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Das Ende der Aera Smith und der Beginn der Unabhaengigkeit


Smith musste nun immer deutlicher erkennen, dass es keinen Weg gibt, der die Schwarzen auf Dauer aus der Regierung fernhalten wuerde. Aber er wollte immer noch versuchen eine Loesung zu finden, die seinen Wuenschen so gut wie moeglich entsprechen wuerde. Sein bevorzugter Kandidat auf der Seite der schwarzen war Bischof Muzorewa. Mit Mugabe und Nkomo wollte er keine Verhandlungen fuehren.

Es gelang Smith eine Vereinbarung mit Muzorewa zu erreichen und es wurden auch einige andere gemaessigte Schwarze Kandidaten zur Wahl zugelassen. ZANU und ZAPU waren nicht zur Wahl zugelassen. Die Kampagne des Bischofs wurde von der Regierung Smith finanziert und die meisten Reden des Bischofs waren von einer Werbefirma geschrieben. Muzorewa wurde zum Gewinner der Wahl erklaert und wurde Premierminister. Smith war aber weiterhin in Kontrolle aller Instrumente der Macht, denn ihm unterstanden, die Armee, die Polizei, die Richter und allen anderen Staatsangestellten. Das Land bekam nun den neuen Namen Zimbabwe-Rhodesia.

Der Schachzug von Ian Smith brachte aber nicht die gewuenschte internationale Anerkennung und es war auch kein Mittel gegen den wachsenden Zustrom der Anhaenger der militaerischen Fluegel von ZANU und ZAPU. Im Gegenteil, der Krieg erreichte nun bisher unbekannte Ausmasse.

Die Weissen in Zimbabwe erhofften sich von der neuen Britischen Regierung unter der Fuehrung von Margaret Thatcher Unterstuetzung bei der Loesung der Konflikte. Sie wurden aber bitter enttaeuscht, denn auch die neue Regierung in London war nicht gewillt die Regierung in Zimbabwe anzuerkennen.

Der Druck wuchs staendig an und am Ende des Jahres begannen die Verhandlung zwischen Smith und Muzorewa auf der einen, und Mugabe und Nkomo auf der anderen Seite. Die Gespraeche wurden unter der Vermittlung der Englaender gefeuhrt. Die Englaender wollten endlich einen Fortschritt sehen und sie erreichen es, dass die Verhandlungen in 14 Wochen abgeschlossen wurden.

Das Ergebnis war, dass die nur 3% der Bevoelkerung ausmachenden Weissen, 20% der Parlamentssitze zugesichert bekamen. Das vielleicht groesste Zugestaendnis von Seiten Smith, war die Zustimmung, dass von Weissen nicht genutztes Farmland enteignet werden durfte ohne materiellen Ausgleich.

Die folgenden Wahlen waren zwar in Teilen chaotisch, aber sie endeten mit einem Erdrutschartigen Sieg fuer ZANU. Es gab einen Plan die Fuehrer von ZANU und ZAPU waehrend der Wahlen zu ermorden. Er wurde aber verworfen, als sichtbar wurde wie die Wahlen ausgehen werden. Es wurden zwar mehrere Versuche unternommen Mugabe zu ermorden, aber ohne Erfolg.

Die Regierung Suedafrikas finanzierte die Wahlvorbereitung der Gruppe unter der Fuehrung des Bischofs Muzorewa mit sehr viel Geld, aber ohne nachhaltigen Erfolg in Waehlerstimmen. Es wurden Lebensmittel verteilt und Filme umsonst vorgefuehrt, aber all das reichte nicht. Der Bischof konnte nur 3 Sitze im Parlament erringen. ZAPU erreichte 20 Sitze, genau wie die Weissen und der Sieger war ZANU mit 57 Sitzen.

Der Anfang des neuen unabhaengigen Zimbabwes begann nicht mit dem befuerchteten Chaos. Mugabe nutzte die beschuetzen Doerfer als Ausbildungsstaetten, entgegen den Ankuendigungen des Bischofs wurden die Kirchen nicht in Baracken, Konzentrationslager oder Tanzhallen umgewandelt. Tatsaechlich aenderte sich fuer die Weissen, die beschlossen hatten zu bleiben sehr wenig an ihren bisherigen Leben.

Die Haende der neuen Regierung waren durch zwei Dinge gebunden, zum einen kamen 70% der Investitonen aus dem Ausland und zum anderen gab es auch noch den sehr argwoehnischen Nachbarn Suedafrika. Mugabe erhielt vom Praesidenten Mozambiques den guten Rat die Weissen nicht zu vertreiben. In Mozambique waren die meisten Weissen vertrieben worden und sie hatten eine Politik der verbrannten Erde hinterlassen, sprich sie zerstoerten die Infrastruktur bevor sie dass Land verliessen.

Mugabe begann zu sehen, dass die weissen Farmer unersetzlich fuer sein Land waren und er erklaerte in einer Fernsehansprache, dass es in Zimbabwe Platz fuer alle gaebe.

Ein Jahr spaeter, nachdem sich die Dinge mehr oder weniger normalisiert hatten wurde Mugabe gefragt, ob sich sein Land in den Fussspuren Kenias oder Mozambiques bewegen wuerde und er antwortete, das Zimbabwe seinen eigenen Weg gehen wird. Dies waere ein Mittelweg zwischen Kapitalismus und Sozialismus.

Eine der ersten Massnahmen der neuen Regierung war die Anhebung der Mindestloehne fuer Landarbeiter um 50%. Es wurde viel Geld in die Schulen des Landes gesteckt und es wurde die kostenlosen Krankenversorgung fuer die Armen des Landes eingefuehrt. Man darf bitte nicht vergessen zu diesem Zeitpunkt war die Mehrheit der Bevoelkerung arm.

Am 17. April 1980 wurde Zimbabwe endgueltig von England in die Unabhaengigkeit entlassen. Die ersten Jahre des neuen Staates waren gepraegt von Euphorie und Begeisterung. Das GDP wuchs um 8% in zwei aufeinander folgenden Jahren und das war ein gewaltiger Schritt vom Nullwachstum unter der Regierung Ian Smith. Aber schon 1982 fiel das Wachstum wieder zurueck auf Null und die so gefeierte nationale Einheit begann auseinander zu fallen.

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