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Neo-Koloniale Strukturen in Afrika


Das Nachrichtenmagazin der Spiegel berichtete in der vergangenen Woche in einem kleinen Bericht ueber eine Entwicklung, die tiefgreifende Auswirkung auf die Zukunft in vielen Laendern des suedlichen Afrika haben wird. Unter dem Titel „Suedkoreas Plantage in Afrika“ wurde mitgeteilt, dass sich der Daewoo-Logistic-Konzern in Madagaskar eine Flaeche von 13.000 km2 auf 99 Jahre gesichert hat. Die Firma will dort Mais und Palmen anbauen lassen. Die Palmen sollen den begehrten Rohstoff fuer Biodiesel liefern. Suedafrika soll das noetige Fachwissen liefern und die Produkte sollen in der Zukunft nach Suedkorea verschifft werden.

Hier gibt man sich nicht einmal mehr die Muehe eine solche Massnahme als Aufbauhilfe fuer ein wirtschaftliches schwaches Land wie Madagaskar zu verkaufen, sondern hier wird offen gesagt, dass sich die reicheren Laender die ihnen fehlenden Agrarflaechen in den armen Laendern Afrikas sichern. Es handelt sich hier um einen neuen Trend und neben den ueblichen Verdaechtigen, sprich Europa und den USA, mischen jetzt auch Laender wie Saudi Arabien und Suedkorea mit.

Es geht immer um Landwirtschaft im industriellen Stil und damit einhergehend die Raeumung der Flaechen von stoerenden Elementen, also den Menschen die heute dort leben. Es werden nur sehr wenige Arbeitsplaetze geschaffen und die arme und schlecht ausgebildete Landbevoelkerung aus solchen Regionen kann die benoetigten gut ausgebildeten Fachkraefte nicht liefern.

Neben der Vertreibung der Menschen kommt auch noch die Zerstoerung von wertvollen Biotopen, denn oft sind gerade diese abgelegenen Gegenden letzte Rueckzugsmoeglichkeiten fuer bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Die Industrienationen setzen ihren Zerstoerungskreuzzug gegen die Natur nun in den Laendern Afrikas fort. Es bedarf keiner sehr grossen Anstrengung, um sich vorzustellen, dass hier der Zuendstoff fuer die Konflikte der Zukunft gelegt wird. Es wird der Tag kommen, wo die Menschen in Afrika eine solche Ausbeutung und Zerstoerung ihrer Heimat nicht mehr sang und klang los hinnehmen werden. Ich kann mir schon heute das laute Geschrei der Industrienationen vorstellen, wenn sie von ihren neuen Laendereien vertrieben werden. Eine zukunftstraechtige Loesung des gemeinsamen Miteinanders sieht anders aus. Die Politiker der EU und der UN sollten hier mit Loesungen und Regelungen kommen bevor es zu spaet ist, denn dies ist sicher billiger und sinnvoller als spaeter die Interessen der Industrienationen mit militaerischen Massnahmen zu sichern.

Denis 2-12-2008

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