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Goethe und der junge Mendelssohn

Von Feierabend-Mitglied Donnerstag 29.02.2024, 13:38

Bild: Der junge Mendelssohn bei Goethe

Wie Mendelssohn den alten Goethe für Beethoven einnehmen konnte ist in diesem Auszug seines Briefes an seine Lieben nachzulesen.

Weimar, den 25. Mai 1830

Goethe ist so freundlich und liebevoll mit mir, daß ich's gar nicht zu danken, und zu verdienen weiß. Vormittags muß ich ihm ein Stündchen Clavier vorspielen, von allen verschiedenen großen Componisten, nach der Zeitfolge, und muß ihm erzählen, wie sie die Sache weiter gebracht hätten; und dazu sitzt er in einer dunklen Ecke, wie ein Jupiter tonans, und blitzt mit den alten Augen. An den Beethoven wollte er gar nicht heran. – Ich sagte ihm aber, ich könne ihm nicht helfen, und spielte ihm nun das erste Stück der C Moll-Symphonie (5. Sinfonie) vor.
Das berührte ihn ganz seltsam. – Er sagte erst: „Das bewegt aber gar nichts; das macht nur Staunen; das ist grandios“, und dann brummte er so weiter, und fing nach langer Zeit wieder an: „Das ist sehr groß, ganz toll, man möchte sich fürchten, das Haus fiele ein; und wenn das nun alle die Menschen zusammenspielen!“ Und bei Tische, mitten in einem anderen Gespräch, fing er wieder damit an.

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