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Fangfrisch aus meinem Paradies

Von Kookaburra Donnerstag 10.07.2025, 14:11 – geändert Donnerstag 10.07.2025, 14:46



Meer auf dem Teller – Ich lebe dort, wo andere Urlaub machen – direkt am Meer, zwischen Eukalyptus, Meeresrauschen und einem Garten voller Kaffirlimes - und Curryblätter. Wenn ich morgens barfuß auf die Veranda trete, rieche ich schon, was der Tag bringen wird: Salz in der Luft, ein Hauch Eukalyptus und ein paar Wellen, die ans Ufer rollen.

Was bei mir fast nie fehlt: Seafood. Nicht, weil ich ein Feinschmecker wäre – sondern weil es hier einfach dazugehört. In Australien ist das Meer nie weit, und das, was es hergibt, ist frisch, erschwinglich und auch noch ziemlich köstlich.

Prawns auf dem Grill – Weihnachten auf Australisch

Ich erinnere mich noch, wie ich an meinem ersten australischen Weihnachten verwundert auf den Tisch starrte. Keine Gans, kein Rotkohl – sondern Prawns, knallfrisch, direkt auf dem BBQ auf den Tisch, daneben ein kaltes Bier und Wein.|


Heute kann ich mir die Feiertage ohne sie nicht mehr vorstellen. Die Garnelen kommen oft direkt vom Fischer oder sogar aus eigener Hand. Manchmal gehe ich mit meiner Nichte Alena zum Crabbing oder Angeln, und wenn wir Glück haben, gibt’s am Abend unsere eigene Beute.

Scampi aus dem Westen – ein Hauch Luxus zum Abendbrot

Wenn ich mir selbst etwas Gutes tun will, dann brate ich Scampi in Butter, mit ein paar Kaffirelime Blättern und einem Spritzer Limette. Die kommen hier aus Westaustralien, aus der Tiefe – festes Fleisch, intensiver Geschmack, und keine Notwendigkeit, sich dafür zu verschulden. In Deutschland wäre das ein Edelgericht. Hier ist es einfach ein Samstagabend, an dem ich Lust auf etwas Besonderes habe.

Crayfish – Hummer ohne großes Theater

Hummer hat für mich nie so recht zum deutschen Alltag gepasst – zu teuer, zu feierlich, zu kompliziert. Aber hier nennt man ihn einfach Crayfish, und er ist erstaunlich oft auf den Tellern zu finden. Wenn ich einen erwische, landet er halbiert auf dem Grill, mit einer dicken Scheibe Knoblauchbutter. Kein Silberbesteck, kein weißes Tischtuch – einfach ein altes Holzbrett, ein kühler Drink und viel Zeit zum Genießen.

Krebse aus den Mangroven – Fingerfood vom Feinsten


Dieses Jahr im Winter haben wir an der Nordküste Mud Crabs gefangen – eine ziemlich matschige Angelegenheit, ehrlich gesagt. Aber wenn man dann das Fleisch herauspult und es süß und fest zwischen den Fingern hat, ist alle Mühe vergessen. Ich mache daraus am liebsten ein Singapore Curry mit Kokosmilch, viel Ingwer und ein paar Kaffir Lime und Curryblättern aus meinem Garten. Für leichtere Gerichte nehme ich die Blue Swimmer Crabs – etwas feiner im Geschmack und herrlich in einem asiatischen Salat mit Papaya und Koriander.

Fangen statt kaufen

Ich liebe es, meinen Fisch selbst zu fangen. Es ist nicht nur günstiger – es verbindet mich mit dem Ort, an dem ich lebe. Ich habe mein kleines Boot, meine Lieblingsstellen am Fluss, und manchmal, wenn der Wind stimmt, ziehe ich einen Thunfisch an Land oder fange ein paar Prawns. Und dann sitze ich mit meiner neuen Au-pair Tahlira aus Israel auf der Veranda, der Grill brutzelt während über uns die Fledermäuse durch die Dämmerung flattern.

Mehr als Essen

In Australien ist Seafood nicht nur Nahrung – es ist Teil des Alltags, Teil der Kultur, ein Stück Lebensgefühl. Es bringt Menschen zusammen, egal ob am Strand, im Garten oder am Lagerfeuer irgendwo im Busch.

Und wenn du mich fragst: Es gibt nichts Besseres, als abends der Veranda zu sitzen, den Tag noch ein bisschen auf der Zunge zu spüren – und dabei zu wissen, dass morgen früh das Meer schon wieder wartet.

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