Montabaur-Stadtführung
Am Freitag, 21.03.2014 hatte ich zu einer Stadtführung nach Montabaur eingeladen.
Der Einladung waren 24 Mitglieder der Regionalgruppe Westerwald gefolgt. Treffpunkt war um 13:30 im Café Görg, in der Kirchstr.13. Nach einer kurzen Begrüßung hatten wir bei gutem Kaffee und Kuchen Zeit für einzelne Gespräche.
Um 15:00 Uhr wurden wir dann von unserem Stadtführer Paul Widner im Café Görg abgeholt. Bei Herrn Widner hat man gemerkt, dass er in seinem Berufsleben mit "Geschichte" zu tun hatte, er war Geschichtslehrer.
Nach einer kurzen Begrüßung durch unseren Stadtführer Herr Paul Widner begann unsere 2 stündige hochinteressante Stadtführung.
Die größte und älteste Kirche im Pastoralen Raum ist die erstmals im Jahre 959 erwähnte und 1535 erbaute Pfarrkirche St. Peter in Ketten in Montabaur. Sie wurde in den letzten Jahren aufwendig restauriert.
Der Hochaltar von 1913 ist ein Flügelaltar, ein Werk des Bildhauers Weis aus Niederlahnstein, neugotisch und fein geschnitzt. Bei der Ausführung wirkte der damalige Pfarrer Weyand mit.
In der Taufkapelle befindet sich der Taufstein von 1661 aus Lahnmarmor-wie auch die Kanzel und Kommunionbank-wirkt romanisch, vor allem durch seine Form und die das Becken tragende Säulen. Der ausgebuckelte Messingdeckel ist später hinzugekommen und sollte das Taufwasser vor Diebstahl schützen.
In der Judengasse sind Reste der alten Stadtmauer zu erkennen. Dazu gehört auch der kleine Turm "Schiffchen", der neben seiner militärischen Funktion auch als Haftort für Bürger diente, die wegen kleinerer Delikte bestraft wurden.
Von hier oben hat man einen herrlichen Blick über das Sauertal.
Das Denkmal Joseph Kehrein
Der Gelehrte und Pädagoge Joseph Kehrein hat mit seiem Wirken das Schulwesen von Montabaur entscheidend geprägt und ist seit 1873 Ehrenbürger der Stadt Montabaur.
Er war 1855 als Direktor des Katholischen Lehrerseminars nach Montabaur gekommen und hatte sich fortan für den Ausbau des Bildungswesens in der Stadt engagiert.
Bis heute ist Montabaur ein bedeutender Schulstandort im südlichen Westerwald-dank Josef Kehrein
Hier läßt unser Stadtführer Herr Widner die Gruppe einmal "strammstehen" und erklärt uns das Lebensgefühl im Mittelalter.
Lebensgefühl des Mittelalters am eigenen Leib nachvollziehen- alle nach rechts gucken - links was zu erkennen- nein?- Sehen sie, genau so war das auch im Mittelalter???
Das gelbe Schloss
Das gelbe Schloss ist das Wahrzeichen der Stadt Montabaur. Seine charakteristische Silhouette und das auffällige Gelb sind weithin sichtbar und bekannt, von der Autobahn A3 gut zu sehen. Das Schloss wurde in der Barockzeit 1687-1709 in seiner jetzigen Form an der Stelle der ehemaligen Burg Humbach errichtet.
Seit 1969 ist das Schloss Eigentum der Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG, die hier ein Tagungshotel, ein Kongresszentrum und die ADG Business School aufgebaut hat.
Der Schusterjunge
Die Figur, der Schusterjunge, gegenüber dem Rathaus-Neubau macht das, was viele Bürger bisweilen gerne tun würden: Der Junge zeigt den Vogel in Richtung Rathaus und das jede Viertelstunde. Als Schusterjunge erinnert er an die handwerkliche Tradition Montabaurs als Schusterstadt.
Der Konrad-Adenauer-Platz im Herzen der Stadt hat eine wechselvolle Geschichte vom Klostergarten, über Juxplatz bis hin zum heutigen Marktplatz. Neben dem Rathaus-Neubau befinden sich hier zahlreiche Geschäfte.
Der Löwenkopf des Brunnens deutet auf die ursprüngliche Funktion des Ortes als Gerichtsplatz hin.
Der Brunnen ist mehr als 400 Jahre alt. Das Rathaus wurde zwischen 1866 und 1868 erbaut.
Bei dem Wasser handelt es sich um einen Calcium-Hydrogencarbonat-Säuerling. Das Wasser aus dem Brunnen ist Trinkwasser und schmeckt tatsächlich sauer, denn es hat einen sehr hohen Gehalt an Kohlensäure (über 2.000 mg/l) und Eisen. Deshalb wird ihm eine gesundheitsfördernde Wirkung bei vielerlei Krankheiten zugeschrieben.
In dem Haus Kirchstraße 16 befindet sich eine Inschrift über dem barocken Türgiebel, dies ließ die Familie vom Stein anbringen, der das Haus von 1678 bis 1780 gehörte. Die Familie – ein angesehenes Adelsgeschlecht – bewohnte das Haus nicht selbst, sondern vermietete es an Inhaber wichtiger Ämter und Positionen in der Amtsstadt Montabaur.
Der imposante Backsteinbau des Altes Rathauses im neugotischen Stil stammt aus dem Jahr 1870. Es ist bereits das dritte Rathaus an dieser Stelle. Das Rathaus wird auch „Roter Löwe“ genannt, da der Löwe das Symbol für die Gerichtsbarkeit war und früher hier Gericht gehalten wurde. Bis heute ist hier der Dienstsitz des Stadtbürgermeisters.
Nach unserer Stadtführung hatte ich für 17:00 Uhr im Restaurant Classic, Großer Markt 9 Plätze reserviert. Hier möchte ich mich einmal im Namen aller die dabei waren für die gute Bewirtung bedanken.
In all den Jahren die ich/wir mit unserer Feierabend Regional-Gruppe Stadtführungen unternommen haben, haben wir einige Stadtfüher und Stadtführerinnen kennen gelernt. Unser Stadtführer Herr Paul Widner verdient hier ein ganz besonderes Lob.
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