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Wohnungstausch: Wechsel groß gegen klein

Seniorenpaar schüttelt Hand mit jüngerer Frau

Mietpreise steigen, Wohnraum wird knapper, vor allem in den Metropolen Deutschlands. Viele junge Menschen kennen das Problem. Besonders schlimm wird es dann, wenn Familien keine bezahlbaren Wohnungen mit genügend Wohnraum finden. Ältere Menschen hingegen wohnen zunehmend allein auf einem für sie zu großem Raum. Der neue Trend, welcher sich diesen Gegensatz zu Nutze macht, heißt Wohnungstausch. Doch was ist das, warum funktioniert es bisher nur mühsam und worin liegen die Vorteile?

Zwei Häusermodelle auf Händen

Die gute Alternative für Jung und Alt

Sind die Kinder aus dem Haus, der Partner hat sich scheiden lassen oder ist verstorben, so kommt es oft dazu, dass Menschen im Alter alleinstehend sind. Dennoch leben sie noch in ihrem Haus oder ihrer Wohnung, die eigentlich zu groß für sie allein ist. Durch den medizinischen Fortschritt und der damit einhergehenden Steigerung der Lebenserwartung und auch der steigenden Scheidungsquote, steigt automatisch die Anzahl von Single Haushalten der über 45-jährigen. Menschen unter 45 Jahren hingegen weichen immer mehr auf Wohngemeinschaften, Tiny Houses oder Micro Apartments aus, weil sie keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden. Besonders schwer ist es für Familien mit mehreren Kindern. Ältere Menschen hingegen wollen zu keiner Alternative greifen, da sie beispielsweise oft Angst vor Ärger mit den Untermietern haben oder ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen möchten.

In Großbritannien gibt es eine Studie dazu, welche die Anzahl von Alleinlebenden erfasst hat. Dabei sank in den letzten Jahren die Anzahl der unter 45-jährigen um 18%, wobei sie bei den über 45-jährigen um 14% stieg.
Genau dies machten Wohnungsgesellschaften, Gemeinden und Kommunen sich zu Nutze. Sie starteten Projekte zum Thema Wohnungstausch.

Glückliches Seniorenpaar zuhause

Was bedeutet Wohnungstausch und warum ist er sinnvoll?

Wohnungstausch bedeutet ganz einfach, dass zwei Parteien die Wohnungen so tauschen, dass sie für ihre jeweiligen Bedürfnisse nun stimmig sind. So eben zum Beispiel eine alleinstehende 65 jährige Dame, die ihre 85-m²-Wohnung mit einem jungen Pärchen tauscht, das zusammen mit ihrem neugeborenen Kind auf knappen 30 Quadratmetern lebt. Dabei liegen für beide Parteien die Vorteile darin, dass sie ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen müssen. Ebenso muss kein neuer Wohnraum geschaffen werden, wodurch die Umwelt geschont und die anfallenden Kosten in andere Projekte investiert werden könnten.

Trotz Vorteile ist der Wohnungstausch in Deutschland noch sehr unattraktiv. Das liegt unter anderem an dem Problem, dass Bestandsmieten nicht so sehr erhöht werden. Neumieter müssen oft mehr zahlen. Somit lohnt sich ein Umzug im Alter oft nicht mehr. Doch auch dem sei durch verschiedene Pilotprojekte und Initiativen entgegengewirkt.

Immobilienmarkt digitalisiert

Welche Projekte gibt es?

Das Pilotprojekt vom Wohnkonzern LEG ist eines davon. Es garantiert den Mietern über 65 Jahren mit einer Wohnung über 85 Quadratmetern, dass sie den Quadratmeterpreis nach dem Umzug beibehalten können.
In Bayern-Unterföhring hat der Seniorenbeirat unter anderem verschiedene Möglichkeiten entwickelt, wie finanzielle Anreize. Diese sollen zum Beispiel Umzugsprämien und eine Quadratmeterpreisübernahme sein. Zudem gibt es verschiedene Umzugshilfen und auch Hilfe bei neuer Möbelsuche.

In Berlin gibt es bereits das Wohnungstauschportal: https://inberlinwohnen.de. Dort registrieren sich immer mehr Nutzer und bieten ihre Wohnungen zum Tausch an. Berlin orientiert sich dabei an dem Konzept in Wien. Dort gibt es Angebote, wie „Aktion 65 plus". Dahinter versteckt sich, dass Senioren, die eine Wohndauer von mindestens 10 Jahren in einer Wohnung über 65 Quadratmetern haben, beim Wechsel in eine neue Wohnung für diese 35% weniger Kaltmiete bezahlen müssen. Dies wurde vom „Wiener Wohnen“, der größten kommunalen Hausverwaltung Europas, eingeleitet. In Berlin auch oft genutzt wird die Tauschbörse https://tauschwohnung.com/. Dies ist ein Portal, das bundesweit agiert.
Auch Hamburg plant eine Wohnungstauschbörse für die Stadt, das sich stark an Berlin orientiert.

Das Konzept des Wohnungstausches hat alles in allem einen sehr guten Grundgedanken. Auch die Anreize für ältere Menschen sind groß und deren Vorteile werden weiter ausgebaut. Es ist ein Konzept, von dem viele profitieren und das zudem noch gut für die Umwelt ist.

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