Links-rechts

Draußen ist Welt.
Da war ich gerade.
Ich mag sie, diese Morgen.
Kühl, klar und voller Hoffnung.
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Draußen ist Welt.
Das sind Geräusche.
Das ist Bewegung.
Jemand rollt die Mülltone auf die Straße.
Gegenüber wird ein Fenster geöffnet.
Die Autobahn in der Ferne brummt.
Erzählt von Hinbewegen.
Zum Supermarkt, zum Büro.
Zu den Alltagsirgendwos.

Erzählt von Wegbewegen.
Aus dem eigenen Dach.
Wo man bleiben wollte.
Oder gerne weggeht.
Weil das Hinwo gut ist.
Weil das Daheimwo nicht gut ist.

Ich sitze in meinem Daheimwo.
Gerne sitze ich da.
Es ist mein einziges Daheimwo.
Gestaltet und belebt von niemandem sonst.
Ist es das, warum ich nicht immer gerne da sitze?

Wir da, wir in der westlichen Welt haben zu viele Alternativen.
Passt es da nicht, dann halt woanders.
Mallorca, Gomera oder Dubai.
Da kann man hin.
Und wenn es nur für ein paar Tage ist.

Oder nach Italien.
Wo ich so gerne bin.
Wo nun Georgia ist.
Und Mussolini nie weg war.

Mein Italien.
Und ich die Ausländerin.
Die Deutsche.
Nicht nur geduldet.
Sogar gemocht.

"Meine" Italiener.
Die die Faschisten wählten.
Was ich dulden muss.
Weil ich sie mag.

So sitze ich da.
In der Morgenwelt draußen.
Und gehe in mich.
Und finde mich.
In Deutschland.
Ohne Sehnsucht nach Irgendwo.
Nach Irgendjemand…..

Italien – da kann man nun auch nicht mehr hinfahren.
Und nicht mehr nach England.
Weil die weit rechts und ich weit links sitze.
In meinem kleinen Gärtchen.

Es wird abends nicht anders sein.
Die Welt regiert mich.
Nicht autokratisch, nicht demokratisch.
Sie herrscht über meine Gefühle, meine Vorstellung von Welt.
Und greift in den Morgen meiner Welt.
Heute und jeden Tag.
Ich bin darin ein Nichts.

Zeit wird es für Soul- and mindbuilding.
Damit mir meine Welt bleibt.
Von Morgens bis nachts.