Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

Vertrautheit


Ich hoffe ihr habt den grossen Tag alle gut hinter euch gebracht und noch etwas von dem besonderen Kribbeln im Bauch fuer den Rest des Jahres aufgehoben. Wie angekuendigt wird die Reihe mit Beitraegen noch fuer drei Tage fortgesetzt.

Heute will ich mich einem Begriff naehern, der oft der Feind der Erotik ist, die Vertrautheit und ich moechte versuchen zu zeigen, wie man ein wenig von beidem haben kann.

Vertrautheit ist ein natuerlicher Schutzmechanismus des Menschen, der uns antreibt die bekannte Umgebung und die Lebensumstaende nicht zu verlassen, denn sie geben uns Geborgenheit und das Gefuehl von Sicherheit. Wer sich ausserhalb der vertrauten Umgebung bewegt begibt sich auf unbekanntes Territorium und das ist bitte nicht nur auf Geographie sondern auch auf die zwischenmenschlichen Beziehungen anzuwenden. Unser Leben hat eine ganze Reihe von Schritten, wo wir mehr oder weniger freiwillig Vertrautes gegen etwas Neues und Unbekanntes eintauschen muessen – das erste Mal weg von Zuhause, das Verlassen des Elternhauses, das Zusammenleben mit einem Partner, der Start in den Beruf, der Start in den Ruhestand, der Start in die Abhaengigkeit von anderen, weil man nicht mehr fuer sich selbst sorgen kann.

Unser Leben ist eine Folge von Schritten, die uns immer wieder in neue Umgebungen und neue Situationen fuehren. Die einen meistern diese Schritte scheinbar mit grosser Leichtigkeit und andere tun sich sehr schwer.

Nun werdet ihr euch fragen, was hat diese Betrachtung in einem Zusammenhang mit Valentine’s Day zu suchen und wie so sie dazu passen.

Vertrautheit ist ein sehr grosser Bestandteil unserer zwischenmenschlichen Beziehungen. Oft geht Vertrautheit in Routine ueber und viele Dinge werden sinnentleert in immer wiederkehrender Folge wiederholt. Dies kann alle Bereiche des Lebens betreffen, also von Fruehstuecksritual bis zum Samstagabend mit der Routine des Beischlafs. Man fragt sich warum tun Menschen sich so etwas an, warum brechen sie nicht aus einem solchen Verhalten aus?

Die Antwort ist oft erschreckend einfach, es ist die Angst vor dem Neuen, vor dem Neuanfang, die die Menschen in solchen Beziehungen haelt. Muss es nun immer ein Bruch mit dem Partner sein, der die notwendige Erneuerung bietet, oder kann man auch gemeinsam etwas tun, um die Vertrautheit, die zur Routine geworden ist aufzubrechen? Die Antwort ist ein klares ja, aber es bedarf einer grossen Kraftanstrengung sich selbst und die Beziehung neu zu erfinden.

Das Leben hat in uns allen eine mehr oder weniger grosse Zahl von Narben, sichtbaren und unsichtbaren hinterlassen. Die unsichtbaren sind die schlimmeren, denn sie gehen tiefer und schmerzen uns sehr viel mehr. Oft war es der uns so nahestehende Mensch, der diese Narben bewusst oder noch schlimmer unbewusst hinterlassen hat. Es erfordert sehr viel Kraft mit einem Menschen ueber die Dinge zu sprechen, die uns tief im Inneren bewegen. Solche Gespraeche koennen einen Neuanfang schaffen oder sie koennen ebenso leicht die alten Wunden aufreissen und die Schmerzen wieder an die Oberflaeche holen.

Verdraengen ist kein Weg, denn die Verdraengung fuehrt nur zu einem immer praesenten Schmerz, der uns am Ende die Lebensfreude nimmt und uns so todungleucklich macht, dass Krankheiten uns leichter erreichen koennen. Es ist wichtig ueber seine Gefuehle zu sprechen und vor allem mit dem Menschen, der uns nahesteht. Viel zu oft denken wir, dass der andere unsere Gefuehle doch erkennen muesste und das es eigentlich nicht noetig sein sollte diese Dinge auszusprechen.

In solchen Faellen ist es gerade die Vertrautheit, die uns daran hindert Dinge zu sehen, die fuer den Aussenstehenden so klar zu erkennen sind. An einer solchen Stelle koennen wirklich gute Freunde oft einen entscheidenden Anstoss geben und uns zum Nachdenken und Handeln bringen.

Wir sind nun in einem Alter, wo man Bilanz zieht und wo man sich Gedanken macht, was moechte man noch vom Leben, was moechte man noch erreichen. Es waere jetzt ein sehr guter Zeitpunkt sich ueber seine inneren Gefuehle klar zu werden und sie auch mitzuteilen.

Es kann besser sein eine schlimme Situation zu beenden und einen klaren Neufang zu machen. Der Neuanfang kann auch mit dem scheinbar so vertrauten Menschen gemacht werden, wenn beide gewillt sind sich auf das grosse Abenteuer der Neuentdeckung einzulassen. Oft sind die Ergebnisse eines solchen schmerzhaften Prozesses die Momente, die uns wirklich vorwaerts bringen.

Bitte denkt einmal darueber nach, ob wir nicht oft Vertrautheit mit Bequemlichkeit und Angst vor dem Neuen verwechseln. Ich wuensche den Mut euch selbst neu zu entdecken und dass ihr am Ende eurer ganz persoenlichen Reise den Menschen findet, der ihr schon immer sein wolltet.

Euch allen einen sehr schoenen Sonntag und spaeter eine gute Nacht mit hoffentlich schoenen Traeumen.

Autor: denis2010

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
5 Sterne (6 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


0 0 Artikel kommentieren
Regional > Südliches Afrika > Valentine's Day Special 2009 > Vertrautheit