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Suedafrikas Vermaechtnis aus einer dunklen Vergangenheit – die fehlenden Fachkraefte


Suedafrika sieht einen Mangel an Fachkraeften in allen Teilen der Wirtschaft, Verwaltung und Forschung in nie dagewesenem Umfang. In dem im Februar diesen Jahres veroeffentlichten National Remuneration Guide kann man nachlesen, dass 81% aller Firmen Schwierigkeiten haben offene Stelle zu fuellen, da der Arbeitsmarkt ihnen diese nicht bieten kann.
Das grosse Heer der Arbeitslosen in Suedafrika verfuegt einfach nicht ueber die notwendige Ausbildung und Erfahrungen sind Magelware.

Nun fragt man sich, wie konnte es kommen, dass ein solches Ausmass an fehlenden Fachkraeften entstehen konnte? Die Antwort liegt zum Teil immer noch in den Spaetfolgen des alten Apartheitssystems, welches die schwarze Bevoelkerung nur als ungelerntes billiges Arbeitskraefte Reservoir gesehen hat und den Anfangsschwierigkeiten bei der Umsetellung des Schul- und Ausbildungswesens nach 1994. Ein zweiter wichtiger Faktor ist das sehr starke Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre, zwar hat das Land es geschafft aus dem Zustand der Zahlungsunfaehigkeit in den Zustand des gesunden Wirtschaftswachstums zu kommen, aber die Ausbildung und Schulung von Fachkraeften konnte bei dem von der Wirtschaft und der Politik vorgegebenen Tempo nicht mithalten. Als ein weiteres Problem kommt der massive Druck aus den Staaten des Westens auf der Suche nach billigen gut Ausgebildeten Fachkraeften – in den letzten Jahren hat gerade Suedafrika eine bisher nicht gekannte Abwerbungswelle durch Laender, wie Australien, UK, Canada, USA und die Laender Mitteleuropas gesehen.

Suedafrika steht heute vor dem sehr grossen Problem, dass man sehr schnell sehr viele Menschen ausbilden muss und dann versuchen muss sie im Land zu behalten, denn der Hunger nach Fachkraeften aus dem Weltmarkt ist ungebrochen. Es sieht ein wenig nach einer Lage aus, die man nicht gewinnen kann, wenn man nicht zu sehr ungewoehnlichen Massnahmen greift.

Suedafrika kann und wird seine Buerger nicht mit Gewalt vom Verlassen des Landes abhalten koennen, also bleibt nur der Weg den Menschen zu zeigen, dass sie es in der Hand haben hier gemeinsam eine bessere Zukunft fuer alle Menschen in Suedafrika aufzubauen. Das Zusammengehoerigkeits- und Nationalgefuehl wachsen langsam aber stetig und man sieht immer wieder recht gut gemachte Werbeeinblendungen zur besten Sendezeit, die an die Menschen appellieren und ihnen zeigen, dass sie wichtig fuer ihr Land sind.

Das Problem der fehlenden Fachkraefte ist einer der groessten Bremskloetze um die Wirtschaft staerker wachsen zu lassen. Der Ernst der Lage wurde auf der politischen Ebene voll erkannt und die stellvertretende Praesidentin des Landes Phumzile Mlambo-Ngcuka hat die Loesung des Problems zur Chefsache erklaert. Sie hat den zweit hoechsten Regierungsposten des Landes inne und sie ueberzeugt mit Fachwissen und einem unerhoerten Engagement fuer das Land und die Sache.

Suedafrika hat im letzten Jahr eine Liste der benoetigten Berufsgruppen und der Mengen der benoetigten Fachkraefte veroeffentlicht und hier wird das gesamte Ausmass des Problems erst richtig deutlich.

Es fehlen 252.000 Fachkreafte in der Landwirtschaft und weitere 220.000 ausgebildete Mitarbeiter in der Landwirtschaft. Das Schulwesen benoetigt 51.110 Lehrer in allen Stufen des Schulwesens von der Vorschule bis zum Abitur, dazu kommen weitere 17.000 Lehrkraefte auf dem Sektor der Hochschulen des Landes. Fuehrungskraefte in der Wirtschaft und der Verwaltung wuerden einen Zustrom von 23.000 qualifizierten Personen brauchen. Der Medizinische- Pflege- und Sozialbereich benoetigt 45.700 Kraefte.

Der Bereich des Ingenieurwesens benoetigt fast 130.000 Fachkraefte. Aber auch die Verwaltung hat riesige Probleme die offenen Stellen zu besetzen.
Als eines der groessten Probleme bei der Anwerbung von Fachkraefte aus dem Ausland wurde das chronisch unterbesetzte Department of Home Affairs identifiziert, denn hier werden viel zu wenige und in der auch viel zu langsam Arbeitserlaubnisse und Aufenthaltserlaubnisse ausgestellt.

Da Fachkraefte aus dem Ausland in der Regel sehr viel teurer sind als einheimische Kraefte, ist dies auch eigentlich keine Loesung fuer die Probleme Suedafrikas.

Es muessen Mittel und Wege gefunden werden, um hier von innen heraus einen neuen und besseren Weg zu finden. Hier sind wirklich ganz neue Denkansaetze gefordert und man muss viele der traditionellen Wege und Ziele noch einmal kritisch in Frage stellen.

Wir werden in einem gesonderten Bericht den Sektor der Landwirtschaft etwas naeher betrachten und zeigen, dass es Wege gibt, wie man das grosse Heer der arbeitssuchenden und unterbeschaeftigten Landbevoelkerung aktiv in den Wirtschaftsprozess fuehren kann.



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