Kloster Altenberg-Oberbiel
Am 06.09.2013 hatte ich nach Oberbiel bei Wetzlar in das Kloster Altenberg zu einer "Klosterführung" eingeladen. 11 FA-Mitglieder waren gekommen um zuerst gegen 14:00 Uhr eine Kaffee/Kuchen Pause im "Kreuzgang" zur Begrüßung einzulegen. Um 15:00 Uhr wurden wir dann von Herrn Christe zur Klosterführung abgeholt.
Hier nochmal unseren Dank für die Führung, die wegen einer Hochzeit, die in der Klosterkirche statt fand, etwas umgestaltet wurde.
Geschichte des Klosters Altenberg
Nach ersten schriftlichen Nachrichten gehörte der Altenberg zum Besitz des Prämonstratenserklosters Rommersdorf, bei Neuwied am Rhein gelegen.
Die Gründungslegende berichtet von einem wandernden Priester Gottfried, der den Abt von Rommersdorf um Entsendung von Ordensfrauen nach Altenberg gebeten habe. Nach bescheidenen Anfängen, etwa um 1178, unter den Meisterinnen Laodomina und Christina von Biel wurde Gertrud, die Tochter der Heiligen Elisabeth, dritte Meisterin des Klosters (1248 bis 1297). Wie ihre Mutter half sie Armen und pflegte Kranke, um so Jesus Christus zu dienen. Zu ihrer Zeit erfuhr das Kloster durch Schenkungen eine wirtschaftliche Blüte.
Die Klosteranlage wurde erweitert und die gotische Kirche an der Stelle einer älteren Kapelle errichtet. Sie wurde der Mutter Jesu, Maria, und dem Erzengel Michael 1268 geweiht.
Währen des 30-jährigen Krieges (1618-1648) wurde das Kloster mehrmals geplündert. Die Ordensfrauen mußten sich zeitweise außerhalb in Sicherheit bringen.
Die Selbstständigkeit des Klosters konnte durch kaiserliche Privilegien über Jahrhunderte bewahrt werden.
Die Reformation führte zum Glaubenswechsel in den Gemeinden der Umgeburng.
Das Leben und Wirken der Ordensfrauen wurde dadurch verändert und eingeschränkt.
Das Gertrudishaus
Das rund 800 Jahre alte Gertrudishaus ist der älteste noch erhaltene Teil des Klosters Altenberg. Sein Name erinnert an Gertrudis (1227-1297), die jüngste Tochter der Elisabeth von Thüringen, die ab 1248 rund 30 Jahre als Meisterin der Prämonstratenserinnen in dem Kloster wirkte. Die Königsberger Diakonie will mit den aus Bundesmitteln stammenden Geldern das Haus sanieren und umfassend renovieren, um künftig darin wie auch in anderen Teilen des Klosters Fort- und Weiterbildungsangebote für haupt- und ehreamtliche Mitarbeiter in Kirche und Diakonie zu bieten. Ferner sollen kulturelle Veranstaltungen stattfinden und auch ein Netzwerk im Forum Altenberg entstehen.
Die Ausstattung der Kirche in der Zeit des Barock mit neuem Haupt- und Seitenaltar und neuer Orgel (1757) weist auf die Bedeutung der Messfeier und des Lebens im Gebet in dieser Zeit. 1803 bewirkte der Reichsdeputationshauptschluss das Ende des Klosters.
Das Kloster mit seinem land- und forstwirtschaftlichen Besitz wurde dem Fürsten zu Solms-Braunfels übereignet. Die Kirche dient seither als evangelische Predigtstätte der Pfarrei Oberbiel.
Die Orgel, die Johann Wilhelm Schöler in der Klosterkirche erbaute, ist für liturgische Zwecke optimal geeignet. Bis heute ist diese Orgel nahezu unverändert erhalten geblieben, abgesehen von einigen kleineren Reparaturen.
Gertrud von Altenberg
Hier stehen wir vor dem Grabmal der seligen Gertrud in der Klosterkirche auf dem Altenberg.
Gertrud war die jüngste Tochter des Landgrafen Ludwig von Thüringen und der Elisabeth von Thüringen, geboren kurz nach dem Tod ihres Vaters. Als sie eineinhalb Jahre alt war, kam sie zur Erziehung ins Prämonstratenserinnenkloster in Altenberg, wo sie später Nonne wurde. Im Alter von acht Jahren konnte sie 1235 in Marburg die Heiligsprechung ihrer Mutter mitfeiern. 1248 wurde sie zur Oberin des Konvents gewählt, dem sie dann bis zu ihrem Tod vorstand. Gertrud führte das Stift Altenberg zu seiner höchsten Blüte, insbesondere durch die zahlreichen Reliquien ihrer Mutter Elisabeth, die sie dort versammelte. Altenberg wurde zum Wallfahrtszentrum. Gertrud ließ aus ihrem Erbgut die Stiftskirche und das Konventsgebäude neu bauen und richtete nach dem Vorbild ihrer Mutter ein nach dieser benanntes Armenhospital ein, in dem sie selbst tatkräftig mitarbeitete. In Erinnerung an ihren Vater war sie eine glühende Anhängerin der Kreuzzugsbewegung. Besonderes Anliegen war ihr die Einführung des Fronleichnamfestes, das bereits 1270 in Altenberg gefeiert wurde.
Zum Schluss unserer Klosterführung noch einen Blick zurück auf die Orgel.
Für den Abschluß unserer Klosterführung hatte ich Plätze in der Gaststätte "Zum Zechenhaus" in Oberbiel "Grube Fortuna" reserviert. Das Essen war gut und reichlich.
*** Zur Diashow von Hans-Rüdiger "lahnelster" ***
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