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Afrika Sommer – Literaturrätsel – die Auflösung:

Nachfolgend findet ihr nun die vier bekannten Bücher, die wir im Literaturrätsel gesucht haben:

1. Es ist schon merkwürdig, dass ich im meinem Alter – ich bin jetzt über Sechzig – noch zur Feder greife, um zu versuchen, eine Geschichte zu schreiben. Ich bin nur gespannt, was für eine Geschichte dabei herauskommt, sofern ich überhaupt bis zum Ende der Reise durchhalte! Ich habe in meinem – wie mir scheint – langen Leben viele nützliche Dinge getan, vielleicht, weil ich schon in jungen Jahren arbeiten musste. In einem Alter, in dem andere Jungen die Schule besuchten, verdiente ich mit bereits meinen Lebensunterhalt in der alten Kolonie und in Natal. Seit dieser Zeit habe ich gehandelt, gejagt, gekämpft oder geschürft. ...

Diese Zeilen stammen aus dem Anfang des Klassikers ‚König Salomons Schatzkammer‘ von Henry Rider Haggard, dem wohl bekanntesten Afrikaabenteurer und Geschichtenerzähler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dieses Buch ist im Jahre 1885 zum ersten Mal erschienen. Es wurde mehrmals verfilmt und ist immer wieder ein echtes Lesevergnügen.

2. Eigentlich fing für Ben alles mit dem Tod von Gordon Ngubene an. Doch aus den Aufzeichnungen, die er hinterher machte, und aus den Zeitungsausschnitten wird klar, dass die Sache viel weiter zurückgeht. Mindestens bis zum Tod von Gordons Sohn Jonathan auf dem Höhepunkt der Jugendrevolte von Soweto. Und noch weiter zurück, bis zu dem Tag zwei Jahre davor – der in Bens Papieren durch eine flüchtig hingekritzelte Quittung ausgemacht werden kann -, dem Tag, an dem er anfing, einen Teil des Schulgelds für den fünfzehnjährigen Jonathan zu übernehmen. ...

Andre Brink hat mit seinem Buch „Weisse Zeit der Dürre‘ ein beeindruckendes Bild der Aufstände gegen das Apartheitsregime in der Zeit des berühmten Aufstandes in SOWETO geschrieben. Das Buch wurde 1989 mit Marlon Brando verfilmt. Ein bewegendes Buch, das man nicht mehr vergessen wird.

3. Außer dem Leben, einer starken Konstitution und einer dauerhaften Verbindung zum Thembu Königshaus gab mir mein Vater bei meiner Geburt nur einen Namen mit, Rolihlahla. Wörtlich bedeutet Rolihlahla: ‚Am Ast eines Baumes ziehen‘, doch der umgangssprachliche Sinn lautet ziemlich genau ‚Unruhestifter‘. Ich glaube nicht, dass Namen etwas Schicksalhaftes haben oder dass mein Vater irgendwie ahnte, was für eine Zukunft mich erwartete, doch in späteren Jahren machten Freunde und Verwandte oft meinen Geburtsnamen verantwortlich für die vielen Stürme, die ich sowohl verursacht als auch überstanden habe. Meinen bekannteren englischen oder christlichen Namen erhielt ich an meinem ersten Schultag, aber ich greife voraus. ...

Nun kommen wir zu dem wohl leichtesten Teil des Rätsels, denn sicher habt ihr erkannt, dass sich hinter diesen berühmten ersten Zeilen niemand anderer, als Nelson Mandela und sein Buch ‚Der lange Weg zur Freiheit‘ verbergen. Ein bewegendes Dokument, das dem Leser erlaubt die oft schwer verständlichen Zusammenhänge im Leben dieses großen Mannes besser zu verstehen. Ein Buch, das uns zeigt, wie schmal der Grad zwischen dem Freiheitskampf und dem Terrorismus wirklich ist. Ich denke es kann vielen Menschen eine echte Hilfe beim Verstehen Südafrika sein und den Blick für Dinge schärfen, die in der Hektik des Tages oft untergehen.

4. Sie wohnen in einer Vorortsiedlung von Worcester, zwischen der Bahnlinie und der Nationalstraße. Die Straßen in der Siedlung haben Baumnamen, aber noch keine Bäume. Ihre Adresse ist: Pappelallee Nr. 12. Alle Häuser der Siedlung sind neu, und eins gleicht dem anderen. Sie stehen auf großen Grundstücken, die mit Drahtzäunen voneinander getrennt sind. Es gibt dort nur roten Lehm, auf dem nichts wächst. In jedem Hinterhof ist ein kleines Gebäude mit einem Raum und einer Toilette. Obwohl sie keinen Diener haben, heißt das bei ihnen ‚das Dienstbotenzimmer‘ und ‚die Dienstbotentoilette‘. Sie nutzen das Dienstbotenzimmer als Lager für Zeitungen, leere Flaschen, einen kaputten Stuhl, eine alte Kokosmatratze. ....

Der letzte Teil des Rätsels stammt aus dem Buch ‚Der Junge – eine afrikanische Kindheit‘ des Literaturnobelpreisträgers J. M. Coetzee, der in seiner besonderen Art einen Blick in das Südafrika gibt, das so vielen Menschen in Deutschland verborgen geblieben ist. Seine Bücher wirken auf den ersten Blick unsentimental und erscheinen dennoch im Rückblick als hochpoetisch. Da er in Deutschland immer noch wenigen Menschen bekannt ist, hoffe ich ein klein wenig dazu beigetragen zu haben, euch diesen großen Schriftsteller Südafrikas etwas näher gebracht zu haben.


Denis - August 2009

Autor: denis2010

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