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Gräfin Josephine Brunsvik an Beethoven

Von Feierabend-Mitglied Donnerstag 28.09.2023, 11:07

...... "der nähere Umgang mit Ihnen lieber Beethoven, diese Wintermonate hindurch ließ Eindrücke in meinem Gemüthe zurück die keine Zeit - keine Gegenstände tilgen werden - Ob sie froh oder trauernd sind? - mögen Sie sich selbst sagen - Auch - was Sie - in dieser Hinsicht durch Beherrschung - oder freye Überlassung ihrer Gefühle - dabey vermindern oder vermehren konnten -
Meine ohnedieß, für Sie enthousiastische Seele- noch ehe als ich Sie persönlich kannte - erhielt durch Ihre Zuneigung Nahrung. Ein Gefühl das tief in meiner Seele liegt und keines Ausdrucks fähig ist, machte mich Sie lieben; noch ehe ich Sie kannte machte ihre Musick mich für Sie enthousiastisch - Die Güte ihres Characters, ihre Zuneigung vermehrte es - Dieser Vorzug den Sie mir gewährten. das Vergnügen Ihres Umgangs, hätte der schönste Schmuck meines Lebens seyn können liebten Sie mich minder sinnlich - Daß ich diese sinnliche Liebe, nicht befriedigen kann - zürnen Sie auf mich - Ich müßte heilige Bande verletzen, gäbe ich Ihrem Verlangen Gehör - Glauben Sie - daß ich, durch Erfüllung meiner Pflichten, am meisten leide - und daß gewiß, edle Beweggründe meine Handlungen leiteten -"
Ende des Auszugs

Zwischen Josephine und Beethoven entwickelte sich eine tiefe Liebe. Er hegte offensichtlich die Absicht Josephine einen Heiratsantrag zu machen, dem sie aufgrund ihres Standes nicht nachgeben konnte, da sie im Falle einer Heirat mit Beethoven – einem Bürgerlichen – die Vormundschaft ihrer Kinder verloren hätte. Diese „Heiligen Pflichten“ (Fürsorge für ihre Kinder) verhinderten eine eheliche Verbindung der Beiden.

Heutige Forschungen sprechen dafür, dass Beethovens Brief „An die unsterbliche Geliebte“ Josephine galt, da die Anreden „Mein Engel, mein Alles, Mein Ich“ mit früheren, neuerdings entdeckten 13 Briefen an Josephine identisch sind. Keine andere Frau, mit denen Beethoven in brieflichem Kontakt stand, hat er mit diesen Worten angeredet.

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