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Wirtschaftskrise trifft das suedliche Afrika

Vor einiger Zeit hat uns der nachfolgende Bericht von Helmut – ‚Regenmacher‘ erreicht:
Die Wirtschaftskrise hat jetzt also auch das südliche Afrika erreicht.

Auch die Diamantenindustrie im südlichen Afrika ist in Nöten. Der Sprengmeister Emmanuel Garetshele ist im 350 Meter Tagebau der Mine von Jawaneng, einem kleinen Ort 160 Kilometer westlich der botswanischen Hauptstadt Gaborone und füllt flüssigen Sprengstoff in die Bohrlöcher. Er spürte wenig von den Bewegungen des Weltmarktes für Diamanten.

Er merkte nichts davon, dass in New York an der Fifth Avenue die Juweliere einen Umsatzeinbruch von 35 Prozent erlitten haben, und selbst mit schwereichen Scheichs kein Geschäft mehr zu machen ist.

Nun ist also auch Botswana voll in den Sog der Krise geraten. In Februar wurde Jawaneng, die mit Abstand reichste Diamantenmine der Welt, für mehrere Wochen, vielleicht auch Monaten stillgelegt, als eine Folge der fast über Nacht kollabierten Nachfrage nach den edlen Steinen.
Hunderte von Arbeitern, die ja nur Zeitverträge besaßen, haben bereits ihre Sachen gepackt und sind in ihre Heimatdörfer verschwunden.

Genauso trüb wie Botswana ist die Lage in Namibia. Hier hat das Unternehmen Namdeb, ein Joint Venture des Diamantenriesen De Beers und der namibischen Regierung, gerade erst die Hälfte aller Arbeitsplätze gestrichen. Insgesamt hat De Beers die Produktion um sagenhafte 90 % zurückgefahren. Viel verdienen werden die Minen aber nach der Neuaufnahme des Betriebs nicht.
Wie in Namibia ist De Beers auch in Botswana der mit Abstand größte Steuerzahler der Länder. Heute ist Botswana, gemessen am Wert der geförderten Steine der größte Diamantförderer der Welt. Das Diamantunternehmen Debswana, das hier in Botswana, so wie Namdeb in Namibia je zur Hälfte den Regierungen und die andere Hälfte dem Weltmarktführer De Beers gehört, ist in Botswana seinem Leitspruch tatsächlich treu geblieben und hat das Land zum Funkeln gebracht.

Über Nacht wurde Botswana zu einem wohlhabenden Staat und stieg zu einem Land mit mittlerem Einkommen auf. Im Gegensatz zu fast allen anderen Staaten des Kontinents verschleuderte die Regierung den neuen Reichtum nicht blindlings, sondern legte ihn klug an.

So wurden 6000 Kilometer asphaltierte Straßen gebaut, ein hochmodernes Kommunikationsnetz errichtet und ein vorbildliches Gesundheit- und Bildungswesen geschaffen.

Dies war möglich, weil erst vor zwei Jahren Dobswana mit 7000 Kilogramm geförderten Diamanten einen neuen Rekord aufgestellt wurde.

Umso härter trifft Botswana nun der Einbruch der Diamantennachfrage. Noch im letzten Jahr waren Rohdiamanten für 65 % des gesamten Exports Botswanas verantwortlich. Seit November hat Botswana nach offiziellen Angaben praktisch keinen Stein mehr verkauft.

Einen lieben Gruß vom Regenmacher Helmut

Ich moechte dazu einige aktuelle Angaben aus dem suedlichen Afrika nachreichen, die sich auf einen Bericht aus dem Wirtschaftsblatt ‚Business Day‘ vom 10. Juli gruenden:
Bis Mai diesen Jahres ist die Foerderung der Minen in Suedafrika um 14.5% im Jahresvergleich zurueckgegangen. Der groesste Rueckgang fand im ersten Quartal diesen Jahres statt und wenn man die ersten fuenf Monate des Jahres 2009 betrachtet, dann ist ein Rueckgang von 10.5% zu verzeichnen. Der Vorsitzende der Chamber of Mines, Rodger Baxter sagte, dass man erwarte, dass die Bedingungen kurzfristig angespannt blieben.

Die Bergbauprodukte sind fuer rund die Haelfte des suedafrikanischen Exportes verantwortlich und der Sektor Bergbau beschaeftigt rund 500.000 Menschen im Land.

Die Staerkung des Rand von rund 16% gegenueber dem Dollar und dem Euro hat nicht zur Erleichterung der Exporte beigetragen, denn im gleichen Zeitraum sind in nahezu allen anderen Erzeugerlaendern die Waehrungen gefallen. Dies ist die Kehrseite einer starken Waehrung. Der Anstieg der Energiekosten um 31% war auch nicht besonders hilfreich.

Aber der leichte Anstieg von 0,5% im Mai gibt in dieser schweren Zeit Anlass zu Hoffnung, dass die Talsohle der Wirtschaftskrise durchschritten ist.

Alles in allem sieht die Lage in Suedafrika nicht so duester aus, wie sie in dem Bericht von Helmut fuer die Nachbarlaender Namibia und Botswana sich darstellt.

Denis – Juli 2009

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