Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

UNESCO Weltkulturerbe Marksburg-Braubach

Am 17.06.2011 hatte Volkmar(rheinlahn) nach Braubach am Rhein zur Besichtigung der Marksburg eingeladen. Pünktlich um 12:00 waren wir am Treffpunkt Eiscafe´ "Laguna" um uns vor dem Aufstieg bzw. Auffahrt mit dem "Marksburgexpress" etwas zu stärken.

P1010004_01.JPG
Foto: lahnelster
Treffpunkt Eiscafe´Laguna

Die Arbeit von Jim Knopf dem Lokomotivführer hatte an diesem schönen Tag Volkmar übernommen.

P1010009_01.JPG
Foto: lahnelster

Die beiden ReBo (Regionalbotschafter) von der Westerwaldgruppe Ellen(cytherea) und Hans-Rüdiger(lahnelster) vor der Fahrt zur Marksburg.

Braubach 006.JPG
Foto: tulipan110

Das letzte Stück zur Marksburg kann über die Treppen oder über die Straße gelaufen oder "geklettert" werden.

Braubach 007.JPG
Foto: tulipan110

Die Marksburg ist einzigartig in ihrer Lage und Substanz: Als einzige unzerstörte Höhenburg am Mittelrhein gilt sie heute als Sinnbild der mittelrheinischen Burgen- und Wehrarchitektur. Dank der sorgfältigen Denkmalpflege seit 1900 bietet sie wie keine andere Rheinburg dem Besucher das Erlebnis mittelalterlicher Burg-Atmosphäre.
Die Höhenburg ist vermutlich eine Gründung der nachweisbaren Herren von Braubach aus den Jahren 1117 bis 1171 . Spätestens 1231 gehörte sie den Herren von Eppstein und wechselte in den Jahrhunderten wie der Ort Braubach häufiger den Besitzer. Auch der jüngeren Linie der Grafen von Katzenelnbogen diente die Anlage eine Weile als Residenz.

Inmitten der Kernburg steht der Bergfried, dessen rechteckiger Unterbau noch zur Anlage des 12. Jahrhunderts gehört. Von einem Ausbau im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts stammen auf der südlichen Angriffsseite der viergeschossige Kapellenturm, ein Palasflügel und Teile der Wehrmauern. Über die Jahrhunderte folgten zahlreiche Erweiterungen. Im 17. und 18. Jahrhundert erhielt die Marksburg einen äußeren Zwinger, Türme, Bastionen und Geschützbatterien.

1900 erwarb die Deutsche Burgenvereinigung, die heute noch ihren Sitz auf der Marksburg hat, die Anlage. Burgenforscher und Architekt Bodo Ebhardt übernahm die Denkmalpflege. Und er verstand darunter vor allem Rekonstruktion: Rittersaal, Schmiede, Weinkeller und Folterkammer wurden in den Jahren nach 1900 eingerichtet, der obere Teil des Bergfrieds ergänzt. Die meisten Ausstellungsstücke sind Originale des 15. bis 17. Jahrhunderts. Im 1708 wieder aufgebauten Rheinbau ist die Waffen- und Rüstkammer mit einer bemerkenswerten Sammlung von Militaria untergebracht. Der Kräutergarten wurde 1969 angepflanzt, die Küche 1974 rekonstruiert.

Quelle: http://www.welterbe-mittelrheintal.de

P1010099.JPG
Foto: lahnelster

Man betritt die Burg durch das äußerste, das Zugbrückentor von 1490. Gleich rechter Hand kann man übrigens in der alten Torwächterstube alte Drucke und Stiche erwerben – ein sehenswertes Antiquariat im wörtlichen Sinne! Dann geht man durch eine "Poterne", einen höhlenartigen Gang, der in der Festungszeit an das mittelalterliche Torgebäude angebaut wurde, um auf seiner Oberseite eine Geschützplattform zu gewinnen.

P1010020_01.JPG
Foto: lahnelster

Das zweite Tor der Burg heißt seit Alters her "Fuchstor"; hier werden die Besucher vom Burgführer begrüßt und mit dem großen Burgschlüssel eingelassen. Hier beginnt die Führung für alle, die sich an der Kasse im Museumsshop Eintrittskarten besorgt haben.

Hinter dem Tor liegt eine rätselhafte dicke Steinkugel, deren Gewicht so groß ist, dass sie kein Katapult-Geschoss sein kann. Es handelt sich um den Teil einer Belagerungsmaschine, mit dem Mauern gebrochen wurden.

Am zweiten Tor der Burg, dem "Fuchstor" hat uns die Burgführerin "Irmela v. Bibra-Shigenobu" begrüßt und schloß das Tor mit dem großen Burgschlüssel auf. Die Führung konnte jetzt beginnen.

Burgführung1.jpg
Foto: tulipan110


Nun befinden wir uns im Torzwinger vor dem dritten Torgebäude, dem Vogtsturm. Über diesem "Schartentor" von 1350, das 1669 verkleinert wurde, befindet sich ein Wurferker. Im Falle eines Angriffs auf das Tor hätte man den Feind von oben mit Pfeilen oder Steinen bekämpfen können. Früher glaubte man, es sei auch heißes Pech, ein schwarzes, klebriges Zeug, das die meisten von der Pech-Marie aus dem Märchen "Frau Holle" kennen, hinuntergegossen worden; daher nannte man diesen Erker auch "Pechnase", unter dem der Angreifer dann "Pech gehabt" hätte.
So wie an dieser Stelle bekommen die Besucher übrigens bei ihrem Rundgang viele alte Redewendungen zu hören, erkennen sie wieder und können sich nun erklären, wie sie in den Wortschatz der deutschen Sprache eingegangen sind. Wer weiß schon, woher „auf den Hund kommen“, „zur Sau machen“, „eine Scharte auswetzen“ oder „sich wie gerädert fühlen“ kommt!


Braubach 031.JPG
Foto: tulipan110

Im Mittelalter und auch später gab es in der Burg den ganzen Berg hinauf keine Treppenstufen, die Bewohner mussten über eine so genannte Reitertreppe, die in den gewachsenen Fels geschlagen worden war, in die Kernburg steigen; es gab keinen anderen Zugang! Berittene konnten sogar bis oben in die Kernburg reiten – eine Notwendigkeit bei den schweren Harnischen!
Auf dem Weg hinauf kann man die Wappen der verschiedenen Besitzer der Marksburg kennenlernen und die Geschichte dieser Besitzerwechsel.


Die Kanonen in der Großen Batterie sind sog. „Kartaunen“. Bei den Kanonen in der Großen Batterie unterscheidet man nach dem Kugelgewicht Zwölf- und Sechspfünder. Ihre Reichweite beträgt etwa 1000 m, man konnte also das Rheintal in seiner ganzen Breite damit bestreichen. Sie dienten in Friedenszeiten auch zum Salutschießen, wenn hohe Herrschaften vorbeifuhren.
Die ältere Hälfte dieser Geschützstellung wurde 1589, die jüngere 1711 errichtet. Die Kanonen stammen aus napoleonischer Zeit.


Braubach 051.jpg
Foto: tulipan110


Die Marksburgverwaltung hat 1969 in der rund um die Burg führenden Zwingeranlage den ersten botanischen Garten mittelalterlicher Nutz- und Zierpflanzen angelegt. Hier finden wir (in der Vegetationszeit) rund 160 verschiedene Pflanzenarten, von denen wir wissen, dass sie im Mittelalter angebaut und genutzt wurden. Viele dieser Namen sind uns sicher schon in Märchen, Sagen oder alten Rezeptbüchern begegnet, wir haben aber die zugehörigen Pflanzen in natura noch nie gesehen. Wer weiß auch schon, wie Schierling und Bilsenkraut, Liebstöckel und Basilikum, Mispel und Pestwurz aussehen! Beim Rundgang kann man anhand der Beschilderung die alten Namen, die lateinischen Fachbegriffe sowie die heute gebräuchlichen Bezeichnungen lesen.
Nicht versäumen sollte man auch den Blick von unten auf den oben an der Saalbauwand hängenden "Aborterker" des Rittersaales!




In der Kernburg gelangen wir zuerst zum Weinkeller im Gotischen Saalbau. In diesem Gewölbe unter dem Gotischen Saalbau kann man Interessantes über die Trinkgewohnheiten und den immensen Weinkonsum im Mittelalter erfahren – rund 3 bis 4 Liter pro Person und Tag! Damals lagerten hier deshalb weit mehr volle Fässer, als wir heute leere haben, denn Wein war neben Bier in unserer Gegend das wichtigste flüssige Lebensmittel.




Über die Kellertreppe erreichten wir das Erdgeschoss des 1435 errichteten Gotischen Saalbaus. Hier unten in der Burgküche nimmt der Raum den gesamten Gebäudegrundriss ein, der dadurch einen regelrecht hallenartigen Charakter hat. Der große Kamin und die Gerätschaften und Gefäße dokumentieren, wie hier das Essen für die Burgmannschaft bereitet wurde. Hier wurde nicht nur gebraten und gekocht, sondern in diesem großen Raum nahm auch das Gesinde die Mahlzeiten ein.


P1010064.JPG
Foto: lahnelster

P1010066.JPG
Foto: lahnelster

Räume und übrigens auch ganze Gebäude auf Burgen nennt man Kemenaten, wenn sie heizbar waren (von "Kamin"). Dass ein solcher Raum ausschließlich den weiblichen Bewohnern der Burg vorbehalten war, ist zwar eine charmante Vorstellung, aber sicher nicht realistisch. Eher dürfte dieser Raum der ganzen Familie des Hausherrn als intimer Wohnraum, als „fürnem gemach“ gedient haben. Man kann sich hier sehr gut vorstellen, dass damals die Burgherrin auf der Bank in der Fensternische („Fensterbank“!) saß, las, stickte oder Harfe spielte...

Die Burgkapelle befindet sich im Kapellenturm von 1372, dem zweiten mächtigen Burgturm. Sie ist mit ihrem zehnteiligen spätgotischen Gratgewölbe der am aufwendigsten gestaltete Raum der Burg. Die Kapelle der Marksburg scheint auf den ersten Blick ziemlich klein. Man muss aber bedenken, dass die Besatzung einer solchen Burg in Friedenszeiten kaum über zehn Personen hinausging, außerdem durften ja auch nur der Burggraf und seine Familie in der Burgkapelle die Messe besuchen, nicht etwa das Gesinde.
In einer Wandnische steht die Replik einer spätgotischen Madonna mit Jesusknabe von 1445.

P1010078.JPG
Foto: lahnelster


Die Rüstkammer befindet sich ebenfalls im Rheinbau. Hier finden wir einen der Höhepunkte der Führung: die „Gimbelsche Sammlung“, eine Zusammenstellung von zwölf lebensgroßen Figurinen aus dem Jahr 1880. Sie veranschaulichen die Entwicklung der Panzerung des Kriegers von der Antike bis zum Ende des Mittelalters, von der Bronze- bis zur frühen Neuzeit. Für die Harnische wurden – neben den qualitätvollen Rekonstruktionen – auch Originalstücke verwendet.
In der Wandvitrine werden Originalfunde von Ausgrabungen ausgestellt, Münzen, Glasteile, eine Armbrustbolzenspitze und ein Spielwürfel aus Bein.

P1010092.JPG
Foto: lahnelster


Auf dem Rückweg werfen wir noch einen Blick in die Burgschmiede, die Reparaturwerkstatt der Burg. Auf der Marksburg ist dieser Raum teilweise in den Felsen gehauen und zeigt sehr gut, wie man sich eine Burgschmiede des 15. Jahrhunderts vorstellen muss, inklusive Amboss, Blasebalg für die Esse, Werkbank, Schleifstein, Werkzeuge, Lederschurz – alles scheint nur auf die Wiederaufnahme der Arbeit zu warten, und tatsächlich ist in dieser Schmiede auch in unserer Zeit schon echt geschmiedet worden!


Der Text der Rundgangbilder stammt von:
http://www.marksburg.de


Wir wurden dann mit dem "Marksburgexpress" wieder nach unten gefahren.
Die Zeit ca. 1Std. bis zum Abendessen verbrachten wir in der mit herrlichen Rosen angelegten Parkanlage am Rhein.

Die Pause hatten wir auch nach diesem schönen aber doch anstrengenden Nachmittag auf der Marksburg verdient.

P1010108.JPG
Foto: lahnelster


Ach ihr lieben Wäller Leut, was für`n Spass hatten wir heut......



Auch wenn nicht so viele dabei waren wie sonst, wir sind uns alle sehr vertraut gewesen und haben Nähe und Freundschaft ausgebaut, der Gruppe Gemeinschaft gegeben.

Unser Volkmar hat das wieder mal sehr gut gemacht, die Bimmelbahn hat uns zur Burg hoch gefahren und die Anzahl der Touristen, wir waren so ziemlich die einzigen Deutschen, hat uns gezeigt wie bedeutungsvoll diese Burg ist.
Am Rhein ist die größte Burgendichte auf der Welt, und was kennen wir davon?, die Marksburg.
Aber ich bitte den Volkmar nach diesem Anfang weiter zu machen, wir bilden Fahrgemeinschaften und klappern alles ab.

Wenn die Leute aus Australien und Amerika an den Rhein kommen dann sollten wir uns nicht hängen lassen, wir machen das auch und wir brauchen nicht mal einen Flieger.
Ich hatte so viel Freude an diesem Tag dies möchte ich Euch hier noch mal´s sagen und freue mich euch alle bald wieder zu sehen.

Eure Ellen (cytherea) aus Limburg

P1010113.JPG
Foto: lahnelster
P1010119.JPG
Foto: lahnelster
Den Abschluß machten wir in dem Restaurant "zum goldenen Schlüssel". Da muß ich unseren Volkmar(rheinlahn) nochmal loben, das Essen und der "Obstler" waren ein Gedicht !!

Text: Ellen(cytherea) Hans-Rüdiger(lahnelster)

Layout: Hans-Rüdiger (lahnelster)


Fotos: Gisela(tulipan110) & Hans-Rüdiger(lahnelster)


*** Hier gehts zur Diashow von Gisela ***

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
5 Sterne (15 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


6 6 Artikel kommentieren
Regional > Westerwald > 13 Neue Berichte > Alle Erlebnisberichte 2011 > 10 Marksburg-Braubach