vom Ideal unsichtbar für den Betrachter durchgeführt werden.
Die Korsage entstand an den königlichen Höfen Spaniens und Frankreichs im 16. Jahrhundert. Das gute Stück selbst war dabei unsichtbar und sorgte nur dafür das die Trägerin ihren Körper in eine Form brachte, die es ihr erlaubte die Kleider gemäß der neuesten Mode zu tragen.
Erst im 18. Jahrhundert wurde die Korsage selbst zu einem Kleidungsstück, für das wertvolle Materialien Verwendung fanden und das einen dekorativen Wert bekam. Oft hatten die Korsagen dieser Zeit eine verborgene Tasche, in der ein kleines Paket wohlriechender Kräuter oder ein parfümiertes Tuch getragen wurde.
In dieser Zeit hielten auch die Versteifungen aus Walknochen, als Ersatz für die früheren Materialien Holz und Metall ihren Einzug. Die Mode dieser Zeit erlaubte es der Frau, sehr viel mehr von ihrem Busen in der Öffentlichkeit zu zeigen. Die Korsage war hier ein unerlässliches Hilfsmittel, um die Aufmerksamkeit der Herren zu erringen.
Die Korsage war so entworfen, dass sie den Busen in eine Position brachte, die man als ‚aufgehenden Mond’ bezeichnete. Da die meisten Frauen aber leider nicht die für eine solche Mode und zur Schaustellung notwendige Figur ihr eigen nannten, musste schon eine mehr oder weniger große Portion Druck auf den Körper ausgeübt werden, um dem Ideal nahezukommen. Einigen Frauen war ihr gutes Aussehen so wichtig, dass sie am Ende durch ihre zu eng geschnürte Korsage gestorben sind.
Der in dieser Zeit bekannteste Stil aus Frankreich war unter dem Namen ‚Corps Baleine‘ bekannt und wurde über der Bluse getragen.
Die Folgezeit sah ein Kommen und Gehen der Korsage Mode. So verschwanden die einzwängenden Monstren nach 1820 für einige Zeit um gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine imposante Wiederkehr zu feiern.
Das 20.Jahrhundert sah ein solches Kleidungsstück immer mehr im Zusammenhang mit einer provokanten sexuellen Zurschaustellung der Trägerin. Erst in den letzten Jahren beginnt ein leiser Wiedereinzug dieses Kleidungsstückes, das durch seinen erotischen Charakter der Trägerin einen ganz besonderen Reiz verleiht.
Unser Mitglied ‚wuschelkoepfchen’ hat uns zu diesem Thema einen Blick in ihre Werkstatt erlaubt und dort haben wir dieses schöne Bild entdeckt.
Januar 2010
Seitengestaltung - Renate "piadora2010"
Artikel Teilen
Artikel kommentieren