Ludwig van Beethoven an F. W. Wegeler (Auszug)
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Freitag 25.10.2024, 10:54 – geändert Freitag 25.10.2024, 10:56
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Wien, 29. Juni 1801
"Mein lieber guter Wegeler!
Wie sehr danke ich Dir für Dein Andenken an mich, ich habe es so wenig verdient und um Dich zu verdienen gesucht, und doch bist Du so sehr gut und lässt Dich durch nichts, selbst durch meine unverzeihliche Nachlässigkeit nicht, abhalten, bleibst immer der treue, gute Freund; dass ich Dich und überhaupt Euch, die Ihr mir einst alle so lieb und teuer wart, vergessen könnte, das glaub ich nicht, es gibt Augenblicke, wo ich mich selber nach Euch sehne, ja bei Euch einige Zeit zu verweilen; - mein Vaterland, die schöne Gegend, in der ich das Licht der Welt erblickte, ist mir noch immer so schön und deutlich vor meinen Augen als da ich Euch verließ, kurz ich werde diese Zeit als eine der glücklichsten Begebenheiten meines Lebens betrachten, wo ich Euch wiedersehen und unseren Vater Rhein begrüssen kann. Wann das sein wird, das kann ich Dir noch nicht bestimmen, so viel will ich Euch sagen, dass Ihr mich nur recht gross wiedersehen werdet, nicht als Künstler sollt Ihr mich größer, sondern auch als Mensch sollt Ihr mich besser, vollkommener finden, und ist dann der Wohlstand etwas besser in unserem Vaterlande, dann soll meine Kunst sich nur zum Besten der Armen zeigen, o glückseliger Augenblick, wie glücklich halte ich mich, dass ich dich herbeischaffen, dich selbst schaffen kann.