Protea
Die Blüten der Protea kennen wir in Deutschland als große, dekorative, distelartige Blütenköpfe mit rosafarbenen Hüllblättern in Gestecken. Doch gibt es auch Proteen mit roten, rosa, gelben, weißen und silbrig glänzenden Hüllblättern. Die Königsprotea (Protea cynaroides), die besonders schön gefärbte, große Blüten hat, wird als die Nationalblume Südafrikas bezeichnet. Sie kann schon als kaum 1 Meter hoher Strauch Blütenstände mit bis zu 30 Zentimeter Durchmesser entwickeln.
Die Blütenköpfe der Proteen bestehen aus einer Vielzahl von winzigen, röhrenförmigen Blüten und werden von meist spektakulär gefärbten Hüllblättern umgeben. Die Einzelblüten produzieren große Mengen von Nektar, mit dem sie Vögel und Insekten zur Bestäubung anlocken. Der Sugarbird ernährt sich sowohl vom Nektar als auch von den zwischen den Blüten versteckten Insekten.
Selbstverständlich werden die Proteen heute kommerziell für die Schnittblumenindustrie angepflanzt und es wurden auch neue Sorten gezüchtet. Manchmal werden auch bei uns Proteen im Topf angeboten, doch sind sie sehr heikel in der Pflege.
Wild wachsen die Proteen sowohl in Küstenbereichen des Kaps von Port Elisabeth bis zur Westküste um Vanrhynsdorp. Sie sind aber auch bis hinauf in die Gebirgsregionen der Drakensberge mit über 2.500 Meter zu finden und bevorzugen Winterregengebiete mit Niederschlagsmengen von 180 bis 2.500 Millimeter im Jahr.
Mit 83 Spezies bilden sie einen wichtigen Bestandteil der Fynbos (feiner Baum) genannten Kapflora. Sie sind nach dem griechischen Gott Proteus benannt, der seine Gestalt verändern konnte. Einige Proteen sind kleine Bäume (P. nitida), andere wachsen als niedrige Sträucher unterschiedlicher Höhe (P. neriifolia, P. cryophila).
Gegen die häufigen Feuer im Sommer haben die Proteen eine Verdickung des Stammes an der Erdoberfläche entwickelt. Aus diesem Wurzelstock treiben die Pflanzen wieder aus. Manche Arten haben auch Samen entwickelt, die erst nach einem Feuer keimen.
Bis vor kurzem hat man den Nektar der Blüten der Protea repens durch Schütteln der Blüten in Eimern gesammelt, gereinigt, gepresst und zu einem Sirup, dem Bossiestroop, eingekocht. Er war ein beliebter Sirup zum Essen und wurde auch gegen Husten angewandt. Daher werden Proteen auch Zuckerbüsche genannt.
Die Rinde der Protes nitida wurde zum Gerben verwendet, das Holz zum Schnitzen und aus ihren Blättern machte man Tinte.
Autor "cornus"
Artikel Teilen
Artikel kommentieren