Von Harvey11
Donnerstag 30.01.2025, 11:41 – geändert Donnerstag 30.01.2025, 11:56
Auf dem Weg in die patriotische Gemeinschaft: Militärexperten und öffentliche Intellektuelle über die Einbindung der zivilen Gesellschaft.
Ob Kriegstüchtigkeit glücklich macht, ist eine Frage, die mittlerweile nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen erörtert wird. Die »deutlichen Zeichen, dass wir nicht mehr im Frieden leben« (Michael Giss, Ethik und Militär 2/2024), weisen darauf hin, dass die Zeitenwende nicht länger als Aufgabe militärischer Aufrüstung und sicherheitspolitischer Gefahrenabwehr verstanden werden soll, sondern die Gesellschaft und ihr Wille zur Kriegführung ernsthaft in den Blick genommen werden müsse.
Den letzten Satz mal zu Beginn: Doch es besteht Hoffnung: »Die Bevölkerung ist bereit zu kämpfen und persönliche Einschränkungen hinzunehmen, wenn man ihr erklärt, wozu das nötig ist«, so der Militärhistoriker Sönke Neitzel (zit. in: Marco Seliger, Die politische Meinung 24-I).
Butter oder Kanonen, ist offenbar keine Wahl, die getroffen werden kann.
Fällt einem da nicht der Spruch ein, dass im Krieg das erste Opfer die Wahrheit ist?
Oder das hier: “Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg. Warum sollte auch irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, dass er mit heilen Knochen zurückkommt? Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg; weder in Russland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso wenig in Deutschland. Das ist klar.
Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. (…)
Das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.”
(Hermann Göring, 18. April 1946, Nürnberg, abends in seiner Zelle, “achselzuckend”)
(vgl. G.M. Gilbert, “Nürnberger Tagebuch”, Fischer Frankfurt a. M., 1962, S. 270)
Die Lüge gehört also zum Krieg. Während dem Krieg und ganz besonders vor einem Krieg.
Bert Brecht: Der Angler zum Regenwurm: Komm, geh‘n wir angeln.
Dieses Hintergrundwissen könnte hilfreich sein wenn man liest, wie wir sukzessive auf den Krieg vorbereitet werden.
Vielleicht werden uns bald die Helme fehlen, die wir so überaus großzügig der Ukraine gespendet haben. Spätestens dann, wenn wir beim Verlassen des Hauses Helm und Gasmaske bei uns haben müssen.
Externer Inhalt
Dieser Inhalt wird nicht von Feierabend.de bereitgestellt. Du kannst ihn nur lesen, wenn Du zustimmst, dass er von jungewelt.de nachgeladen wird. Bist Du einverstanden, dass externe Inhalte nachgeladen werden? Mehr dazu erfährst Du in unseren Datenschutzbestimmungen.
Auf dem Weg in die patriotische Gemeinschaft: Militärexperten und öffentliche Intellektuelle über die Einbindung der zivilen Gesellschaft.
Ob Kriegstüchtigkeit glücklich macht, ist eine Frage, die mittlerweile nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen erörtert wird. Die »deutlichen Zeichen, dass wir nicht mehr im Frieden leben« (Michael Giss, Ethik und Militär 2/2024), weisen darauf hin, dass die Zeitenwende nicht länger als Aufgabe militärischer Aufrüstung und sicherheitspolitischer Gefahrenabwehr verstanden werden soll, sondern die Gesellschaft und ihr Wille zur Kriegführung ernsthaft in den Blick genommen werden müsse.
Den letzten Satz mal zu Beginn: Doch es besteht Hoffnung: »Die Bevölkerung ist bereit zu kämpfen und persönliche Einschränkungen hinzunehmen, wenn man ihr erklärt, wozu das nötig ist«, so der Militärhistoriker Sönke Neitzel (zit. in: Marco Seliger, Die politische Meinung 24-I).
Butter oder Kanonen, ist offenbar keine Wahl, die getroffen werden kann.
Fällt einem da nicht der Spruch ein, dass im Krieg das erste Opfer die Wahrheit ist?
Oder das hier: “Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg. Warum sollte auch irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, dass er mit heilen Knochen zurückkommt? Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg; weder in Russland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso wenig in Deutschland. Das ist klar.
Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. (…)
Das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.”
(Hermann Göring, 18. April 1946, Nürnberg, abends in seiner Zelle, “achselzuckend”)
(vgl. G.M. Gilbert, “Nürnberger Tagebuch”, Fischer Frankfurt a. M., 1962, S. 270)
Die Lüge gehört also zum Krieg. Während dem Krieg und ganz besonders vor einem Krieg.
Bert Brecht: Der Angler zum Regenwurm: Komm, geh‘n wir angeln.
Dieses Hintergrundwissen könnte hilfreich sein wenn man liest, wie wir sukzessive auf den Krieg vorbereitet werden.
Vielleicht werden uns bald die Helme fehlen, die wir so überaus großzügig der Ukraine gespendet haben. Spätestens dann, wenn wir beim Verlassen des Hauses Helm und Gasmaske bei uns haben müssen.
Externer Inhalt
Dieser Inhalt wird nicht von Feierabend.de bereitgestellt. Du kannst ihn nur lesen, wenn Du zustimmst, dass er von jungewelt.de nachgeladen wird. Bist Du einverstanden, dass externe Inhalte nachgeladen werden? Mehr dazu erfährst Du in unseren Datenschutzbestimmungen.
einverstanden