Bonhoeffer an seine Eltern
Von Feierabend-Mitglied Mittwoch 11.09.2024, 08:53
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In seinen letzten Briefen schrieb Dietrich Bonhoeffer u.a. am 17.01.1945 an seine Eltern folgendes:
Liebe Eltern!
Mit wie wenig der Mensch auskommt, habe ich ja in den zwei vergangenen Jahren gelernt. Wenn man bedenkt, wie viele Menschen jetzt täglich alles verlieren, hat man eigentlich gar keinen Anspruch mehr auf irgendwelchen Besitz.
Fliegt Hans Walter jetzt eigentlich im Osten? Und Renate’s Mann?
Habt vielen Dank für Euren Brief, auch Maria danke ich für ihren Weihnachtsbrief sehr! Man liest die Briefe hier bis man sie auswendig kann!
Noch ein paar Bitten: es wurden heute für mich leider keine Bücher abgegeben. Kommissar Sonderegger würde sie auch zwischendurch annehmen, wenn Maria sie herbringt! Ich wäre sehr dankbar dafür. Auch Streichhölzer, Waschlappen und Handtuch fehlten diesmal. Verzeiht, dass ich das sage: es war sonst alles ganz herrlich! Vielen Dank! Könnte ich bitte Zahnpasta und ein paar Kaffeebohnen bekommen? Könntest Du, lieber Papa, aus der Bibliothek bestellen: H. Pestalozzi: „Lienhard“ und „Abendstunden eines Einsiedlers“; P. Natorp: „Sozialpädagogik“; Plutarch: „Große Männer“. Biographien?
Es geht mir gut. Bleibt nur gesund! Habt vielen Dank für alles. Maria viele Grüße und Dank! Auch allen Geschwistern und Schwiegermutter!
Von Herzen grüßt Euch Euer dankbarer Dietrich