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Aktuelle Geschichte Zimbabwes


Zimbabwe ist durch die andauernde wirtschaftliche und politische Krise in den letzten Monaten immer wieder ins Rampenlicht der Weltgeschichte gerueckt. Es ist immer sehr schwer eine Entwicklung, die sich in der Gegenwart entfaltet mit dem noetigen Abstand zu betrachten und darzustellen. Wir haben uns deshalb entschlossen, die verschiedenen Momentaufnahmen der Entwicklung der Situation mit einer Reihe von Beitraegen zu begleiten. Auf diese Weise wollen wir euch die Moeglichkeit geben teilzunehmen und zur gleichen Zeit versuchen wir auch immer etwas Hintergrundwissen zu vermitteln.

Leider werden in der Berichterstattung in Europa oft nur einzeln Aspekte herausgegriffen und auf diese Weise ist es fuer den weniger erfahrenen Leser oft schwierig, wenn nicht gar fast unmoeglich sich selbst ein klares Bild von der Lage und den Entwicklungen zu machen.
Um hier so etwas wie ein Gegengewicht zu setzen haben wir auf unserer Regionalseite diesem Land einen besonderen Platz gewidmet.

Wir hoffen die Betraege sind fuer euch informativ und wie immer freuen wir uns ueber jede Zuschrift. Nur durch eine aktive Rueckkoppelung mit euch koennen wir die Regioseite besser gestalten.

Update vom 02. August 2008


Morgan Tsvangirai hat der Presse mitgeteilt, dass er mit dem Verlauf der Verhandlungen mit ZANUPF zufrieden ist. Er sagte weiter, dass die Deadline am naechsten Montag aus seiner Sicht nicht unverrueckbar ist. Bei Verhandlungen dieser Art muss man den formalen Rahmen entsprechend dem Verlauf der Gespraeche anpassen.

Beide Seiten kommen von sehr unterschiedlichen Positionen und da ist es nur natuerlich, dass der Annaeherungsprozess auch Zeit in Anspruch nimmt.
Auch aus dem Lager von Robert Mugabe ist zu hoeren, dass man mit dem Verlauf zufrieden sei.

Tsvangirai machte deutlich, dass es wichtig sei Robert Mugabe einen ehrenvollen Abgang zu sichern. Es wird in Zimbabwe nicht vergessen, dass es Mugabe war, der das Land in die Unabhaengigkeit gefuehrt hat.

Wenn man es aus einiger Entfernung betrachtet, sieht es fast so aus, als wenn sich Geschichte wirklich immer wiederholt. In Malawi war es Hastings Banda, der sein Land in die Unabhaengigkeit gefuehrt hat und spaeter an den Rand des Zusammenbruches. Es scheint fast so, als wenn es kaum ausweichlich ist, dass manche afrikanische Staaten durch eine solche Phase gehen, bevor sie den Schritt in die wirkliche Unabhaengigkeit machen koennen.

Wir werden euch auch weiter auf dem Laufenden halten, denn in Zimbabwe koennen wir alle moderne Weltgeschichte aktiv miterleben.

Aktuelles zum Thema Zimbabwe - 30. Juli 2008


Entgegen den Meldungen, die auch in der deutschen Presse erschienen sind, gibt es keinen Abbruch der Verhandlungen zwischen ZANUPF (Robert Mugabe) und MDC (Moran Tsvangirai). Die Gespraeche wurden am Dienstag unterbrochen, um den beiden Parteien zu erlauben mit ihren Fuehrern Ruecksprache zu halten.

Mugabe bietet Tsvangirai die Position eines dritten Vizepraesidenten an und sagt, dass er an einer schnellen Loesung der Krise sehr interessiert ist.

Tsvangirai moechte das Amt des Premieministers und sieht Mugabe als ein auf repraesentative Funktionen beschraenkten Praesidenten. Er moechte eine Verfassungsaenderung und Neuwahlen in einem Zeitraum von zwei Jahren.

Fuer den Aussenstehenden sieht es so aus, als wenn wir es hier mit zwei sehr weit auseinander liegenden Positionen zu tun haetten, aber man muss verstehen, dass dies der Beginn von Verhandlungen ist.
Die beiden Parteien haben zuvor ueberhaupt keinen Weg gesehen miteinander zu reden.

Es ist sichtbar, dass Tsvangirai von seiner Position, dass der als Sieger der ersten Runde der Wahlen zum Praesidenten abgerueckt ist und damit zeigt, dass er die bestehende Verfassung des Landes respektiert. Die Verfassung sagt, dass der Kandidat mehr als 50% der Stimmen braucht, um zum Praesidenten gewaehlt zu werden. Tsvangirai hatte die 50% nicht erreicht, und war aus der zweiten Runde der Wahlen zum Praesidenten vor der Wahl ausgeschieden.

Mugabe zeigt, dass er erkannt hat, dass er zu einer Loesung, die die Opposition an der Regierung beteiligt kommen muss. Es geht jetzt nur darum, dass die beiden Seiten einen Weg finden, der eine friedliche Loesung fuer Zimbabwe erlaubt.

Praesident Thabo Mbeki, der als Chefunterhaendler der Gespraeche fungiert ist gestern nach Harare geflogen, um in einem direkten Gespraech mit Mugabe ein staerkeres Zugestaendniss zu erreichen.

Wir werden euch auch weiterhin ueber den Verlauf der Dinge in Zimbabwe auf dem Laufenden halten.

Update zum Thema Zimbabwe - 18. Juli 2008


Die Verhandlungen zwischen den Vertretern von ZANUPF (die Partei Robert Mugabes) und den beiden Fraktionen des MDC (Opposition) wurden nach ersten erfolgreichen Konsultationen in Pretoria im Laufe dieser Woche nach Harare verlegt. Dort wurde gestern der erste Durchbruch in Form einer gemeinsamen Vereinbarung erreicht, die das sofortige Ende aller gewaltsamen Auseinandersetzungen und Uebergriffe auf die Vertreter und Waehler der Opposition umfasst.

Nachdem ZANUPF und die kleine Fraktion des MDC sich bereit fanden die Vereinbarung zu unterzeichnen, kam der ueberraschende Rueckzug der groesseren Fraktion des MDC unter der Fuehrung von Morgan Tsvangirai. Obwohl alle urspruenglichen Forderungen seiner Fraktion in dem Dokument Aufnahme gefunden hatten. Man moechte lieber warten, ob weitere Gespraeche auf der Ebene der African Union (AU) – ein Buendniss der Staaten Afrikas, aehnlich der EU – eine bessere Position fuer die weiteren Verhandlungen anbietet.

Damit ist ein sofortiger Halt aller Gewalttaetigkeiten erst einmal in weite Ferne gerueckt und diesmal war es der MDC der nicht mitziehen wollte.

Man hofft in Tsvangirai’s Fraktion auf weiteren Druck gegenueber Mugabe durch den Westen (US und UK) und vielleicht auch von der AU.

Das Verhalten des MDC zeigt deutlich, wie sehr sich die Hauptsponsoren des MDC, naemlich die USA und UK in die inneren Angelegenheit des Landes einmischen und das man dort nicht an einem schnellen Ende der Gewalt in Zimbabwe interesiert zu sein scheint.

Neues zur Lage in Zimbabwe - 13.Juni 2008


Im Moment ueberschlagen sich die Meldungen zur Lage in Zimbabwe in der Weltpresse. Es sind wieder einmal die USA und England die glauben die Loesung gefunden zu haben. Die englische Koenigin hat als Zeichen ihres Unmuts Robert Mugabe die Ritterwuerde aberkannt. Ein Schritt der auf der einen Seite eher tragikomisch wirkt, denn es wird sicher nichts an der Lage in Zimbabwe aendern, aber es zeigt doch dass es Zeiten gab, wo England sich um gute Beziehungen zum neuer Erzfeind sehr bemueht hat.

Der grosse Vorschlag des Westens, dass SA doch bitte mit Truppen in das Nachbarland einmarschieren soll und dort Ordnung schaffen moechte, laesst die Frage aufkommen, wenn man so um die Demokratie in Zimbabwe bemueht ist, warum sind diese Laender dann nicht gewillt selbst einzugreifen? Ach ja, Zimbabwe hat kein Oel und die grosse amerikanische Tabakindustrie hat sich schon seit einiger Zeit einen anderen Lieferanten gesucht.

Afrika war viel zu lange der Schauplatz der Stellvertreterkriege, des kalten Krieges und es ist sehr beruhigend zu sehen, dass die afrikanischen Staaten nicht leichtfertig in einen Krieg eintreten. Hier fragt man nicht, wie faengt man einen bewaffneten Konfikt an, sondern wie kann man ihn beenden.

Die Lage im Zimbabwe ist sehr beunruhigend und das Schicksal der betroffenen Menschen lastet auf dem Gewissen aller friedliebenden Menschen. Der persoenliche Druck auf Mugabe durch Persoenlichkeiten wie Nelson Mandela und Erzbischof Tuto hat ein anderes Gewicht als grosse Worte aus London oder Washington.

Um ein Problem, wie die Lage in Zimbabwe zu verstehen muss man sich schon einmal die Muehe machen und etwas tiefer hinter die Kulissen schauen. Es gibt gute Gruende warum sich nicht alle Menschen in diesem Land gegen die Regierung stellen und leider liefern gerade die beiden fuehrenden Staaten des Westens die Munition, die das Regiem um Mugabe braucht, um den Menschen zu zeigen, dass die neue Freiheit zusammen mit neuer Abhaenigkeit vom Westen in einem Paket kommt.
Das Land hat in der Zeit des Kampfes gegen die englischen Kolonalherren gelernt, wie teuer die Freiheit ist. Hier ist ein sehr viel sensiblerer Umgang gefragt und kein Saebelrasseln.

Wir allen hoffen, dass der Druck der afrikanischen Nachbarn und der persoenliche Druck auf Robert Mugabe schnell Wirkung zeigen werden, denn ein Krieg waere die schlechteste aller Loesungen.

Wir werden euch ueber die Entwicklung auf dem Laufenden halten und wuneschen euch alles Gute aus Johannesburg.

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