Leichter Sinn
Von Feierabend-Mitglied Freitag 17.05.2024, 17:38 – geändert Freitag 17.05.2024, 18:31
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Und wie wär' es nicht zu tragen,
Dieses Leben in der Welt?
Täglich wechseln Lust und Plagen,
Was betrübt und was gefällt.
Schlägt die Zeit dir manche Wunde,
Manche Freude bringt ihr Lauf;
Aber eine sel'ge Stunde
Wiegt ein Jahr von Schmerzen auf.
Wisse nur das Glück zu fassen,
Wenn es lächelnd dir sich beut!
In der Brust und auf den Gassen
Such es morgen, such es heut.
Doch bedrängt in deinem Kreise
Dich ein flüchtig Mißgeschick,
Lächle leise, hoffe weise
Auf den nächsten Augenblick.
Nur kein müßig Schmerzbehagen!
Nur kein weichlich Selbstverzeihn!
Kommen Grillen, dich zu plagen,
Wiege sie mit Liedern ein.
Froh und ernst, doch immer heiter
Leite dich die Poesie,
Und die Welle trägt dich weiter,
Und du weißt es selbst nicht, wie.
Emanuel Geibel (1815 - 1884)
* 17. Oktober 1815 in Lübeck; † 6. April 1884 in Lübeck
Mit diesen Zeilen gehen Grüße mit besten Wünschen in das Land zwischen den Meeren an 'unseren' Poeten Curd, dessen Beiträge stets eine Bereicherung für die Gruppe waren und der hier sehr vermisst wird.
P.S.: Es würde mich freuen liebe Elke / @egalis, wenn du diesen Gruß aus der Gruppe übermitteln könntest und bedanke mich schon mal im Voraus dafür bei dir.