Kalkwerke Steeden
Am 12.08.2015 besuchten wir die Kalkwerke Steeden. Meiner Einladung sind 15 Mitglieder der Regiogruppe Westerwald gefolgt.
Nach der Begrüßung von Werksführer Michael Meyer-Waluszek ging es über die Straßenbrücke hoch zum Betriebsgelände, mit dem Aufzug 8 Stockwerke hoch. Ich habe das gar nicht vertragen und mußte auch vorzeitig wieder nach unten.
Steeden und der Kalkabbau
Das Kalkvorkommen im Raum Steeden ist Teil eines Kalksteinzuges, der sich von Diez über Limburg, Dehrn und Steeden bis in den Raum Wetzlar hinzieht. Das Gebiet gehört geologisch zur so genannten Lahnmulde und ist reich an Bodenschätzen aller Art: Eisenerze, Basalt, Ton, Braunkohle und Schiefer-um die wesentlichen neben dem Kalkstein zu nennen.
Bei dem in Steeden vorkommenden Rohkalkstein handelt es sich um einen devonischen Massenkalk, der aus maritimen Ablagerungen stammt und sich vor etwa 350 Millionen Jahren aufgebaut hat.
In Steeden hat man im Jahre 1865 nach Fertigstellung der Eisenbahnlinie Koblenz-Gießen mit dem Abbau der sich bis zur Lahn hinziehenden Felspartien begonnen.
Bereits um 1850 wurde in Steeden Kalk abgebaut und gebrannt. 1870 waren es drei Unternehmen, 1911 erfolgte eine erste Übernahme, und 1941 übernahm die „IG Farben“ alle Betriebe und fasste sie zu den „Steedener Kalkwerken“ zusammen. Nach dem Krieg ging das Werk an die Hauptabnehmerin des Kalks, die BASF in Ludwigshafen, 1970 dann an die Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke. Seit 1998 ist die Schäfer Kalk & Co. KG aus Hahnstätten Eigentümerin der Kalkwerke Steeden.
Das Kalkwerk wurde 1886 an die Kerkerbachbahn angebunden und war über die Jahrzehnte einer der wichtigsten Kunden. Nachdem die Deutsche Bahn AG die Reststrecke von Kerkerbach bis Dehrn Anfang des neuen Jahrtausends aufgeben wollte, übernahm das Kalkwerk die Strecke und betreibt sie seither als Anschlussbahn.
Nach der Werksführung gegen 15:00 Uhr fuhren wir in den "Landgasthof Schaaf" um etwas zu trinken, denn es war schon anstrengend bei dieser Hitze.
Mein Cousin Rainer führte uns dann zu den Schadecker Treppchen und zur Burg Schadeck.
Von den 238 Stufen "Schadecker Treppchen", die Schadeck mit Runkel verbinden hat man einen schönen Panoramablick auf Runkel.
Burg Schadeck
Die Burg wurde von 1276 bis 1288 aufgrund von Erb- und Besitzstreitigkeiten von „Heinrich von Westerburg“ als Trutzburg gegen die Burg Runkel erbaut, die sich seinerzeit im Besitz eines Vetters befand. Aufgrund dieser Funktion erhielten sie und die um sie herumliegende Ansiedlung ihren Namen: „eine Ecke zum Schaden der Burg Runkel“. Eine Eroberung der Burg Runkel fand jedoch nicht statt. Am 21. Juli 1321 wurde ein Vertrag geschlossen, der den damaligen Herren Reinhard von Westerburg zwang, die Burg Schadeck als Lehen an den Trierer Erzbischof Balduin zu übergeben. Vorangegangen waren kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den beiden späteren Vertragspartnern. Allerdings wurde der Vertrag nicht vollzogen, so dass Balduin als Konsequenz im Jahr 1344 die Burg eroberte. Diese Besitznahme stand im Zusammenhang mit den Bemühungen Balduins, seine rechtsrheinischen Gebiete abzusichern und zu erweitern. Die Auseinandersetzungen um Schadeck gingen offenbar weiter, so dass 1346 ein Vertrag geschlossen wurde, der eine Teilung der Burg vorsah. Noch im gleichen Jahr verkaufte Reinhard von Westerburg seinen Anteil aber vollends an den Erzbischof. Offenbar scheinen die Westerburger aber als Vasallen Balduins auf der Burg geblieben zu sein. Im Dreißigjährigen Krieg und erneut 1803 wurden Teile der Burganlage, insbesondere der Nordflügel, geschleift.
Ab dem frühen 19. Jahrhundert wechselte der Besitz der Burg mehrfach. Zudem war sie zwischen verschiedenen Eigentümern geteilt. Ab 1821 beherbergte der Westflügel das Bürgermeisteramt der Gemeinde Schadeck und etwa ab 1850 befand sich im zweiten Stock die Gemeindeschule.
Im 20. Jahrhundert verschlechterte sich der Bauzustand zusehends, so dass Teile der Burg einzustürzen drohten. 1998 begannen umfassende Sanierungsarbeiten, insbesondere die vollständige Erneuerung des Daches und des Fachwerks des barocken Treppenhauses. 2006 waren diese Arbeiten beendet.
Den Abschluss machten wir im "Landgasthof Schaaf". Ich denke das Essen war gut. Ich musste mich leider etwas früher verabschieden, weil die Hitze mir zu schaffen machte.
Ich hoffe es hat euch gefallen.
Mehr Info über das Landhaus Schaaf
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