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Von den englischen Entdeckern bis zur Gruendung Rhodesiens


Henry Hartley and Frederck Courteney Selous kamen in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts in das Gebiet des heutigen Zimbabwe. Sie waren Abenteurer und Jaeger auf der Suche nach den sagenhaften Goldminen, die sich im Inneren des suedlichen Afrika befinden sollten. Die Geschichten von den riesigen afrikanischen Goldvorkommen hatten seit der Zeit der ersten Entdecker aus Portugal nicht an Reiz verloren.

Die beiden fanden wirklich die Ueberreste von hunderten von primitiven Goldminen, in denen die Menschen schon seit Jahrhunderten das begehrte Edelmetall ans Tageslicht gebracht hatten, aber sie musste auf die harte Weise lernen, dass Minen nicht gleich Goldvorkommen sind. Die meisten Minen in Zimbabwe waren schon seit langem erschoepft. Das konnte unsere beiden Abenteurer dennoch nicht davon abhalten nach England zu berichten, dass sie die sagenhaften Goldminen endlich gefunden haetten.

Da man etwa zur gleichen Zeit auf die wirklich grossen Goldvorkommen in Suedafrikas Witwatersrand – die Gegend um Johannesburg - gestossen war, begannen sich die Goldgraeber auf den Weg zu machen, um die verborgenen Reichtuemer Zimbabwes zu heben.

Aber die Englaender waren im Rennen um Zimbabwe ich allein auf dem Spielfeld, denn die Deutschen und die Buren standen in Verhandlungen mit dem Koenig der Ndebele und die Portugiesen waren ebenfalls sehr interessiert.

Am Ende war es Cecil John Rhodes, der mit Hilfe der britischen Regierung die Kontrolle ueber das Land noerdlich des Limpopo an sich reissen konnte. England war hier ein williger Helfer, denn er wollte die Ansprüche der anderen europaeischen Maechte abwehren. Rhodes hatte sein Vermoegen in den Diamantenminen von Kimberley gemacht und war im Rennen um die Goldfunde am Witwatersrand nicht wirklich zum Zuge gekommen. Er sah nun eine Chance noch einmal ein riesiges Vermoegen zu machen.

Zusammen mit einigen sehr einflussreichen Freunden gruendete er die British South Africa Company. Diese Gesellschaft hatte einen Freibrief der britischen Regierung das Land noerdlich des Limpopo auszubeuten. Es war ein interessanter Schachzug der Englaender ihre Expansionspolitik nun durch eine private Gesellschaft durchfuehren zu lassen.

Rhodes hatte noch sehr viel weitergehende Plaene. Er wollte auch die Gebiete des heutigen Zambia und Malawi unter die Kontrolle der Gesellschaft bringen.

In Zimbabwe liess er es langsam angehen, denn er wollte keine offene Konfrontation mit dem maechtigen Stamm der Ndebele. Im Jahre 1890 zog er mit einer Privatarmee in Zimbabwe ein und erreichte die Gegend des heutigen Harare. Er brachte diesen Bereich unter Kontrolle und die Siedler begannen unverzueglich mit der Suche nach Gold. Leider gab es in dieser Gegend kein Gold und so entschlossen sich die meisten ihr Glueck als Farmer zu versuchen. Zu diesem Zweck okkupierten sie die Laendereien der Shona.

Die Ndebele waren die staerkste Kraft im Gebiet des heutigen Zimbabwe und die Englaender ueberlegten fuer einige Zeit ob man diesen maechtigen Stamme nicht mit Gewalt angehen sollte. Es wurden erste Kriegsueberlegungen in der britischen Kolonie Suedafrika gefuehrt. Der Fuehrer der Ndebele war sich sehr wohl bewusst, dass seine Krieger einen Krieg gegen die Englaender nicht gewinnen konnten und das eine Auseinandersetzung das Ende der Vorherrschaft der Ndebele bedeuten wuerde.

Er endschied sich deshalb fuer Verhandlungen mit Rhodes. Der Vertrag besagte, dass Rhodes und seine Gesellschaft die einzigen Verhandlungspartner fuer die Ndebele seien. Der Sinn dieses Dokumentes war es die Deutschen und die Portugueisen in Schach zu halten. Der naechste Schritt war, dass Rhodes die Erlaubnis zur Eroeffnung von Minen erhielt. Im Gegenzug gaben die Englaender den Ndebele das Versprechen sie vor allen Uebergriffen anderer europaeischer Nationen zu beschuetzen.

Aber Rhodes wartete nur auf den richtigen Augenblick um das Land zu besetzen. Die Zeit kam im Jahre 1893. Der Fuehrer der Ndebele hatte eine Gruppe seiner Krieger ausgesandt, um Shona Staemme zu bestrafen, die eine Telegraphenleitung zerstoert hatten. Diese Telegraphenleitung war wichtig, um den Kontakt zwischen Rhodes und dem Herrscher der Ndebele zu halten.

Der britischen Regierung wurde nun berichtet, dass die Ndebele einen Angriff auf die weissen Siedler planen wuerden. Es wurden nun Berichte fabriziert, die einen solchen Angriff belegen sollten. Die Englaender reagierten im Sinne von Rodes und schicken ein Battalion aus dem benachbarten Botswana als Hilfe fuer die bedrohten Siedler.

Der Fuehrer der Ndebele wollte den Krieg mit allen Mittel vermeiden und schickte Boten aus, um den Englaendern dies mitzuteilen. Die Boten wurden aber ohne angehoert zu werden von den Englaendern erschossen.

Als Reaktion auf dieses Verhalten blieb dem Fuehrer der Ndebele nicht anderes als seine Truppen in den Kampf gegen die Englaender zu fuehren. Es war ein sehr ungleicher Kampf, bei dem die Ndebele in grosser Zahl die Maschinengewehre der Englaender niedergemaeht wurden. Der Fuehrer der Ndebele ueberlebte die vernichtende Schlacht. Er floh in die Wildnis und starb im folgenden Jahr. Rhodes hatte es geschafft die schmutzige Arbeit durch die britische Armee verrichten zu lassen.

Nun ging er daran die zweite Gruppe der Schwarzen, die Shona auszumanoevrieren. Die Shona hatten die weissen Siedler am Anfang freundlich aufgenommen und bald begann ein reger Handel zwischen den beiden Parteien. Die erfolgreichen Farmer aus dem Volk der Shona konnten nicht nur die weissen Siedler mit dem Ueberschuss den sie im Anbau auf ihren Felder erwirtschafteten ernaehren, sie schaffen es sogar noch einen kleinen Gewinn bei diesen Handel zu machen. Nachdem der Traum vom Gold verfolgen war und sich die Weissen als Farmer niederliessen aenderte sich die Lage dramatisch. Die froehlichen Tage des Handels waren vorbei und nun drohte den Shona die Verreibung von ihren Feldern und die Vorherrschaft der Weissen.

Innerhalb weniger Jahre wurden die Ndebele und Shona zu unerwuenschten Besuchern in ihrem eigenen Land. Sie fanden sich als Abhaengige der British South Africa Company. Die Company transportierte die Schwarzen in trockene, unfruchtbare Gegenden, die von der Tsetse Fliegen geplagten Landstrichen. Die Company beschlagnahmte zur gleichen Zeit fast alle Rinder der Ndebele. Es wurde erklaert, dass die Rinder dem besorgten Anfeuhrer der Ndebele gehoert haetten und dass die Company sich nur nehmen wuerde, was ihr als Sieger zustehen wuerde. Die Rinder gehoerten nie dem Anfeuhrer, sondern waren immer Eigentum des gesamten Stammes.
Die Ndebele sahen die Rinder als so etwas wie den Staatsschatz des Volkes. Es war also nicht nur der materielle Schaden sonder auch der Verlust des Ansehens der sie tief getroffen hatte. Die wenigen Rinder, die ihnen gelassen wurden starben fast alle bei einem Ausbruch der Rinderpest im Jahre 1895. Viele Rinder wurden auch von den weissen Farmern erschossen, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern und ihre eigenen Herden zu schuetzen.

Der naechste Schritt war die Einfuehrung der sogenannten Huettensteuer, ein Weg die Schwarzen zu zwingen fuer die Weissen zu arbeiten, denn es war der einzige Weg zu Geld zu kommen, um die Steuern zu bezahlen. Es wurde als notwendige Massnahme gesehen, um die faulen Schwarzen an die geregelte Form des Arbeitens fuer den weissen Mann heranzufuehren. Die Schwarzen sahen wie ihre Form des Lebens und ihre eigenen Wertvorstellungen unter dem Druck der Weissen mehr und mehr zerstoert wurden.

Im Jahre 1896 versuchte Rhodes mit seinen Maennern die Suedafrikanische Burenrepublik anzugreifen, der Cup misslang, aber die Ndebele sahen nun ihre Chance etwas gegen die verhasste Company zu unternehmen. Es begann der erste Befreiungskrieg mit dem Angriff auf weisse Siedler und Haendler.

Sehr zur Ueberraschung der Weissen wurden die Ndebele von den Shona in ihrem Aufstand unterstuetzt. Die Weissen mussten sich zu den wenigen befestigten Plaetzen im Land zurueckziehen, wo die Truppen der Company sie vor weiteren Angriffen beschuetzen konnten.

Die Britische Armee kam wieder einmal zur Hilfe, aber diesmal war der Krieg fuer beide Seiten verlustreich und sehr blutig. Die Auseinandersetzungen waren nicht im Sinne der Company, denn Krieg bedeutete nicht Geld verdienen, sondern nur laufende Ausgaben. Dieser wirtschaftliche Druck brachte die Company schliesslich dazu einen neuen Vertrag mit den Ndebele abzuschliessen. Rhodes machte alle moeglichen Versprechen in diesem Verrag, incl. der Rueckgabe des Landes an die Ndebele. Es wurde nicht eines dieser Versprechen gehalten.

Im Gegenzug hielten die Ndebele ihre Seite des Vertrages, denn sie besiegten die aufstaendischen Shona. Die Englaender waren sehr angetan zu sehen, dass sich die beiden Gegner gegenseitig bekaempften. Die Truppen der Company begannen nun in den besiegten Gebieten systematisch die verstreuten kleinen Gruppen anzugreifen und zu toeten.

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