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Entstehung der schwarzen Opposition und Beginn des Freiheitskampfes


Der Widerstand der Schwarzen begann mit der Gruendung der African National Youth League im Jahre 1955. Die erste grosse Aktion dieser neuen Organisation war die Organisation eines Busstreiks gegen die Erhoehung der Fahrpreise in Harare. Im naechsten Jahr verschmolz die Organisation und wurde zum Bestandteil des African National Congress (ANC) unter der Fuehrung von Joshua Nkomo.

Der ANC versuchte eine Massenbewegung zu werden und gleichzeitig die Schwarzen in den Staedten und auf dem flachen Land anzusprechen. 1959 wurde der ANC verboten und 500 Fuehrungspersoenlichkeiten wurden inhaftiert. Nkomo entkam der Verhaftung, weil er sich zu diesem Zeitpunkt in England aufhielt.

Diese Aktionen der Regierung fuehrten aber nicht zum Ende der politischen Aktivitaeten unter den Schwarzen, sondern wirkten wie ein besonderer Ansporn. Es begann nun die Zeit des aktiven Widerstandes gegen die weisse Regierung. Es kam zum einem Streik in Bulawayo, an dem sich ueber 50.000 beteiligten und die Regierung konnte den Streik nur mit Gewalt niederschlagen. Es wurden 18 erschossen und hunderte verletzt.

Die Schwarzen hatten sich inzwischen in einer eigenen Partei unter dem Namen National Democratic Party (NDP) zusammengeschlossen. Die Partei wurde aber schon 1961 verboten. Eine Woche spaeter war sie als ZAPU (Zimbabwe African People’s Union) wiederauferstanden. Der alte und neue Fuehrer der Partei war Joshua Nkomo. Er hoffte, dass bei genuegend Druck die Britische Regierung Rhodesien in die Unabhaengigkeit entlassen wuerde. Auf dem flachen Land begannen schwarze Landarbeiter die Felder von besonders verhassten Farmern anzustecken und andere fingen an Land zu besetzen, welches fuer die Ausweitung von weissen Farmen vorgesehen war. Im Jahre 1962 wurde ZAPU verboten und ihre Anfuehrer zogen sich in abgelegene Gebiete zurueck um den Nachstellungen der Regierung zu entgehen.

An diesem Punkt begann die Frage der zukuenftigen Stossrichtung der Partei – Nkomo wollte eine Exilregierung im Ausland errichten. Dieser Vorschlag stiess aber auf nicht all zu grosse Unterstuetzung bei seiner Ankunft in Dar es Salaam. Als Nkomo zurueckkehrte begann eine Debatte um seinen Fuehrungsanspruch. Sie entdete mit auf Parteiausschluss von vier Mitgliedern des Exekutivkommites – Robert Mugabe, Ndabaningi Sithole, Moton Malianga und Leopold Takawira. Im Jahre 1963 formten diese vier ZANU (Zimbabwe African National Union). Shitole wurde Praesident und Mugabe Generalsekretaer.

Die nun beginnende Auseinandersetzung zwischen den beiden Parteien gab der Regierung die Entschuldigung beide zu verbieten. 1964 wurde der nationale Notstand ausgerufen, denn es war wieder zu gewalttaetigen Auseinandersetzung in den Staedten gekommen. Es wurden viele Anfuehrer verhaftet und beide Parteien begaben sich nun ins Ausland, um von dort den Kampf zu organisieren. Vom verbalen Kampf war man nun auf den bewaffneten Kampf umgeschwenkt.

Ian Smith
Ian Smith

Ian Smith war besorgt und er wollte Staerke zeigen. Er erklaerte deshalb gegenueber England die Unabhaengigkeit in 1965. Smith berief nun eine Versammlung der Haeuptlinge ein, die uebrigens alle von seiner Regierung bezahlt wurden und bezeichnete dies als Vertretung der Schwarzen in der Regierung des Landes.

Eine neue Welle von Widerstand begann, nachdem sieben ZANU Kaempfer erschossen wurden. Es begann nun eine Hit-and-run Taktik der Guerillas fuer die nechsten vier Jahre. Sie hatten zu diesem Zeitpunkt keine nennenswerte Unterstuetzung in der schwarzen Bevölkerung innerhalb Zimbabwes.

England wollte immer noch zu einer wie auch immer gearteten Vereinbarung mit der abtruennigen Kolonie kommen. England wollte mehr Rechte fuer Schwarzen und Smith lehnte dies kategorisch ab. Er sagte, dass es solange er lebe keine schwarze Regierung in Zimbabwe geben wird. Die Verhandlungen wurden erfolglos abgebrochen.

Gegen Ende der 60er Jahre sah die Lage fuer Smith nicht zu schlecht aus. Die Freiheitskaempfer machten einen ziemlich hilflosen Eindruck, denn
die Sanktionen die England verhaengt hatte, zeigten wenig Wirkung. Im Gegenteil, sie wirkten eher als ein Anstoss fuer die Binnenwirtschaft des Landes. Suedafrika hat die englischen Sanktionen offen unterlaufen. Multinationale Firmen versorgten Rhodesien via Suedafrika mit allem was gebraucht wurde. Shell und BP haben die Lieferung nie eingestellt. All dies geschah mit dem Wissen der Englisch Regierung.

Smith nah nun wieder Dinge in die eigene Hand, er aenderte die Verfassung und gab den Schwarzen 8 Sitze von denn 66 Sitzen im Parlament. England war mit diesem Schritt nicht einverstanden, weil es ihn als nicht weitgehend genug empfand.

Die beiden Bewegungen ZANU und ZAPU konnten keinen wirklichen Widerstand organisieren, denn ihre Anführer waren entweder inhaftiert oder im Exil. Dies aenderte sich als unter der Fuehrung von Bischof Muzorewa eine Wiedervereinigung der beiden Gruppen begann.

Die Regierung unter Smith hatte inzwischen eine mit viel Geld ausgestatte Kampanie gestartet, die die Zustimmung der Schwarzen bringen sollte. Man war sehr ueberrascht, als die Antwort von der Seite der Schwarzen mit Nein ausfiel.

In den fruehen 70er Jahren wurde Josiah Tongogara, der Kommandant des bewaffneten Fluegels von ZANU nach China zur Ausbildung geschickt. Er kam zurueck und fuehrte der maoistischen Doktrin in den Widerstand ein – „Guerillas schwimmen wie Fische im Wasser der Bevoelkerung“. In der nun neu organisierten Form des Widerstands wurden die Landarbeiter als wesentlicher Teil der Aktion aktiv miteinbezogen. Die jungen Maenner spionierten fuer die Guerillas und lieferten ihre Mitteilungen aus. Die jungen Frauen transportierten die Waffen und versorgten die Kaempfer mit Lebensmitteln. Dieses neue Netzwerk war sehr viel effektiver als die Aufklaerungseinheiten der Regierung. Die straffe Organisation innerhalb von ZANU brachte bei den spaeteren Wahlen den entscheidenden Vorteil.

1974 wurden Mozambique und Angola ueberraschend von Portugal in die Unabhaengigkeit entlassen. Dies aenderte das politische Bild des suedlichen Afrika so sehr, dass die weisse Minderheitsregierung in Suedafrika und Rhodesien sich ploetzlich von Nachbarn umgeben sahen, die schwarze Regierungen hatten. Suedafrika wollte keine Schwarze Regierung in Rhodesien und brachte deshalb Ian Smith zurueck an den Verhandlungstisch. Suedafrika forderte Smith auf die verhafteten Anfuehrer Nkomo und Sithole aus dem Gefaengnis zu entlassen. Es kam nun zu der beruemhten Verhandlung auf der Bruecke an den Viktoriafaellen, die aber wie alle Verhandlungen zuvor ergebnislos abgebrochen wurden.

Der Abbruch dieser Verhandlungen war das Startsignal fuer einen unbeschraenkten bewaffneten Kampf gegen die Regierung unter Ian Smith. 1975 wurde der Vorsitzende von ZANU, Herbert Chitepo in Lusaka bei einem Attentat getoetet. Die Fuehrung Rhodesiens war fuer diesen Mord und viele weitere verantwortlich.

Die Angriffe gegen die weissen Farmer nahmen immer mehr zu und es kam zu einer Aufruestung der Farmer, die am Ende nur noch in gepanzerten Fahrzeugen und im Konvoi sich durch das land bewegen konnten. Die Angriffe der Guerillas richteten sich nun aber auch gegen Touristeneinrichtungen und Hotels. Es begann eine Zeit in der sich die unbeteiligten Dorfbewohner auf zwischen den Einheiten der Regierung und den Guerillas wiederfanden und es kam zu hohen Verlusten unter der Zivilbevoelkerung.

Die Lage verschaerfte sich dadurch, dass die Regierungstruppen das Recht hatten ohne Begruendung zu schiessen.

Die Regierung begann sogenannte beschuetzte Doerfer einzurichten. Dies war nichts anderes als ein Lager, das nach aussen abgeriegelt war und wo die schwarzen Arbeiter ohne Infrastruktur gehalten wurden. Solche Massnahmen verstaerkten den Hass auf die weisse Regierung.

1976 sah sich die Regierung gezwungen alle weissen Maenner bis zum Alter von 60 Jahren einzuziehen, um die Armee zu verstaerken. Der Krieg kostet die Regeierung inzwischen rund $1.000.000 pro Tag. Die schwarzen Freiheitskaempfer kontrollierten zu diesem Zeitpunkt bereits ca. 50% des Landes. Als naechste Massnahme setzte die Regierung Mercenaries ein. 10.000 bezahlte Soeldner aus England und Suedafrika war das letzte Aufgebot gegen die schwarze Widerstandbewegung.

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