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Quelle: pens

1. Bezirk


Innere Stadt, 1. Gemeinde Bezirk von Wien,


2,88 km2, 18.002 Ew. (1991), bildet die Kernstadt von Wien, vom S-Ufer des ehem. südlichsten Donauarms (heute Donaukanal), vom Unterlauf des Wienflusses, von der Ringstraße und der "Zweierlinie" umgeben, mit den wichtigsten bundesstaatl. Amtsgebäuden, Zentrum des kulturellen, kirchl., wiss., gesellschaftl. und wirt. Lebens der Hauptstadt. Hier liegen die Hofburg, die bedeutendsten Museen und zahlr. andere Kulturstätten (Staatsoper, Burgtheater, Musikvereinsgebäude, Univ. Wien, Kunstuniversitäten). Die I. S. ist auch Bank- und Geschäftsviertel (Kärntner Straße, Graben, Kohlmarkt, Wollzeile, Rotenturmstraße, Wipplingerstraße; Textilviertel zw. Börse und Franz-Josefs-Kai).

Der Kern der I. S. geht auf das röm. Lager Vindobona zurück (röm. Ausgrabungen am Hohen Markt und auf dem Michaelerplatz). Bei der Umwandlung zum ma. Burgplatz wurde neben dem fortbestehenden Siedlungskern in der NO-Ecke (Bereich Hoher Markt- St. Ruprecht) zunächst das SO-Eck des alten röm. Lagers um St. Peter, im 11. Jh. der Raum vor dem SO-Tor (heute Bäckerstraße) besiedelt, zu Anfang des 12. Jh. der Raum um die Stephanskirche außerhalb der alten Römerlagermauer. 1156 Residenz der ö. Herzöge, die hier ihre Pfalz (Am Hof) errichteten. Um 1200 ummauert, erreichte die I. S. in rasch aufeinanderfolgenden Bauepochen den Umfang fast bis zur heutigen Ringstraße, die mit ihren Monumentalbauten im 19. Jh. anstelle der nach 1529 errichteten Basteien und des Glacis als Prunkstraße angelegt wurde.

Roman. Baureste weisen Ruprechtskirche (legendäre Gründung 740), Stephansdom und Michaelerkirche auf.

Die Gotik hat in der Innenstadt nur vereinzelt starke Akzente verteilt: Stephansdom; Burgkapelle in der Hofburg; Michaelerkirche (Chor und Turm um 1327-50; spätroman. Teile um 1220-50; klassizist. Fassade); Kirche Maria am Gestade ("Maria Stiegen", wohl vor 1137, sicher vor 1177, Neubau ab 1398) am Steilhang des alten Donauufers, im Innern reiche Glasmalerei (14. und 15. Jh.) und Sarkophag des hl. C. M. Hofbauer, der hier wirkte; Minoritenkirche (seit 1784 ital. Nationalkirche; urk. 1251, got. Neubau vor 1339, Portal um 1350) mit Bildern von B. und A. Altomonte und D. Gran, spätbarocke Orgel. Neidhart-Fresken (Haus Tuchlauben 19), älteste profane Fresken Wiens (um 1400).

Aus der Renaiss. nach der 1. Türkenbelagerung Wiens sind nur geringe Reste erhalten geblieben: Hof der Stallburg (um 1558), Innenräume und Portal (1571) des Nö. Landhauses (Herrengasse), Schweizertor in der Hofburg (1552), Portal der Salvatorkapelle (altkath. Kirche, urk. 1301, Portal um 1520, Salvatorgasse) und Teile der Franziskanerkirche (1603-11).

Nach den siegreichen Türkenkriegen wurde die I. S. mit einer Fülle barocker Neubauten und Barockisierungen durchsetzt: Josefsplatz mit Nat.-Bibl.; Kirchen: Am Hof; Jesuitenkirche (Univ.-Kirche, 1628-31; 1703-05 verändert), Kapuzinerkirche (1622-32) mit Kloster (Gemälde des 17. und 18. Jh.) und Kapuzinergruft; Dominikanerkirche (1631-34); Deutschordenskirche (vor 1249; 1720-25 barockisiert), das Hauptbeispiel barocker Nachgotik des 18. Jh. in Ö. (got. Flügelaltar, 16. Jh.); Peterskirche (angeblich spätröm. Ursprungs, 792 der Legende nach von Karl d. Gr. gegr., urk. 1137, jetziger Bau von Gabriele Montani, dann von J. L. v. Hildebrandt 1702-15), Eingangsraum und Empore von A. Galli-Bibiena, Wandmalerei von J. G. Schmidt (um 1715), Altarbilder von M. Altomonte und L. Kupelwieser (1836), Grab des W. Lazius (1586). Viele andere Kirchen, u. a.: Annakirche mit hölzerner Anna-selbdritt-Gruppe (um 1510, Veit Stoß zugeschrieben) und Augustinerkirche (1330-39), 1634-1783 Hofpfarrkirche, mit Marmorgrabmal der Erzherzogin Marie Christine (von A. Canova, 1798-1805) und Georgskapelle (geweiht 1341), darin Hochgrab (Kenotaph) Ks. Leopolds II. (1799) und Grabstätten von Abraham a Sancta Clara, L. J. Gf. Daun und G. van Swieten, dahinter Herzgruft der Habsburger; Kloster und Kirche (1631) der Schotten.

Die bedeutendsten barocken Paläste stammen von J. B. Fischer von Erlach und J. E. Fischer von Erlach (Böhmische Hofkanzlei, heute Verfassungs- und Verwaltungsgerichtshof; Stadtpalais des Prinzen Eugen, heute Finanzministerium; Lobkowitz-Palais, heute Ö. Theatermuseum; Nat.-Bibl.; Schönborn-Batthyány-Palais; Ungar. Gesandtschaft; Teile der Hofburg) und von J. L. v. Hildebrandt (Geheime Hof- und Staatskanzlei, heute Bundeskanzleramt; Palais Daun-Kinsky, heute Versteigerungshaus; Reichskanzleitrakt der Hofburg). Weitere Barockbauten u. a.: Erzbischöfl. Palais (1632ff., mit Diözesanarchiv); Palais Mollard-Clary (nach 1689, 1924-97 Nö. Landesmuseum); Starhemberg-Palais (nach 1650, heute Bundesministerien für Wiss. und Verkehr bzw. Unterricht und kulturelle Angelegenheiten); Bürgerl. Zeughaus (16. Jh. und 1731/32, heute Feuerwehrzentrale, Am Hof); Fassade des Alten Rathauses. Zu den bedeutendsten barocken Denkmälern zählen u. a. Pest- oder Dreifaltigkeitssäule (Graben), Donner- oder Providentiabrunnen (Neuer Markt), Mariensäule (Am Hof) und Vermählungsbrunnen (Hoher Markt).

Die Alte Universität ( Aula) ist eines der ersten Werke des franz. Frühklassizismus.

Josephinische, Empire- und Biedermeier-Bauten bestimmen das Straßenbild in Schönlatern-, Seitenstetten-, Schotten- und Rauhensteingasse, am Fleischmarkt, in der Seilerstätte usw. Eine städtebaul. Einheit stellen die Monumentalbauten der Ringstraße aus der 2. Hälfte des 19. Jh. dar.

Die I. S. hat auch in der neuen Baukunst um die Wende zum 20. Jh. eine wichtige Rolle übernommen (Postsparkasse, 1904-06 von O. Wagner; "Loos-Haus" am Michaelerplatz, 1909-11; Secession von J. M. Olbrich, 1897-98). Die durch starke Bombardierung 1944-45 entstandenen Lücken wurden größtenteils durch neue Bauten gefüllt (Opernringhof, 1956, anstelle des abgetragenen Heinrichhofs; Ringturm-Hochhaus, 1953-55). Ab 1955 wurden Fußgängerunterführungen an den verkehrsreichsten Ringstraßenkreuzungen errichtet (Opern-, Albertina-, Babenberger-, Bellaria-, Schottentorpassage). Wichtige Neubauten ab 1970 waren das Juridicum (1974-84), das Hotel Marriott (1984/85), das Haas-Haus (1987-90) und die Ringstraßengalerien (1990-93).

Die Randgebiete der I. S. sind durch Parkanlagen aufgelockert: Stadtpark mit Kursalon und vielen Denkmälern (F. Schubert, J. Strauß Sohn, H. Makart, A. Bruckner, F. Amerling, E. J. Schindler); Volksgarten (Kaiserin-Elisabeth- und Grillparzer-Denkmal, Theseustempel, Denkmal für J. Raab); Burggarten (Denkmäler für Ks. Franz I., W. A. Mozart, Ks. Franz Joseph I.), Rathauspark (Denkmäler für J. Strauß Vater und J. Lanner, F. G. Waldmüller, E. Mach, J. Popper-Lynkeus, A. Schärf, K. Seitz, T. Körner und K. Renner, an der Zufahrtsstraße zum Rathaus 8 Standbilder bedeutender Männer aus der Wr. Geschichte). Auf dem monumentalen Heldenplatz stehen die Reiterdenkmäler von Prinz Eugen und Erzhzg. Karl, zw. Kunsthist. und Naturhist. Museum das gewaltige Maria-Theresien-Denkmal, auf dem Schmerlingplatz das Republik- und das Anzengruber-, auf dem Luegerplatz das Lueger-Denkmal, auf dem Schwarzenbergplatz das Schwarzenberg-Denkmal und auf dem Albertinaplatz das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus.

Die I. S., im Volksmund "die Stadt" genannt, unterliegt seit Jahrzehnten einer deutlichen "Citybildung": Die Einwohnerzahl war bis 1987 ständig im Rückgang, weist aber seither wieder leicht steigende Tendenz auf; der Bezirk wird immer stärker Verwaltungs-, Einkaufs- (bes. für Luxuswaren) und Vergnügungszentrum (zahlr. Cafés, Nachtlokale, Kabaretts, Kellertheater usw.). Die dichte Verbauung erlaubt keinen Straßenbahnverkehr; seit 1971 zunehmend Fußgeherzonen; seit 1978 Erschließung durch U-Bahn-Linien.

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