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Deutsche Automobilwerke in Suedafrika


Eigentlich alle grossen deutschen Autobauer finden sich mit eigenen Werken in Suedafrika und das ist nicht weiter verwunderlich, denn von hier aus lassen sich die Fahrzeuge guenstig in alle Welt verschiffen. Es wird interessant, wenn man sich die Zukunftsplaene der Hersteller fuer Suedafrika ansieht, denn hier wartet so manche Ueberraschung. Aus Deutschland hoert man in den letzten Tagen nur das sich eigentlich die gesamte Automobilindustrie auf die sinkende Nachfrage vorbereitet und die Kapazitaeten zurueckfahert; nicht so in Suedafrika. Die gleichen Konzerne, die in Deutschland Werke fuer Wochen stilllegen wollen sind dabei mit Volldampf ihre Produktion in Suedafrika auszubauen. Was man wissen muss, ist das auch in Suedafrika der Absatz von Neufahrzeugen stark zurueckgegangen ist und das schon vor der globalen Finanzkrise. Es kann also nicht fuer den suedafrikanischen Markt sein, dass hier die Produktionen in der Zukunft angekurbelt werden sollen.

Aber sehen wir uns einmal die Plaene von VW –Suedafrika an – die uebriges mehr oder weniger stellvertretend fuer die gesamte deutsche Autoindustrie im Land stehen. So hat VW in dieser Woche bekannt gegeben, dass man 3 Milliarden Rand, oder 280 Millionen Euro in den naechsten drei Jahren in die Produktion im Land investieren will. Das Ziel ist es die eigentliche Herstellung von Teilen von heute 40% auf 70% zu steigern. Man moechte hier nicht mehr nur ein reines Montagewerk haben, sondern eine echte Produktionseinheit.

VW plant in Suedafrika schon bis ins Jahr 2018 und hat als Ziel die gesamte Fertigung soll ueberholt werden. Im Zuge dieses Vorhaben wurde schon im letzten Jahr eine neue Lackier-Einheit in Betrieb genommen, die als eine der modernsten der Welt gilt.

In seiner Erklaerung machte der Vorsitzende von VW SA klar, dass man hier neben dem heimischen Markt vor allem den Export im Auge hat und fuer den Export in der Lage sein moechte auch die hochwertigen Fahrzeugtypen in Suedafrika herstellen zu koennen.

VW steht mit den Investitonen nicht allein, sondern auch die direkten Zulieferer in Suedafrika sind dabei eine weitere Milliarde Rand auszugeben und auf diesem Wege 1.000 Arbeitsplaetze zu schaffen.

VW moechte in Suedafrika ein besonderes Augenmerk auf die Ausbildung und Weiterbildung von Mitarbeitern aus Suedafrika legen; gleiches ist von den wichtigsten Zulieferern fuer VW zu hoeren. Fuer diese Aus- und Weiterbildung hat VW noch einmal 400 Millionen Rand fuer die naechsten vier Jahre zur Seite gelegt.

Wenn man sich diese Erklaerung ansieht kommen doch gewaltige Zweifel, ob es der Automobil Industrie in Europa wirklich so schlecht geht, wie man es immer hoert, oder ob hier nicht der Staat als billige und unkomplizierte Geldquelle genutzt wird. So erfreulich und begruessenswert die Entwicklungen fuer Suedafrika sind, so sehr machen sie doch nachdenklich und man stellt sich die Frage, ob die Industrie die gegenwaertige Krise nicht einfach als Ausrede benutzt, um laenger vorbereitete Umstrukturierungen mit staatlicher Hilfe durchzufuehren.

Wenn man sich den Zustand der deutschen Autoindustrie ansieht, sollte man nicht bei den Werken in Deutschland stehen bleiben, sondern sich immer auch die Aktivitaeten in anderen Laendern mit ansehen. Ich kann versprechen, dass gibt die eine oder andere Ueberraschung.

Es ist schon seit Jahren ein offenes Geheimnis, dass ein nicht unbedeutender Teil der deutschen Zulieferindustrie fuer die grossen Autobauer seine Aktivitaeten nach Suedafrika verlegt hat. Wir haben hier ganze Industrieparks im Land, wo man sich wie in Deutschland vorkommt, denn es sind meistens deutsche Firmennamen, die einen begruessen. Es ist eine sehr gute Entwicklung fuer Suedafrika und den Arbeitsmarkt hier, die niemand missen moechte, aber gleichzeitig wird diese Abstimmung mit den Fuessen von der deutschen Politik nicht wahrgenommen.

Es ist wahr, dass die verwaltungstechnischen Huerden in Suedafrika sehr viel niedriger liegen als in Deutschland und dass es im Allgemeinen unkomplizierter ist hier eine Firma zu fuehren, da die deutsche Ueberverwaltung und Ueberregulierung nicht als Hemmschuh zum tragen kommen. Vielleicht koennten die deutschen Politiker ja etwas lernen.

Neben einem Urlaub im schoenen Suedafrika koennten sie erfahren, auf welchen Wege man Firmen ins Land holt und wie die Bedingungen aussehen muessen, dass diese Firmen gewillt sind zu investieren, ohne dafuer vom Staat mit grossen Geldgeschenken belohnt zu werden.

In diesem Sinne euch allen ein schoenes Wochenende. Natuerlich sind eure Kommentare und Fragen wie immer herzlich willkommen
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Denis - November 2008 - Johannesburg

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