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Okawango

Das Okavango Delta


Das Delta des Okavango befindet sich in Nordwesten von Botswana. Der Okavango kommt aus Zentral Angola und sammelt mit seinen Nebenfluessen die Niederschlaege eines sehr grossen Gebietes. Er fliesst durch den Caprivi Strip von Nabimia in einem klar begrenzten Flussbett. Erst in Botswana faechert der Fluss sich in die unendlichen Labyrinthe des beruehmten Deltas auf.

Okawango


Das Delta kennt zwei Jahreszeiten – die Regen- und die Trockenzeit.

Der Okavanga, wie wir ihn heute sehen ist das letzte Ueberbleibsel des gewaltigen natuerlichen Entwaesserungssystems, dass den riesigen Binnensee – Lake Makgadigadi – der fast die gesamte Flaeche des heutigen noerdlichen Botswana bedeckte – gespeist hat. Vor rund drei Millionen Jahren wurden die beiden anderen grossen Flusslaeufe, der Chobe und Zambesi durch starke tektonische Veraenderung in eine andere Verlaufsrichtung gedraengt. Sie bringen ihre Wassermengen nun in den Indischen Ozean. Der Binnensee trocknete immer mehr aus und die Welt des Okavango Deltas wurde geboren.

Archaeologische Funde bestaetigen, dass die Banoka, ein Stamm aus dem Volk der Khoisan schon seit mehreren Hunderttausend Jahren im Gebiet des Deltas leben. Dieser Stamm ernaehrte sich durch Jagen und Sammeln von Wildfruechten. Vor ca. 2.000 Jahren drangen Bantustaemme erstmals in das Gebiet der Banoka ein. Da das Delta nie dicht bevoelkert war, konnten die beiden Gruppen friedlich koexistieren. Der naechste Schub von Neuankoemmlingen erreichte das Delta vor ca. 300 Jahren in Form der Bayei. Die Bayei gehoeren ebenfalls zu den Bantustaemmen. Sie waren auf der Flucht vor kriegerischen Auseinandersetzungen noerdlich des Deltas. Die Staemme lebten weiterhin friedlich nebeneinander und es fand ein Austausch in Jagdtechniken und Werkzeugherstellung statt. Die Bayei erwiesen sich im Laufe der Zeit als sehr geschickte Fischer und Flusspferd-Jaeger. Die Banoka spezialisierten sich auf das Fallenstellen, um Wild zu fangen.

Okawango


Die Mitglieder des Herostammes kamen auf der Flucht vor den deutschen Kolonialtruppen in den suedlichen Teil des Deltas. Von Westen draengte nun die wachsende Bevoelkerung der Batswana in den Bereich des Deltas.

Im noerdlichen Teil des Deltas siedelten sich die Hambukushu, ein Stamm der Bantu, der sich der Landwirtschaft widmete, an. Die Hambukushu sind fuer ihre geflochtenen Koerbe beruehmt.

Die europaeischen Siedler waren wenig an dem Gebiet des Deltas interessiert, sie sahen es nur als ein riesiges Jagdgebiet fuer Wildtiere. Die Ankunft der Weissen brachte das sehr delikate Oekologische Gefuege des Okavango Deltas in ernsthafte Bedrohung. Der unbotmaessige Abschuss von Wildtieren und spaeter der Einzug von Rinderfarmen in den Randgebieten des Deltas drohten diese einmaligen Landschaft zu zerstoeren.

Im Jahre 1962 grundeten die ansaessigen Mitglieder des Stammes der Batwana das Moremi Game Reserve, um das Land vor der Zerstoerung zu bewahren. Es wurde inzwischen mehrfach erweitert und umfasst heute fast ein Drittel des gesamten Deltas. Dieser Schritt erwies sich als sehr vorausschauend und hat wesentlich zur Erhaltung dieser einmaligen Landschaft beigetragen.

Das Gesamtgebiet des Okavango Deltas umfasst ca. 192.500 km², dies entspricht der Groesse Syriens oder Uruguays.

Die jaehrlichen Niederschlaege betragen nur 450 mm, dies ist nur ein Drittel der Niederschlaege die in Angola im Einzugsgebit des Okavango fallen. Der Regen faellt von januar bis Maerz meist in der Form von schweren Gewittern am Nachmittag.

Dezember bis Februar sind die heissen Monate mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit, zwischen 50 und 80%. Die Temperaturen koennen bis 40 Grad im Schatten erreichen. Von Maerz bis Mai sinken die Temperaturen in den Bereich um 30 Grad. Die folgenden Wintermonate Juni bis August haben milde Tage, aber die Temperaturen koennen in der Nacht bis nahe dem Gefrierpunkt fallen. September bis November sind durch grosse Hitze und einen stetig steigenden atmosphaerischen Druck gekennzeichnet. Die Luft ist trocken und die Temperaturen koennen ueber 40 Grad im Schatten erreichen. Die Trockenheit wird nur selten durch ein schweres Gewitter unterbrochen. Man sollte diese fuer Menschen aus Europa ungewohnten Wetterbedingungen beruecksichtigen, wenn man einen Besuch im Delta plant.

Nun noch etwas mehr ueber die Tier- und Pflanzenwelt des Deltas. Man findet um die 1061 verschiedene Pflanzen. Diese selbst fuer Afrika hohe Zahl hat mit der Vielzahl von Lebensraeumen zu tun, die das Okavango Delta bietet. Im Allgemeinen kann man sagen, dass sich die Lebensraeume durch ein recht niedriges Angebot an Naehrstoffen auszeichnen und dementsprechend ist die Produktivitaet des Pflanzenlebens eher gering. Es finden sich 208 Wasserpflanzen, 675 Kraeuter und Graesser und 195 holzige Pflanzen, wie Baeume und Straeucher.

Fuer die an Botanik mehr interessierten kann man sagen, dass sie dort Vertreter der Acacia, Albizia, Lonchocarpus und Dichrotachu, alle aus der Familie der Legumilosen Familie antreffen werden. Weiterhin sind Combretum, Terminalis sowie Grewia, Maytenus, Rhus und Ximenia vorhanden. Es gibt nur eine endemische Orchideenart – Habenaria pasmithii – sprich sie kommt nur im Okavango Delta vor.
Andere Orchideenarten gehoerten zu den seltenen oder gefaehrdeten Pflanzen.

Bei den Tieren finden wir 32 verschiedene grosse Saeugetiere, von der nur im Gebiet des Deltas lebenden, sehr scheuen Antilopenart – Tragelaphus spekei – bis zum afrikanischen Elephanten. Es ist auch die Heimat der groessten Population von Kobus leche – einer anderen Antilopenart. Weiterhin findet sich hier eines der letzten Rueckzugsgebiete der echten Wildhunde – Lycayon picatus. Es kommen noch weitere 72 kleiner Saeugetierarten hinzu.

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Die Amphibienwelt ist mit 95 Arten ebenfalls sehr artenreich. Einige der Amphibien sind wieder endemisch, d.h. sie kommen nur hier vor.

Die Gesamtzahl der Insektenarten ist bis Heute nicht erfasst worden. Besonders wichtig aus dieser gruppe ist die Tse-Tse-Fliege, sie verbreitet die gefuerchtete Schlafkrankheit und sie ist die Hauptursache, dass sich die Haltung von Nutztieren nie durchgesetzt hat.

Wir werden auf einige der genannten Tier- und Pflanzenarten in Zukunft noch naeher eingehen.

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