Tödliche Form der Malaria in Menschenaffen gefunden

Unter solch einer oder ähnlichen Überschriften sind in den letzten Tagen Berichte in verschiedene Veröffentlichungen in Deutschland erschienen. Dort wird recht ausführlich über den Nachweis des Erregers der tödlichen Form der Malaria in Menschenaffen in Westafrika geschrieben.

Es wird dann herausgestellt, das man bisher weitgehend davon ausgegangen war, dass die Malariaerkrankung auf den Menschen begrenzt wäre. Zwar hatte man schon um 1920 die Erreger in Gorillas und Schimpansen nachgewiesen, aber offensichtlich war diese Erkenntnis irgendwie in Vergessenheit geraten.

Interessant wird es, wenn man den in Englisch erschienen ersten Bericht mit den deutschen Fassungen vergleicht, denn im Zuge der Übersetzung ging eine ganz wichtige Aussage verloren. Der Originalbericht aus Afrika nennt als wichtige Erkenntnis, den illegalen Holzeinschlag im afrikanischen Regenwald als Ausgangspunkt für den Kontakt von Menschen mit diesem tödlichen Virus.

Nun muss man wissen, dass diese Holzfäller die Einheimischen dafür bezahlen, dass sie mit frischem Fleisch versorgt werden. Dieses Fleisch stammt natürlich von Wildtieren. Um so tiefer der Mensch in den Regenwald eindringt, desto größer wird die Chance, dass Erkrankungen und Krankheitserreger von einem tierischen auf einen menschlichen Wirt überspringen.

Die tödliche Malariaform war also für eine sehr lange Zeit im Körper der Menschenaffen vorhanden, konnte aber durch den fehlenden Kontakt nicht auf den neuen Wirt Mensch überspringen. Erst der immer stärker werdende Druck des Menschen durch den illegalen Holzeinschlag schaffte die Voraussetzungen für die Freisetzung dieser biologischen Zeitbombe.

Ich erachte diese Erkenntnis als besonders wichtig, weil sie uns wieder einmal vor Augen hält, dass der Mensch durch sein Fehlverhalten zum Ausbruch neuer tödlicher Krankheiten aktiv beiträgt.

Das Weglassen oder Herunterspielen dieses Aspekts in Deutschland ist mir unverständlich, aber ich denke die Menschen haben ein Recht darauf die Zusammenhänge zu erfahren.


Januar 2010

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