Keine Belege, kein Anstand
Von Karl Doemens Frankfurter Rundschau 1.2.2025
Während keine fünf Kilometer entfernt noch die Leichen des Flugzeugunglücks aus dem Potomac-Fluss gezogen wurden, bepöbelte Donald Trump seine Vorgänger. Demnach soll die „woke“ Politik der Obama- und Biden-Regierung, die die Beschäftigung von nichtweißen, nichtmännlichen und Menschen mit Behinderungen förderte, die Katastrophe verursacht haben, weil dadurch angeblich Minderqualifizierte als Fluglotsen eingestellt wurden.
Diese demagogische Verleumdung ganzer Personengruppen ohne Belege in einer Zeit der Trauer lässt nicht nur jeden Anstand und Respekt vor dem Amt vermissen. Sie widerspricht auch eklatant dem „gesunden Menschenverstand“, auf den Trump sich zur vermeintlichen Begründung beruft: In den vergangenen 15 Jahren ist nämlich keine einzige Passagiermaschine in den USA abgestürzt.
Das absurde Einprügeln auf die „woke“ Politik soll die eigene Basis bei Laune halten – und von einer Debatte über mögliche eigene Fehler ablenken. Wesentlich aktueller als Obamas Politik hat nämlich Trumps Disruption die öffentliche Verwaltung erschüttert. Jüngst hat Elon Musk den Direktor der Luftfahrtbehörde FAA zur Kündigung genötigt. Seither hat die US-Flugaufsicht keinen regulären Chef mehr. Dann stellte Trump sämtliche Zahlungen des Bundes ein. Und schließlich hat er in den Behörden eine regelrechte Säuberungsaktion eingeleitet, bei der Andersdenkende offen aus ihren Jobs gedrängt werden.
Niemand weiß, ob Personalengpässe oder die gegenwärtige Unruhe irgendetwas mit dem Unglück zu tun haben. Aber viele Fluggäste würden sich sicherer fühlen, wenn sie wüssten, dass das Personal im Kontrollturm seinen extrem verantwortungsvollen Job nicht unter Angst vor einer politisch motivierten Kündigung ausführen muss.
Ja dieser Trump. Man sollte aber de Blick so weit nach Westen richten. Direkt vor der eigenen Haustür finden wir das doch auch.
Diese demagogische Verleumdung ganzer Personengruppen ohne Belege in einer Zeit der Trauer lässt nicht nur jeden Anstand und Respekt vor dem Amt vermissen.
Das absurde Einprügeln auf die „woke“ Politik soll die eigene Basis bei Laune halten – und von einer Debatte über mögliche eigene Fehler ablenken.
Jüngst hat Elon Musk den Direktor der Luftfahrtbehörde FAA zur Kündigung genötigt. Seither hat die US-Flugaufsicht keinen regulären Chef mehr. Dann stellte Trump sämtliche Zahlungen des Bundes ein. Und schließlich hat er in den Behörden eine regelrechte Säuberungsaktion eingeleitet, bei der Andersdenkende offen aus ihren Jobs gedrängt werden.
Werden nicht hier auch ganze Personengruppen ohne Beleg verleumdet? Und das kurz nach einer schlimmen Tat?
Wurden und werden nicht auch hier Behörden und staatliche Einrichtungen kaputtgespart, dass die kaum noch arbeitsfähig sind?
Werden nicht auch hier durch das Präsentieren von Schuldigen die eigenen Fehler vertuscht?
Immer und überall finden sich genug Menschen, die sich wild darauf stürzen wie Spatzen auf die Pferdeäppel.
Keine Belege, kein Anstand
Von Karl Doemens Frankfurter Rundschau 1.2.2025
Während keine fünf Kilometer entfernt noch die Leichen des Flugzeugunglücks aus dem Potomac-Fluss gezogen wurden, bepöbelte Donald Trump seine Vorgänger. Demnach soll die „woke“ Politik der Obama- und Biden-Regierung, die die Beschäftigung von nichtweißen, nichtmännlichen und Menschen mit Behinderungen förderte, die Katastrophe verursacht haben, weil dadurch angeblich Minderqualifizierte als Fluglotsen eingestellt wurden.
Diese demagogische Verleumdung ganzer Personengruppen ohne Belege in einer Zeit der Trauer lässt nicht nur jeden Anstand und Respekt vor dem Amt vermissen. Sie widerspricht auch eklatant dem „gesunden Menschenverstand“, auf den Trump sich zur vermeintlichen Begründung beruft: In den vergangenen 15 Jahren ist nämlich keine einzige Passagiermaschine in den USA abgestürzt.
Das absurde Einprügeln auf die „woke“ Politik soll die eigene Basis bei Laune halten – und von einer Debatte über mögliche eigene Fehler ablenken. Wesentlich aktueller als Obamas Politik hat nämlich Trumps Disruption die öffentliche Verwaltung erschüttert. Jüngst hat Elon Musk den Direktor der Luftfahrtbehörde FAA zur Kündigung genötigt. Seither hat die US-Flugaufsicht keinen regulären Chef mehr. Dann stellte Trump sämtliche Zahlungen des Bundes ein. Und schließlich hat er in den Behörden eine regelrechte Säuberungsaktion eingeleitet, bei der Andersdenkende offen aus ihren Jobs gedrängt werden.
Niemand weiß, ob Personalengpässe oder die gegenwärtige Unruhe irgendetwas mit dem Unglück zu tun haben. Aber viele Fluggäste würden sich sicherer fühlen, wenn sie wüssten, dass das Personal im Kontrollturm seinen extrem verantwortungsvollen Job nicht unter Angst vor einer politisch motivierten Kündigung ausführen muss.
Ja dieser Trump. Man sollte aber de Blick so weit nach Westen richten. Direkt vor der eigenen Haustür finden wir das doch auch.
Diese demagogische Verleumdung ganzer Personengruppen ohne Belege in einer Zeit der Trauer lässt nicht nur jeden Anstand und Respekt vor dem Amt vermissen.
Das absurde Einprügeln auf die „woke“ Politik soll die eigene Basis bei Laune halten – und von einer Debatte über mögliche eigene Fehler ablenken.
Jüngst hat Elon Musk den Direktor der Luftfahrtbehörde FAA zur Kündigung genötigt. Seither hat die US-Flugaufsicht keinen regulären Chef mehr. Dann stellte Trump sämtliche Zahlungen des Bundes ein. Und schließlich hat er in den Behörden eine regelrechte Säuberungsaktion eingeleitet, bei der Andersdenkende offen aus ihren Jobs gedrängt werden.
Werden nicht hier auch ganze Personengruppen ohne Beleg verleumdet? Und das kurz nach einer schlimmen Tat?
Wurden und werden nicht auch hier Behörden und staatliche Einrichtungen kaputtgespart, dass die kaum noch arbeitsfähig sind?
Werden nicht auch hier durch das Präsentieren von Schuldigen die eigenen Fehler vertuscht?
Immer und überall finden sich genug Menschen, die sich wild darauf stürzen wie Spatzen auf die Pferdeäppel.
Der Trumpismus ist gar nicht so weit weg.