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Die fruehen Jahre der Regierung Mugabe


In Matabeleland, wo die meisten Anhaenger von ZAPU lebten wurde die Regierung unter Mugabe nicht unterstuetzt. Dort begannen nun blutige Kaempfe zwischen ZAPU und ZANU. ZAPU wollte einen sozialistischen Staat und kaempfte gegen Kapitalismus und wirtschaftliche Macht in den Haenden der Weissen. Nachdem Waffen auf der Farm von Nkomo gefunden wurden, begannen sich die Beziehungen zwischen den beiden Parteien noch weiter zu verschlechtern. Am Ende wurde Nkomo aus dem Kabinett entlassen.

Es kam immer wieder zu Angriffen auf weisse Farmer ueber die naechsten Jahre und es sah alles danach aus, als wenn das Land sich wieder auf dem Weg in einen neuen Buergerkrieg befinden wuerde. Mugabes Regierung sprach im Zusammenhang mit den Angriffen auf Farmer von bewaffneten Verbrechern, die dafuer verantwortlich seien. Die Regierung begann die in Korea trainierte Fuenfte Brigarde einzusetzen. Diese Einheit war fuer ihre Brutalität bekannt und in der Folgezeit starben Rebellen und unbeteiligte Menschen in grosser Zahl. Es gibt Schaetzungen, dass bis zu 20.000 Menschen in dieser Zeit ihr Leben verloren haben sollen.

Mugabe erkannte, dass sich sein Land auf dem Weg in einem neuen Buergerkrieg befand und dies wuerde seinem Nachbarn Suedafrika nur in die Haende spielen. Dort war man sehr angetan, dass sich die beiden schwarzen Gruppen gegenseitig abschlachteten. Mugabe ging auf Nkomo zu und es begannen Verhandlungen, die im Jahre 1987 zur Verschmelzung der beiden Parteien fuehrte. Nkomo bekam wieder eine wichtige Position im Kabinett und die letzten Rebellen ergaben sich und gingen im Rahmen einer allgemeinen Amnestie alle straffrei aus.

Die spaeten 80er Jahre waren durch die Einigkeit und viele Faelle von Korruption gekennzeichnet.

So euphorisch wie Zimbabwe die 80er Jahre begruesst hatte, so sehr hatte sich die Stimmung zu Beginn der 90er Jahre geaendert. Nun war die Mehrheit der Menschen sehr pessimistisch und desillusioniert. Die ersten 10 Jahre der Unabhaenigkeit hatten grosse Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung gebracht und die Lebenserwartung war gestiegen. Es gab fuer alle Kinder eine freie Grundschulausbildung im Land und viele einfache Menschen hatten einen deutlichen Anstieg in ihrem monatlichen Einkommen.

Die Regierung fing nun an gewaltsam gegen Demonstranten vorzugehen, die ein Ende der Korruption in der Regierung forderten. 1989 erschien in der Person des Gewerkschaftsfuehrer Morgan Tsvangirai, eine neue Groesse auf der politischen Buehne. Er wurde verhaftet ohne, dass ihm etwas direkt vorgeworfen werden konnte. Wenig spaeter wurde er wieder auf freien Fuss gesetzt.

Die nach wie vor wichtigste Frage, war die ungleiche Verteilung von Ackerland. Mugabes Regierung schaffe es bis dahin nur 52.00 Familie auf neu errichteten eigenen kleinen Farmen anzusiedeln. Das entsprach nur der Menge, die fuer ein einzelnes Jahr vorgesehen waren und dennoch hatte dieser Prozess fast 10 Jahre gedauert. 1990 kuendigte Mugabe an, dass ein Plan vorgelegt werden wird, wie die Landlosen zu Landbesitzern gemacht werden sollen. Zur gleichen Zeit versicherte er den weissen Farmern, dass sie sicher seien und nichts zu befuerchten haetten. Zu diesem Zeitpunkt konnte die Regierung nur Land erwerben, wenn es ihr zum Kauf angeboten wurde.

Die naechsten Wahlen im Jahre 1990 waren wichtig in zwei Aspekten: Mugabes Partei erlangte 116 der 199 Sitze und fast 50% der Bevoelkerung war nicht zur Wahl gegangen. Mugabe feierte das Ergbnis als Sieg und als Bestaetigung seiner Politik. Mugabe versuchte nach dieser Wahl den Ein-Parteien-Staat im Zentral Komitee von ZANU absegnen zu lassen, wurde aber bitter enttaeuscht, weil er dafuer keine Mehrheit gewinnen konnte.
Zimbabwes wichtigste Probleme waren die Schaffung neuer Arbeitsplaetze und Ankurbelung des Wirtschaftswachstums. In Zusammenarbeit mit Der Weltbank und dem Internationalen Waehrungsfond wurde ein 5-Jahes-Plan ausgearbeitet. Der erste Effekt dieses Planes war es, dass auf einmal importierte Waren in den Geschäften zu haben waren. Die Regierung erleichtere Importe und im Allgemeinen wurde das Wirtschaftsleben stark liberalisiert. Man sah das als endgueltige Abwendung vom Sozialismus und diese Entwicklung wurde im Westen sehr begruesst.

Der wichtigste Wandel in der Wirtschaft war, dass die zuvor stark bevorzugten Bereiche Bildung und Gesundheitswesen nicht mehr ueber die vorher reichlichen Mittel verfuegen werden. Dies fuehrte zu erheblichen Kostensteigerungen, z.B. wurden Kosten fuer eine Entbindung innerhalb von zwei Jahren um 300% angehoben. Eine Aufhebung der Preiskontrolle fuer die Grundnahrungsmittel liess die Preise ueber Nacht explodieren.
Die Regierung beruhigte die Bevoelkerung, dass es sich nur um die kurzfristigen Probleme bei der Anpassung des Landes an den neuen Wirtschaftskurs handeln wuerde, dass es aber bald allen sehr viel besser werden wuerde.

Die Lage wurde durch die Gleichzeitigkeit mit der schlimmsten Trockenheit des Jahrhunderts noch weiter verschlimmert. Die gruenen Felder wandelten sich unter der Duerre in Staubwuesten und Zimbabwe, einst der Brotkorb Afrikas sah sich einer bisher ungekannten Hungersnot gegenueber.

Das Land hatte seine staatlichen Maisreserven verkauft, um die Zinsen an den Weltwirtschaftsfond zu begleichen. Nun musste Mais zu einem deutlich hoeheren Preis importiert werden, um die hungernden Massen zu ernaehren.
1993 brachte wieder normale Regenfaelle und etwas Entspannung. Die naechsten Jahre waren dennoch durch einen unaufltsamen Untergang der Wirtschaft gepraegt. Die naechsten Wahlen in 1995 konnte Mugabe wieder gewinnen. Es gab diesmal kaum gewaltsame Ausschreitungen aber es gab wie zuvor einen sehr grossen Teil der Bevoelkerung der den Wahlen fernblieb.

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