Spitzmaul Nashorn – Diceros bicornis

Der volkstuemliche Name ‚schwarzes Nashorn‘ ist nicht leicht zu verstehen, denn es gibt keinen Farbunterschied zwischen den beiden Nashornarten des suedlichen Afrika. Die andere Art, das Breimaul oder weisse Nashorn, sieht mit Ausnahme des Mauls fast genau so aus. Wie ist es nun zu diesem Namen gekommen – man muss wissen, dass im Englisch die Worte fuer ‚breit‘ und ‚weiss‘ sehr aehnlich klingen und wenn das eine ein „weisses‘ Nashorn ist, dann wurde das andere halt zum ‚schwarzen‘ Nashorn.

Das Spitzmaul Nashorn ist mit 1.60 Meter Schulterhoehe und seinen 800 bis 1.100 Kilogramm ein sehr beeindruckendes Tier. Jeder, der ein solches Tier schon einmal in der freien Wildbahn gesehen hat wird das bestaetigen. Wenn man den Tieren aber waehrend einer Fuss-Safari begegnet, dann ist der Eindruck noch wesentlich tiefer gehend.

Alle afrikanischen Nashoerner haben zwei Hoerner – das unterscheidet sie vom Indischen Nashorn, denn dies hat nur ein Horn.

Die Spitzmaul Nashoerner waren urspruenglich in fast der gesamten Region des suedlichen Afrika anzutreffen. Heute sind die Bestaende, ausser in den verschiedenen Nationalparks und Gamefarms nur noch auf sehr kleine und recht abgelegene Gegenden beschraenkt.

Es gab im Jahr 2.000 nur noch ca. 1.600 dieser Tiere im suedlichen Afrika und diese stellen fast 62% des Weltbestandes dar. Man sollte deshalb jede Begegnung mit diesen Tieren als einen besonderen Moment geniessen, denn kuenftige Generation werden sie vielleicht schon nicht mehr erleben koennen.

Das Spitzmaul Nashorn kommt in Gebieten mit Strauch und lockerem Baumbestand vor. Die Tiere fressen junge Blaetter und Zweige.
Es braucht Wasserstellen, kann aber auch einige Tage ohne Wasser auskommen. Dies erlaubt den Tieren in einem recht grossen Gebiet nach Nahrung zu suchen.

Die Tiere sind von Natur aus Einzelgaenger, koennen sich aber besonders in der Naehe von Wasserstellen auch in kleinen Gruppen einfinden. Bullen und Kuehe kommen nur in der Paarungszeit zusammen. Es kann zu ernsthaften Kaempfen zwischen den Bullen in dieser Zeit kommen.

Sie fressen in den fruehen Morgenstunden und am spaeten Nachmittag oder manchmal auch nachts. Die groesste Hitze des Tages verbringen sie doesend im dichten Unterholz.

Die Spitzmaul Nashoerner sind fuer ihre Launigkeit und Angriffslust bekannt. Dies gilt besonders fuer Bullen und die Kuehe mit Kalbern. Die sehen sehr schlecht und benutzen deshalb ihre Ohren und ihren Geruchssinn um sich zu orientieren.

Die Tiere bevorzugen das frische gruen und verschmaehen trockene Vegetation. Nur in der Regenzeit wird man sie auch einmal Grass fressen sehen.

Das Kalb wird nach einer Tragezeit von 460 tagen geboren. Es bringt bei der Geburt schon stramme 40 Kilos auf die Waage. Die Kaelber koennen nach nur drei Stunden schon stehen und laufen. Sie fangen dann auch sofort an zu saeugen. Sie laufen neben oder hinter der Mutter. Beim Breitmaul Nashorn laufen die Kaelber vorn und die Muetter folgen.