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Goethe und Beethoven

Von Feierabend-Mitglied Mittwoch 07.08.2024, 07:39

Goethe an Zelter
Goethe berichtet seinem Freund, dem Berliner Komponisten Carl Friedrich Zelter, am 2. September:
„Beethoven habe ich in Töplitz kennen gelernt. Sein Talent hat mich in Erstaunen gesetzt; allein er ist leider eine ganz ungebändigte Persönlichkeit, die zwar gar nicht unrecht hat, wenn sie die Welt detestabel findet, aber sie dadurch freilich weder für sich noch für andere genußreicher macht. Sehr zu entschuldigen ist er hingegen und sehr zu bedauern, da ihn sein Gehör verläßt, das vielleicht dem musikalischen Teil seines Wesens weniger als dem geselligen schadet. Er, der ohnehin lakonischer Natur ist, wird es nun doppelt durch diesen Mangel.“

Beethoven an den Verleger Härtel
Beethoven berichtete seinem Leipziger Verleger Härtel zunächst noch freudig dass Goethe ihm vage versprochen habe für ihn „etwas zu schreiben“, dann aber informiert er Härtel schon am 9. August aus Franzensbrunn, „wo es so kalt sei, daß man schreiben könnte am 9ten November 1812“):
„Göthe behagt die Hofluft zu sehr – mehr als es einem Dichter ziemt. Es ist nicht vielmehr über die Lächerlichkeiten der Virtuosen hier zu reden, wenn Dichter, die als die ersten Lehrer der Nation angesehn seyn sollten, über diesem Schimmer alles andere vergessen können.“

Es ist für uns heute unverständlich, dass die Musik Beethovens bei Goethe kaum Anklang gefunden hat. Da trafen zwei Genies eines Jahrhunderts aufeinander und blieben sich im Grunde immer fremd.

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