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Testament Heinrich Heine

Von Feierabend-Mitglied Freitag 01.11.2024, 13:25

(27. Sept. 1846)

"Ich verordne, dass mein Leichenbegräbnis so einfach sei und so wenig kostspielig wie das des geringsten Mannes im Volke.
Sterbe ich in Paris, so will ich auf dem Kirchhofe des Montmartre begraben werden, auf keinem anderen, denn unter der Bevölkerung des Faubourg Montmartre habe ich mein liebstes Leben gelebt.
Obgleich ich der lutherisch protestantischen Konfession angehöre, so wünsche ich doch in jenem Teil des Kirchhofes beerdigt zu werden, welcher den Bekennern des römisch katholischen Glaubens angewiesen ist, damit die irdischen Reste meiner Frau, die dieser Religion mit großem Eifer zugetan ist, einst neben den meinigen ruhen können...

Meiner edlen hochherzigen Mutter, die so viel für mich getan, sowie meinen teuren Geschwistern, mit denen ich im ungetrübtesten Einverständnisse gelebt, sage ich ein letztes Lebewohl!

Leb wohl, auch Du, deutsche Heimat, Land der Rätsel und der Schmerzen; werde hell und glücklich.
Lebt wohl, Ihr geistreichen, guten Franzosen, die ich so sehr geliebt habe!
 Ich danke Euch für Eure heitre Gastfreundschaft."
(Ende)



Bis zu seinem Tod am 17. Februar 1856 sind noch 9 1/2 Jahre ins Land gezogen, bevor Heine in die Ewigkeit gegangen ist. Sein Wunsch, auf dem Friedhof Montmartre beerdigt zu werden, ging in Erfüllung. Unter den wenigen französischen Trauergästen sind Dumas und Gautier; die Familie ist nur durch den angeheirateten Cousin Joseph Cohen vertreten.


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