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Rhodesiens Weg in die weisse Alleinherrschaft


Bis zum Jahre 1923 war nur die British South Africa Company verantwortlich fuer das was in dem ihr unterstellten Territorium passierte. Sie gab dem Land den Namen Rhodesien, zu Ehren von Cecil Rhodes. Man hatte die Hoffnung, man koennte Rhodesien zu einem ‚Weissen Land‘ machen, wie es erfolgreich in Australien und New Zealand geschehen war. Aber dieser Wunsch ging nie in Erfuellung, denn fuer die rund 80 Jahre, die Zimbabwe unter Britischer Herrschaft war, erreichte die Zahl der Weissen nie mehr als 270.000. Die Zahl der Schwarzen stieg hingegen von 700.000 im Jahre 1920 auf rund 8.000.000 bei der Unabhaengigkeit von Zimbabwe.

Anfang der 20er Jahre wollte die British High Commison Rhodesien in die Union von Suedafrika aufnehmen. Die Union von Suedafrika bestand zu diesem Zeitpunkt aus den beiden alten britischen Kolonien Cape und Natal sowie den von den Britten eroberten Buren Republiken des Transvaal und des Free States.

Die Siedler in Rhodesien lehnten es ab von Suedafrika dominiert zu werden und entschieden sich fuer einen eigenen Staat unter dem Namen Sued-Rhodesien. In der gleichzeitig verabschiedeten neuen Verfassung wurden den Schwarzen auf dem Papier einige Rechte zugestanden, die aber in der Wirklichkeit niemals zum tragen kamen. Es wurden fuer die Schwarzen Haeuptlinge bestimmt, die entweder direkt von der weissen Regierung ernannt wurden, oder die sich als Linientreu zeigten. Sobald einer der Haeuptlinge sich gegen die Regierung auflehnte, wurde er durch jemanden ersetzt, der auf der Linie der Regierung war. Diese Haeuptlinge wurden von der Regierung bezahlt.

Nachdem es sich herausgestellt hatte, dass die Edelmetallvorkommen in Rhodesien weit hinter den Erwartungen zurueckblieben, entschlossen sich die weissen Siedler der Landwirtschaft mit sehr grossen Farmen der Weg in die Zukunft sei. Die Schwarzen wurden von allen fuer die Landwirtschaft tauglichen Boeden verdraengt und es wurde der Grundstein fuer die in dieser Form wohl einmalige Verteilung von Land gelegt. Die wenigen weissen Siedler kontrollierten praktisch alle guten Ackerflaechen. Zu ihrer eigen moralischen Rechtfertigung ersonnen sie die Sichtweise, dass die Schwarzen nichts von der Landwirtschaft verstehen wuerden und es waere deshalb nicht gut, wenn man ihnen brauchbare Ackerflaechen lassen wuerde. Man hatte offenbar schon voellig vergessen, dass die ersten weissen Siedler von den Ueberschuessen der schwarzen Farmer bei ihrer Ankunft im Land gelebt hatten. Die von den weissen eingefuehrten europaeischen Methoden des Ackerbaus fuehrten zu grossflaechiger Erosion der Ackerboeden. Die Einfuehrung des Pfluges anstelle des Grabestocks hatte wie ueberall in Afrika eine deutliche Reduzierung der Produktivitaet per Hektar zur Folge. Bei der Groesse der Farmen spielten solche Ueberlegungen aber keine Rolle fuer die weissen Farmer.

Die Schwarzen wurden durch diese Entwicklung in die Armut getrieben und sie hatten keinen Weg sich aus dieser Lage zu befreien. Die billigen schwarzen Arbeitskraefte wurden zum Rueckrad der Wirtschaft in Rhodesien.
Der Bergbau in Rhodesien war bei weitem nicht so profitable wie im benachbarten Suedafrika, also reduzierte man die Kosten fuer die Minenarbeiter und schon machte es Sinn fuer die weissen Unternehmer Minen zu bewirtschaften. Die Schwarzen wurden einfach in den Doerfern eingesammelt und zur Arbeit in den Minen gezwungen.

Im Jahre 1930 wurde die Landverteilung in der Form des Land Appointment Act foerrmlich festgeschrieben. Man gab den Schwarzen jetzt offiziell ‚Reservate‘. Die sehr schlechten Voraussetzungen fuer jede Form der Landwirtschaft in diesen Reservaten sorgten dafuer, dass die von weissen dominierte Wirtschaft einen regelmaessigen Zufluss an neuen Arbeitskraeften hatte.

1951 erreichte man den Punkt, dass man immer haeufiger Schwarze von Flaechen vertreiben musste, die man fuer die Ausdehnung der weissen Farmen brauchte. Nun wurde mit Land Husbandry Act eine Loesung geschaffen. Die vertriebenen Schwarzen wurden auch den vorher gemeinschaftlich genutzten Weideflaechen in den Reservaten angesiedelt.

Diese Flaechen wurden parzelliert und als Miniaturfarmen an die Schwarzen abgegeben. Zur gleichen Zeit wurde festgelegt, dass keine schwarze Familie mehr als 6 Kuehe haben darf. Die Folge war eine weitere Verschlechterung der Situation der Schwarzen.

Mit der Regierung unter Garfield Todd gab es einen ersten kurzen Hoffnungsschimmer fuer die Schwarzen. Todd erkannte dass der Druck auf die schwarze Bevoelkerung zu unhaltbaren Zustaenden feuhrte und setzte sich fuer eine Liberalisierung in der Landpolitik ein. Eine solche Entwicklung wurde von der weissen Bevoelkerung abgelehnt und Todd verlor die naechste Wahl. Mit der Wahl von von 1958 und Ian Smith, als naechstem Praesidenten begann nun eine weitere Verschlechterung der Lage fuer die Schwarzen. Ian Smith war der staerkste Verfechter der natuerlichen Vorherrschaft der Weissen und er rief die 1.000 jaehrige Republik aus.

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