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Arthur Mutambara – Der Koenigsmacher


Wir moechten euch heute den Fuehrer der kleinsten, aber am Ende wahrscheinlich alles entscheidenden politischen Gruppierung in Zimbabwe vorstellen. Man hat sehr viel ueber Robert Mugabe und Morgan Tsvangirai gelesen und gehoert, aber Arthur Mutambana wurde dabei oft uebersehen.

Er begann seine politische Karriere als Fuehrer der Studentenbewegung in den fruehen 90er Jahren. Er forderte Freiheit der Lehre, keine staatliche Einmischung und ein Ende der Korruption. In dieser Zeit waren die Fuehrer der sehr aktiven Studentenbewegung ein beliebtes Ziel der Uebergriffe der Polizei und entkam der bevorstehenden Verhaftung nur durch verlassen des Landes. Er ging als Gewinner eines Rhodes-Stipendiums nach Oxford, in England. Sein beruflicher Weg fuehrte ihn nach dem Studium zur NASA, wo er fuer einige Jahre gearbeitet hat. Viele haben sich gefragt, warum er seine Laufbahn in der Forschung und Wissenschaft aufgegeben hat und nach Zimbabwe zurueckgekehrt ist, um sich ins gefaehrliche Wasser der Politik zu begeben?

Als sich innerhalb des MDC im Jahre 2005 eine Spaltung ueber die Frage ob man an den Wahlen zum Senat teilnehmen sollte oder nicht stattfand, kam die grosse Stunde fuer Mutambara. Er wurde auf Grund seiner Zugehoerigkeit zum Volk der Shona den erfahrenen Politiker aus dem Volk der Ndebele vorgezogen. Man muss dazu wissen, dass die Shona die grosse Mehrheit der Bevoelkerung in Zimbabwe stellen. In den Wahlen im Maerz diesen Jahres konnte seine Fraktion dann auch viele Gruendungsmitglieder aus den als sicher angesehenen Sitzen in den zwei suedlichsten Provinzen vertreiben.

Mutambara’s Fraktion gewann 10 Sitze, Tsvangirai erreichte 100 Sitze und Mugabes ZANUPF schaffte es auf 99 Sitze im Parlament. Die Sitzverteilung zeigt, wie wichtig die kleine Fraktion unter der Fuehrung Mutambara ueber Nacht geworden ist.

In den seit Wochen andauernden Verhandlungen ueber eine Regierung der nationalen Einigkeit hat sich alles auf die entscheidende neue Position des Premierministers zugespitzt. Tsvangirai, der fuer diesen Posten vorgesehen ist, besteht darauf ihn mit mehr Macht als den Praesidenten auszustatten. Die Mugabe Fraktion stimmt diesem Wunsch nicht zu. Die Fraktion um Mutambara sieht die Forderung als ueberzogen und deshalb nicht durchsetzbar an – sie setzen auf eine gleiche Anzahl von Ministern fuer MDC und ZANPF – Mugabe als Praesident, Tsvangirai als Premier und Mutambana als Sprecher des Parlaments. In diesem Fall wuerden die drei wichtigsten Position des Landes mit je einem Mitglied der drei Fraktionen besetzt sein.

Mutambara sieht sich nicht als der kleine Partner des MDC und in seiner Erklaerung zum ‚Heroes Day‘ warf er den Kraeften des Westens vor „Verunsicherung, Ignoranz, fehlende politischen Sensibilitaet, Doppel-Standards und bevormundende Arroganz an den Tag gelegt zu haben. Er fragte, wie kann der Westen oeffentlich bekannt geben, dass man eine gewaehlte Regierung nur anerkennen wird, wenn eine bestimmte Person mit der Leitung des Landes betreut ist? Er sieht eine solche Forderung des Westens als reine Bevormundung an.

Nachdem man ihm vorgeworfen hatte, dass er mit einer solchen Erklaerung dem internationale politischen Stellenwert des MDC geschadet habe, antwortete er, dass die westliche Regierung mit solchen Forderungen die legitimen Ansprueche des MDC in Frage stellen wuerden, denn sie wuerden nur bestaetigen, was ZANUPF dem MDC vorwirft, naemlich eine Marionette des Westens zu sein.

Am kommenden Montag wird das neue Parlament in Harare vereidigt und dann wird sich zeigen, in welche Richtung die Zukunft Zimbabwes sich bewegen wird.

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