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Zwischen Erinnerungen und Neubeginn: Wohnung entrümpeln im Alter

Ein Zuhause ist voller Erinnerungen. Jeder Gegenstand kann eine Geschichte erzählen: das Geschirr vom Familienfest, das Foto vom letzten Urlaub, die Kommode, die man vor Jahrzehnten angeschafft hat. Mit zunehmendem Alter kann die Fülle an Dingen jedoch auch zur Belastung werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Umzug in eine kleinere Wohnung oder ein Seniorenheim ansteht. Aber auch wenn das nicht der Fall ist, kann die schiere Masse eines ganzen Lebens erdrückend sein.
Aussortieren bedeutet deshalb nicht nur, Platz zu schaffen, sondern auch, sich mit Lebensphasen auseinanderzusetzen und den Blick auf das Wesentliche zu richten.

Ältere Dame, die ausmistet


Warum sollte man aussortieren?

Eine weniger volle Wohnung kann sich direkt auf das Wohlbefinden auswirken. Der physische Aspekt leuchtet dabei schnell ein: Wer sich in seinen Räumen frei bewegen kann, reduziert das Risiko von Stürzen und erleichtert alltägliche Abläufe. Auch die Reinigung fällt leichter, wenn nicht jede Ecke zugestellt ist.
Der psychische Faktor hingegen ist nicht immer so deutlich, aber deshalb nicht weniger wichtig, denn eine übersichtliche Umgebung schafft Ruhe und Klarheit. Viele Menschen berichten, dass sie sich nach dem Entrümpeln innerlich befreiter fühlen, weil die Wohnung nicht mehr von zu vielen Dingen überfrachtet ist. So entsteht ein Wohnraum, der Sicherheit gibt und in dem man sich gern aufhält.


Der richtige Moment

Karton mit Sachen

Viele Menschen sehen keinen konkreten Grund, mit dem Aussortieren zu beginnen. Sie warten so lange, bis das Entrümpeln unvermeidbar wird, etwa wenn ein Umzug bevorsteht oder gesundheitliche Gründe den Alltag erschweren. Doch gerade wenn man fit ist und mitgestalten kann, ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Wer sich frühzeitig damit befasst, behält die Kontrolle und kann bewusst auswählen, was bleiben soll.


Schritt für Schritt

Ein ganzer Hausstand lässt sich nicht in wenigen Tagen sortieren. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, auch für die Erinnerungen, die mit vielen Gegenständen verbunden sind. Dabei hilft es, in Etappen vorzugehen und kleine Erfolge zu feiern. Angehörige oder Freunde können unterstützen, indem sie mit anpacken, zuhören und gemeinsam entscheiden. So wird das Entrümpeln nicht zur Last, sondern zu einem Prozess, den man nicht alleine bewältigen muss.


Entscheidungen mit Herz und Verstand

Manchmal fällt es schwer, sich von Dingen zu trennen. Es hilft, sich zu fragen, ob ein Gegenstand heute noch eine Rolle im Alltag spielt oder nur aufbewahrt wird, weil man sich nicht verabschieden mag. Gefühle wie Dankbarkeit für schöne Erinnerungen können den Abschied leichter machen. Dinge weiterzugeben – an Kinder, Enkel oder wohltätige Einrichtungen – schenkt ihnen ein neues Leben und erleichtert die Trennung.
So manche Dinge hat man zudem völlig vergessen und erinnert sich erst wieder an sie, wenn man sie beim Ausmisten findet.

Tipp: Es lohnt sich, sich selbst zu hinterfragen. Behalte ich eine Sache aus Gewohnheit oder weil sie mir wirklich viel bedeutet?


Erinnerungen bewahren

Alte Fotos

Fotos, Briefe oder besondere Andenken sind für viele Menschen das Herzstück ihres Zuhauses. Sie erzählen die eigene Geschichte und dürfen nicht achtlos beiseitegelegt werden. Hier lohnt es sich, bewusst auszuwählen. Eine kleine Schatzkiste oder ein Album kann den wichtigsten Erinnerungen einen festen Platz geben. Auf diese Weise bleiben Erinnerungen erhalten, auch wenn der Platz knapper wird.

Tipp: Warum nicht Fotos von den Dingen machen, die Bedeutung haben und doch weggeben werden? Sie können digital in Fotobüchern festgehalten werden und laden so später zum Stöbern ein, ohne Platz einzunehmen. Ob es sich dabei um das alte Lieblingskleid handelt, das seit 27 Jahren nicht mehr passt oder die Tasche, bei der Verschluss hakt, ist völlig gleich.


Am Ende: ein leichteres Leben

Entrümpeln im Alter ist eine praktische Aufgabe, aber vor allem eine persönliche. Es bedeutet, loszulassen, aber auch zu bewahren. Wer sich darauf einlässt, spürt oft Erleichterung und Zufriedenheit. Ein aufgeräumtes Zuhause ist nicht nur übersichtlicher und leichter zu pflegen, es gibt auch Sicherheit und Ruhe. Und vor allem bleibt mehr Raum für die Dinge, die im Leben wirklich wichtig sind – Begegnungen, Gespräche und gemeinsame Zeit.


Welche Erfahrungen hast Du mit dem Aussortieren und Entrümpeln gemacht? Bist Du es angegangen oder planst es? Oder gehörst Du zur Fraktion derer, die sich auch ohne wohl fühlen?

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