Burg Greifenstein und die Glockenwelt
Am Dienstag den 12.04.2011 besuchte ich mit 16 FA-Mitgliedern der Westerwald-Gruppe Burg Greifenstein und die Glockenwelt. (21 waren angemeldet)
Die landschaftsbeherrschende Höhenburg in spektakulärer Lage "441 m über NN" befindet sich zwischen Wetzlar und Herborn.
"Schwarzwälder Kirsch" Torte.
Jetzt sind wir in der Regionalgruppe etwas über 300 Leute, aber so wirklich kenne ich nur etwa 45, und etwa 25 die sich schon sehr gut kennen und vertraut miteinander umgehen.
Unser Burgführer "Michael Krekel" holte uns von dem Cafe´ab und brachte als erste Information die Speisekarte des Burg-Restaurantes mit, damit wir uns schon etwas aussuchen konnten.
Draußen schlug das Westerwälder Wetter gerade Kapriolen, kurz mal Regen immer etwas Wind und dann wieder Sonnenschein.
Durch dieses "Wetter Zeitfenster" haben wir uns die sonnigen Minuten ausgesucht als wir dann auf dem Dorfplatz auf den Führer gewartet haben.
Mit dem Burgführer gingen wir den ursprünglichen Weg zur Burg hoch.
Durch den ersten Torbogen hindurch, dort befindet sich das Örtliche Museum von Greifenstein.
Nun ging es den alten Pfad zur Burg hinauf, ein Gittertor wurde aufgeschlossen und der Aufstieg zur Burganlage begann.
Das neue Tor, erbaut 1603-1608, ist eines der jüngsten der insgesamt über 20 Tore der Burg. Ursprünglich mit einer Zugbrücke versehen.
So mächtig und prächtig............... (von Kurt Hinze)
Erhob sich einst Burg Greifenstein auf basaltenem Felssockel am Südhang des Westerwaldes.
In seiner ..TOPOGRAPHIA HASSIAE.. hat der berühmte Kupferstecher Matthäus Merian sie im letzten Jahrzehnt des 30jährigen Krieges abgebildet.
Dessen Zerstörung und Verwüstung hat die Befestigungsanlage, eine der größten im Westen des alten Deutschen Reiches unversehrt überstanden.
Doch auch diese stolze Burg, Residenz der Grafen zu Solms-Greifenstein, entging im Laufe der Zeit nicht der irdischen Vergänglichkeit.
Ihre einstige Größe ahnt man noch beim Anblick der großartigen Ruinen.
Beinahe wären auch diese noch entschwunden.
Da taten sich die Bürger dieser Landschaft im Jahr 1969 zu einem Greifensteinverein zusammen und begannen mit der Unterstützung des Landes Hessen, des Lahn Dillkreises, der Gemeinde Greifenstein sowie der Evangelischen Landeskirche zu retten, was zu retten war.
Die Wiederherstellung ist ein Zeugnis bürgerschaftlichen Gemeinsinns.
(Kurt Hinze, Ausschnitte)
Von hier kann man die Dimension dieser Burganlage schon erahnen.
Oben auf dem Rundturm ist der Greifvogel zu sehen, eigentlich sieht er aus wie ein Feuerspuckender Drache.
Die barocke Wetterfahne von 1718 verknüpft das Wappentier des Hauses Solms, den Löwen, mit Flügeln und Greifenkopf.
Ich kann nicht ausführlich auf die Geschichte der Burg und ihrer Bewohner eingehen, die Burg lag an der alten Hohen Handelstrasse von Köln nach Dresden, hier wurden Zölle erhoben und Landrechte wechselreich eingefordert.
Hunderte von Jahre wurde gebaut und erweitert , 1693 wurde die Burg aufgegeben und, so hörten wir, das Inventar nach Braunfels gebracht.
Geschichtlicher Überblick von 1226 bis heute:
1226
Urkunden erwähnen erstmals einen "Rudolf von Greifenstein".
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2009
40 Jahre Greifenstein-Verein e.V. - 40 Jahre Denkmalschutz und Denkmalpflege.
Gerade dem Regen entkommen haben wir das Standesamt in der Burganlage erreicht.
Schön ist es dort oben aber eine Braut mit High Heels hat einen schweren und gefährlichen Weg vor sich, innerhalb des Standesamtes gibt es noch eine Fluchtmöglichkeit durch einen geheimen Gang, falls man sich dort oben noch anders entscheiden sollte kann man verduften.
Wir sind nicht verduftet, wir sind weiter gelaufen. Über enge Treppen , auf verwunschenen Wegen, mit gigantischer Aussicht auf den Westerwald, den Taunus und das Tal der Dill.
Im Burghof angekommen, fast gleichzeitig mit einen Sturmtief, sind wir nun in den Rundturm gegangen, die sogenannte Rossmühle.
Dies war ursprünglich die Wehranlage der Burg, aber sie ist als solche nicht gebraucht worden.
In frommen Zeiten sollten Pferde die Mühle dort antreiben, aber auch hier gibt es keinen Nachweis das dies so genutzt wurde.
Heute befindet sich hier die Glockenwelt, sehr schön sind die einzelnen Glocken hier aufgestellt und da die Klöppel handzahm dazu gelegt wurden kann man die einzelnen Glocken zum klingen bringen.
Eine Erlebniswelt, berührend illuminiert und liebevoll ausgestattet.
Es lohnt sich dort hinzufahren und sich die Glockenwelt anzuschauen.
Wir stiegen hinab in die Tiefe des Turmes um im Sockelgeschoss in die ursprüngliche Kapelle der Burganlage zu gelangen.
Hier ist eine der wenigen Doppelkirchen die es im Land gibt.
Die Kapelle war sicher, wie viele andere Burgen auch, dem hl. Georg geweiht und diente über ihre Schutzfunktion hinaus, den Andachtsübungen der Burgherren.
Der mit dem Drachen kämpfende Ritter St.Georg war Leitbild vieler Generationen und Edelfreien, wie uns zeitgleiche Wandmalereien in zahlreichen heimischen Kirchen erzählen.
Das mythologische Fabelwesen Greif, welchen seit der Renaissance einen der Turmhelme ziert, geht in seinem Ursprung sicher auf einen damals vorhandene Abbildung des Kampfes St.Georg mit dem Drachen zurück. (Bernd Reese –Kirchen der Burg)
Zum Abschluß gingen wir in das Burgrestaurant, dort saßen wir im Rittersaal und haben nun den Tag ausklingen lassen.
Das Burgrestaurant ist sehr schön, das Essen war vorzüglich und das Personal sehr freundlich und zuvorkommend, es lohnt sich dort einzukehren.
Ich möchte mich bei allen bedanken die gekommen sind um diese Zeitreise mitzumachen. Besonderen Dank immer den Mitgliedern die eine weite Anreise haben und uns sehr verbunden sind.
Eure Ellen (cytherea) aus Limburg............
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