110818 FA-Fahrt mit Berlin-Nord und -Schöneberg in den Fläming

Am 18.08.2011 durfte ich wieder einmal Gast der FA-Gruppe Berlin-Nord sein, die dieses Mal erstmals eine Fahrt gemeinsam mit der FA-Gruppe Berlin-Schöneberg unternahm. Wir trafen uns in Tegel und sammelten mit dem Reisebus auch am S-Südkreuz und in Spandau FAler ein. Dann ging es in den Fläming. Dort besuchten wir zuerst die Burg Rabenstein auf der Bergnase des Steilen Hagen (153 m hoch). Sie liegt an der alten, vergessenen Heer und Handelsstraße von Leipzig über Wittenberg nach Leipzig. Wir hatten eine sehr gute, aber auch lockere, interessante Führung. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Die erste urkundliche Erwähnung war 1449, die auf die Gründung der Burg Rabenstein am 06. August 1251 hinweist. In dieser Urkunde erscheint als Zeuge der Ritter Konrad von Rabenstein, genannt Wolfsauge. Die Burg Rabenstein ist eine der besterhaltendsten Burgen des Landes Brandenburg. Die Burganlage wurde 1990 umfassend saniert. Der Turm, der der älteste Teil der Burg ist, ist 30 Meter hoch. Uns wurde u.a. der Rittersaal mit vielen Familienwappen gezeigt, der früher ein Kuhstall war. In der Folterkammer wurden uns die Gerätschaften gezeigt und erklärt, wie die Eiserne Jungfrau, die Streckbank, ein Keuschheitsgürtel – alles Dinge, die wir nicht so gerne ausprobieren wollten. Dann ging es um die Burg herum. Beeindruckend waren die sehr dicken Mauern. Uns wurde der heute überdachte, früher im Laub versteckte Brunnen außerhalb der Burg gezeigt. Es gab auch eine Geschichte über die Kobolde, die jetzt nur noch alle hundert Jahre zu Leben erwachen dürfen. Die Kinder, die in der Herberge der Burg wohnten, hatten sie aber erst in der Nacht gehört, also mussten wir uns nicht vor ihnen fürchten. Im alten Backhaus ist wieder eine Backstube. Nachdem wir uns im Haupthaus der Burg gestärkt hatten, ging es nach einer Pause weiter zur Falknervorführung der Fläming-Falknerei Burg Rabenstein. Zu Zeiten der Burgerbauung stand die Falknerei in voller Blüte. Der deutsche Kaiser Friedrich II schrieb das Falknertraktat ‚Von der Kunst mit Vögeln zu jagen‘. Von dieser Kunst wollte uns und einer Kindergruppe der Falkner Dirk Grabow berichten und damit ein Stück Mittelalter zum Leben erwecken. Er betont sehr, dass er Jäger ist. Er war auch nicht dafür, dass das Publikum die Greifvögel streichen, wie es bei anderen Vorführungen üblich ist, da sie das gar nicht mögen und es ihrem Wesen als Jagdvögel widerspricht. Sie mögen es nicht einmal, von ihm gestreichelt zu werden. Er erzählte und zeigte uns, wie die Tiere abgerichtet werden und wie man mit ihnen jagt. Danach konnten wir uns noch einige der Tiere in den Volieren ansehen. Er mag es nicht, wenn man sagt, dass sie in Gefangenschaft leben. Das hieße, dass sie mal frei waren. Sie sind aber gezüchtet worden. Wir spürten, dass für ihn die Jagd und die Falknerei für kein Job, sondern eine Berufung sind. Zum Abschluss der Fahrt tranken wir in Bad Belzig in der Springbach-Mühle Kaffee oder konnten dort einen Mini-Spaziergang machen. Dann ging es wieder heim nach Berlin. Es war ein schöner Tag. Ein dickes Dankeschön der Organisatorin Tilimu, die sogar bei Petrus für gutes Wetter gesorgt hatte.

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