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Zwischen Regenbogenschlange und Krokodil

Von Kookaburra Samstag 05.07.2025, 17:56 – geändert 06.07.2025, 03:20



Wer nach Australien reist, braucht neben Sonnencreme, Hut und Abenteuerlust vor allem eines: eine gehörige Portion Staunen. Denn was hier kreucht, fleucht, hüpft oder grinst, hat mit dem, was wir unter "normalen Tieren" verstehen, oft nur noch entfernt etwas zu tun. Koalas, die 22 Stunden am Tag schlafen und in den wachen zwei Stunden Eukalyptus fressen, als wäre es Alltagsstress, Kängurus mit Boxermuckis 🦘 und eingebautem Trampolin – und dann gibt’s da noch das Schnabeltier , ein Wesen, das aussieht, als hätte Mutter Natur bei der Tiererstellung auf „Zufällig mischen“ geklickt.

Australiens Tierwelt ist so speziell, weil sie sich in jahrmillionelanger Isolation entwickelt hat. Während sich auf anderen Kontinenten Löwen, Hirsche oder Wölfe in Szene setzten, beschlossen die Tiere hier: Wir machen unser eigenes Ding. Eierlegende Säugetiere? Klar. Baumkängurus? Warum nicht. Grinsende Beuteltiere , die auf Selfies posieren? Bitte sehr – die Quokkas übernehmen das. In Australien ist alles möglich.

Doch hinter all dem Staunen verbirgt sich auch eine tiefere Dimension. Für die Aboriginal Peoples, die ältesten kontinuierlichen Kulturen der Welt, sind Tiere nicht einfach nur Teil der Natur – sie sind Familie, Lehrmeister, Geistwesen. In ihren überlieferten Geschichten, der sogenannten Dreamtime, sind Tiere Schöpfer und Gestalter des Landes. Der Regenbogenschlange verdanken Flüsse ihre Form , der Emu ist ein Sternbild , der Känguru-Ahn beschützt seinen Clan. Alles ist miteinander verbunden – Mensch, Tier, Land und Himmel. Wer also einem Koala begegnet oder einem Kookaburra lauscht, der hört mehr als nur ein Tier – er hört die Stimme einer jahrtausendealten Beziehung zwischen Mensch und Natur.


Natürlich darf bei all dem Respekt auch der Spaß nicht fehlen . Und davon gibt’s reichlich. Zum Beispiel bei den Wombats, die aussehen wie knuddelige Fußbälle, aber mit bis zu 40 km/h durch den Busch brettern können ‍❄️💨 – also schneller als so mancher E-Scooter in Berlin. Oder beim tasmanischen Teufel , der zwar klein und plüschig wirkt, aber faucht wie ein kaputter Staubsauger und mit seinen Kiefern selbst Knochen zermahlt. Ganz zu schweigen vom Kasuar 🦤, einem riesigen, bunten Vogel, der aussieht wie ein Paradiesvogel auf Koffein – und mit einem einzigen Tritt den Ausdruck „Urlaub mit Risiko“ ganz neu definiert.

Dann wären da noch die Salzwasserkrokodile im tropischen Norden, auch „Salties“ genannt – uralte Reptilien mit Zahnarztbedarf und tödlicher Präzision. Sie sehen aus wie treibende Baumstämme und schnappen schneller zu, als du „Selfie am Wasserloch“ sagen kannst. Tipp: Lass die Füße lieber drin 🦶.

Oder Migaloo , der berühmte weiße Buckelwal, der jedes Jahr wie ein Meeres-Promi die Ostküste entlangzieht, dicht gefolgt von Walbeobachtern, Drohnen und Kameralinsen . Und natürlich die australischen Vögel – Papageien in Neonfarben 🦜, Emus mit Dauerlaufambitionen ‍♂️ und der Kookaburra, dessen Lachen so schräg klingt, als würde ein alter Onkel nach dem dritten Bier über seine eigenen Witze lachen .

Australien ist also kein Streichelzoo – es ist ein tierisches Paralleluniversum mit eigenem Humor, eigenen Regeln und einer uralten Weisheit im Hintergrund . Wer hierherkommt, um nur ein Selfie mit einem Koala zu ergattern, verpasst die halbe Geschichte. Die andere Hälfte beginnt dort, wo man innehält, hinschaut und begreift, dass jedes Tier hier Teil eines lebendigen Netzwerks ist – ein Wesen mit Bedeutung, Geschichte und Verbindung zum Land.


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Also, wenn dir beim nächsten Spaziergang ein Wombat den Weg kreuzt, ein Quokka in die Kamera grinst oder ein Kookaburra in schallendes Gelächter ausbricht – lach ruhig mit . Aber vielleicht sag auch leise „Danke“. Denn in Australien bist du zu Gast in einem Tierreich, das so alt ist wie der Kontinent selbst. Und wenn du Glück hast, nimmt es dich für einen Moment in seinen Kreis auf. 🤍🇦🇺

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