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Das Treffen

Von Feierabend-Mitglied vorgestern, 21:53

Er lächelte verschmitzt, das Glas in der Hand, während das Licht der Dämmerung durch das Fenster fiel. „Schon komisch“, sagte er. „Viele Frauen werden älter und bleiben Jungfrau.“

Sie hob langsam den Blick, ein kaum merkliches Lächeln an den Lippen. „Und viele Männer werden älter und glauben, das sei ihr Problem.“

Er lachte leise, überrascht von ihrer Schärfe. „Nur, wenn sie’s freiwillig sind.“

„Vielleicht“, antwortete sie ruhig, „ist Freiwilligkeit genau das, was ihr nie ganz versteht.“

Zwischen ihnen entstand eine Pause. Keine unangenehme – eher die Art von Stille, die Spannung trägt.

„Man sagt“, fuhr er schließlich leiser fort, „viele Frauen werden älter und bleiben unberührt.“

Sie trat einen Schritt näher, ihr Ton weich, fast melancholisch. „Vielleicht, weil sie wissen, dass wahre Verführung Zeit braucht.“

„Oder den Richtigen“, erwiderte er.

Ihre Augen ruhten auf ihm. „Oder den Geduldigen.“

Das Licht war inzwischen warm geworden, golden. Der Raum schien kleiner, dichter.

„Manchmal“, sagte er zögernd, „habe ich das Gefühl, dass Nähe nur vergeht.“

„Dann war sie echt“, antwortete sie sanft, „für den Moment, den sie hielt.“

Er schwieg einen Moment, dann: „Du redest, als hättest du dich oft verabschiedet.“

„Vielleicht“, flüsterte sie. „Aber nie von jemandem, der mich wirklich gesehen hat.“

Er trat näher, greift nach ihrer Hand – zögernd, doch sie ließ es zu.

„Ich hab Angst, dass das vergeht“, murmelte er.

Ein leises Lächeln glitt über ihr Gesicht. „Alles vergeht – nur das Echte bleibt in uns.“

Er beugte sich vor, ihre Stirnen berührten sich. „Dann will ich, dass du bleibst.“

Ihre Stimme war kaum hörbar. „Ich bin doch schon hier.“

Einen Atemzug lang schien alles stillzustehen. Keine Worte, keine Rollen, kein Spiel mehr – nur zwei Menschen, nackt in ihrer Ehrlichkeit.

Er sah sie an, als müsse er sich vergewissern, dass sie wirklich existierte. „Ich hab nie geglaubt, dass jemand mich so ansieht.“

„Und ich“, sagte sie, fast tonlos, „hab nie geglaubt, dass jemand bleibt, wenn er es tut.“

Sie standen da, während die Nacht hereinbrach. Weder Suche noch Flucht – nur das leise Gefühl, angekommen zu sein.

Und in dieser Stille geschah nichts Spektakuläres.
Nur eine Berührung.
Nur ein Verstehen.
Nur ein Jetzt, das blieb.

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